Kapitel 4

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"Lauschen Sie immer bei Gesprächen?" Fragte Laura ihn darauf hin. Erst als Anna stehen geblieben ist hatte sie selbst seine Gestalt an der Tür bemerkt.

"Wenn es wichtig ist, dann ja!" Er zwinkerte kurz und nahm einige Schritte zu. "Worum ging es denn konkret?" Er legte den Kopf schief und nahm in der ersten Reihe auf dem Tisch Platz. "Jan!" Laura Schloss grade ihre Tasche.

"Ich habe es mir schon fast gedacht..." Hendriks lies den Kopf hängen. "Was ist passiert?"

"Nichts. Er ist nach der zweiten Pause nicht gekommen!"

Hendriks stieß ein leises verdammt hervor bevor er vom Tisch aufstand und sich in Richtung Tür bewegte. Er musste Jan auffinden, vor allem aber musste er erst mal herausfinden, in welche Angelegenheiten er dieses mal steckte. Er war sich ziemlich sicher, das Jan mal wieder in der Scheiße steckte... Vor allem das öftere Fehlen des Jungen an allein dem ersten Schultag sprach für die falsche Schiene... Für Michael. Und ja, er hatte gesagt das er dem Jungen nicht noch einmal den Arsch retten würde,... Doch er wäre ja kein guter Lehrer, würde er nicht alles für seine Schüler tun. 

"Wo gehen sie hin?" Die weibliche Stimme seiner Kollegin hinderte Hendriks daran, noch einen Schritt zu gehen. 'Verdammt der Deal...' dachte er sich. "Na wo wohl? Bierke finden, ihn aus seinem Schlamassel hinausziehen und ihm eine Lehre fürs Leben verpassen!" Antwortete er und ging aus der Tür hinaus.

"Warten Sie, ich komm mit!" Rief ihm Laura zu und eilte ihm hinterher. Hendriks verdrehte leicht die Augen. Nicht das er ihre Hilfe nicht zu schätzen wissen würde, dennoch war er alleine besser dran als zu zweit... Dachte er jedenfalls.

"Wissen Sie wo sie nach ihm suchen müssen?" Hallte es dicht hinter Hendriks.

"Eine bemerkenswerte Frage!" antwortete er ihr darauf hin und drehte sich beim laufen um, so das er Rückwärts ging und sie dabei anblicken konnte. Er hob mit einer Sarkastischen Bewegung seine Hände hoch und schnipste mit beiden Fingern.

"Natürlich weiß ich nicht wo ich suchen soll! Zuhause ist er mit Sicherheit nicht, denn er wüsste, ich würde dort auftauchen." Ein ironisches Lächeln folgte. "Deshalb statte ich jetzt Michael einen Besuch ab!"

"Wir!" verbesserte ihn Laura und hatte es etwas schwer mit ihm Schritt zu halten. Nicht weil sie unsportlich war, im gegenteil. Doch in hochhackigen Schuhen konnte sie noch nie so schnell laufen.

"Nichts wir. Glauben sie mir, Michael ist eine Nummer zu groß für sie!" mit diesen Worten drehte er sich wieder um und eilte weiter, hinaus aus dem Schulhaus zu seinem älterem Wagen.

"Erstens," Sie blieb direkt hinter seinem Wagen stehen, so dass er keine Möglichkeit hatte hinaus zu fahren als Hendriks schon die Fahrertür öffnete und seine Tasche hinein warf. "Haben wir ein Deal beschlossen!" Er blickte auf und ihre eiskalten Augen trafen ihn wie der Blitz.

Nun verschränkte Laura ihre Arme vor der Brust. Sie war sich selbst nicht ganz sicher, wieso Sie sich so dafür einsetzte, einem Schüler den sie nebenbei bemerkt gar nicht kannte, zu helfen. "Und zweitens!"

Ihre Stimme war mit Selbstbewusstsein und Stärke verziert. Selbst Hendriks, welcher mittlerweile seine Tasche losgeworden war beobachtete sie. Ein kleines unbemerkbares Lächeln zuckte über seine Lippen. 'Verdammt, diese Frau hat es wirklich drauf..' dachte er sich während seine Kollegin weiter vor sich hinredete.

"Ist Jan mein Schüler! Machen Sie sich keine Sorgen um mein Wohlbefinden! Ich kann mich schon alleine verteidigen!" Mit diesen Worten ging sie voran, öffnete die Beifahrertür und stieg ein.

Hendriks ließ den Kopf kurzzeitig hängen um seine Gedanken zu ordnen. Jetzt hatte er zwei Personen an der Backe, welche er beschützen musste. Mit einem lautem grummeln stieg auch er ein und startete den Wagen.

Der Lehrer, Die Neue und das neue SchuljahrWo Geschichten leben. Entdecke jetzt