chap 30 | blood.

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~ Taddl ~

"Thaddeus!"

Genervt trotte ich in die Küche. Kaum ist Ardy weg, bin ich total lustlos und demotiviert.

"Setz' dich hin. Ich hab' was zu Essen gemacht."

Da ich ziemlich Hunger habe, setze ich mich an den gedeckten Tisch und schenke mir ein Glas Wasser ein.

"Was läuft da zwischen dir und Ardy?"
fragt sie plötzlich in die bisherige Stille hinein, sodass ich mich beinahe verschlucke.

"Ich mag' ihn."

Schmunzelnd schiebt sie sich die nächste, mit Essen beladene Gabel in den Mund.

"Ich bin doch nicht blöd."

Ich halte meinen Blick auf das Wasserglas vor mir.

"Naja, vielleicht mag' ich ihn doch ein bisschen mehr."

Mel legt die Gabel auf den Tisch und wischt sich den Mund mit der roten Serviette ab, da sie fertig ist.

"Thaddeus, meinst du ich habe nicht gecheckt, dass ihr rumgeknutscht habt?"

Entsetzt schaue ich sie an, meine Augen weiten sich.

"Wie-"
"Deine Lippen waren total gerötet und angeschwollen und deine Haare lagen Kreuz und quer. Ardy sah nicht anders aus. Das sieht ein Blinder mit Krückstock, dass ihr total in einander verschossen seit."

Verlegen schaue ich sie an und Knete meine Finger.

"Sa-"

Ich werde von einem stürmischen Klingeln unterbrochen.
Ich stehe hastig auf, werfe dabei den Stuhl um und gehe zu Tür.
Ein verheulter Ardy sackt in meine Arme.
Ich hebe ihn hoch und schließe die Tür wieder, setzte mich mit ihm im Wohnzimmer auf die Couch.

"Hey, was ist denn los?"
"E-er h-hat m-mich geschlagen."

Sanft streiche ich ihm ein paar Strähnen aus dem Gesicht und drücke ihn an mich.

"Wieso?" fragt meine Tante, die gerade in den Raum gekommen ist.
Er schaut mich fragend an.

"Sie weiß das mit uns." flüstere ich sanft in sein Ohr.

"E-er wollte wissen w-wie e-es mit den Mädchen läuft. Ich meinte, dass nichts laufen würde und e-er wollte mich davon überzeugen, dass es wieder wird. Ich habe w-wieder verneint und hab ihm dann gesagt, dass ich auf J-Jungs stehe."

Beruhigend streiche ich ihm durch die Haare, worauf er sein Gesicht noch tiefer in meinen Hoodie gräbt.

"Und dann?"
"Dann hat er mir ins Gesicht geschlagen und mich in den Bauch getreten. Tut mir übrigens Leid, dass dein Pullover jetzt vollgeblutet ist."

Ich löse mich von ihm und schaue ihm ins Gesicht.
Warme Bluttropfen bahnen sich einen Weg von seiner Nase, übers Kinn auf den Boden.

"Ich geh' schnell einen Eisbeutel und Tücher holen" meint Melinda und verschwindet aus dem Wohnzimmer.

"Oh, Baby. Du bleibst hier, ok? Ich lass' dich da sicher nicht mehr alleine rüber."

Bestätigend nickt er.

"Hier."

Mel streckt mir den Beutel und eine Packung Taschentücher entgegen.

"Ich werde mit ihm reden. Es kann nicht sein, dass er dich schlägt, nur weil du schwul bist. Mit so jemanden will ich eigentlich nichts zu tun haben. Ich werde auch nichts von euch erwähnen."

"Ich will nicht, dass ihr euch wegen mir trennt. Dann gehe ich lieber nach Hause und komm nicht mehr her."

"Spinnst du?"

Melinda und ich sprechen es aus, als ob es aus einem Mund kommen würde.

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Jaja.
-L.

two weeks » tardy #IceSplinters18Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt