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Das durfte doch nicht wahr sein! Da saß Liam! War das jetzt ein schlechter Scherz? Mir entfuhr ein sarkastisches Lachen. Er sah mich jetzt auch und grinste kopfschüttelnd. Ich versuchte ihn zu ignorieren, doch als ich an ihm vorbei ging packte er mich am Arm und zog mich neben ihn.

"Hier ist noch frei", zwinkerte er mir zu. "Spionierst du mir jetzt etwa nach??", platzte ich heraus. Er lachte. "Ach Emma, das kann ich dich genauso fragen!" Er hatte Recht. Ich nickte nur und nahm meine Schultasche von den Schultern. "Und weißt du warum? Ich hab dich noch nie in diesem Bus gesehen! Wieso also heute?" "Musste einfach früher in die Schule!" "Und warum?" "Geht dich nichts an!" "Ach komm! Jetzt erzähl mir nicht das es irgendein schmutziges Geheimnis ist, wo ich als Zeuge und Mitwissender in Gefahr geraten würde. Ich kann mir nicht vorstellen das du einer Verbrecherbande zugehörst oder für die Mafia Leute abmurkst?" Ich musste lachen. "Du bist schon schräg Liam! Nein es gibt kein schmutziges Geheimnis aber du musst es wirklich nicht wissen!" "Ach komm schon!", bettelt er. Ich verdrehte die Augen. "IchmusseinemJungenausdemWeggehen", nuschelte ich schnell. Es war komisch mit einem Halbfremden darüber zu reden. "Welchem Jungen?", fragte Liam freundlich. Er hatte mich verstanden?? "Kennst du nicht." "Umso besser! Dann kann ich ihm nicht erzählen dass du ihm aus dem Weg gehen willst! Los, sag schon!" "Patric Lumney? Sagt dir das was?" Ein Schatten legte sich über sein schönes Gesicht. "Ja", sagte er rau.

Ich runzelte die Stirn. "Und?...Was ist mit ihm, warum bist du plötzlich so..komisch?" "Nichts. Aber ihm würde ich auch aus dem Weg gehen."
Er wandte sich ab. Das Gespräch war hiermit beendet.

Ich konnte nicht allzu lange nachbohren da der Bus meine Haltestelle erreichte und ich aussteigen musste. "Tschüss", sagte ich einfach und ging. Meine Gedanken kreisten sich um seine komische Reaktion als ich Patrics Namen sagte.

Die von der Nacht gekühlte Sommerluft schlug mir entgegen und die Sonne begann langsam hinter den Bäumen durchzuschauen. Ich ging die hübsche Allee entlang auf das schmiedeeiserne Tor unserer Schule zu. Ich hatte Kopfhörer in den Ohren und lauschte einfach der Musik.

Als ich das Gebäude betrat musste ich die Musik abschalten und war sofort in der Realität angelangt. Die weißen, hässlichen Wände der Schule leuchteten dumpf im Licht der LED-Lichter. Ich lief auf meinen Spind zu und packte meine Tasche hinein. Aus meiner Hosentasche holte ich einen Snickersriegel den ich mit Genuss zum Frühstück aß.

Ich schlenderte durch die Flure und kam an der Couchlandschaft in dem Pausenraum der Oberstufenschüler an. Hier hatte man Ruhe von den Kindern die schreiend durch die Schule liefen und einen über den Haufen rannten. (A/N: bei uns sind Oberstufe und Unterstufe auch gemischt und ich HASSE es wenn diese Zwerge um die Ecke sprinten als wäre der Teufel hinter ihnen her!-.-)

Ich ließ mich auf einen Couchsessel nieder und lehnte mich zurück. Ich schloss die Augen und genoss einfach die Ruhe. Doch mit der Stille kamen die Gedanken zurück.

Warum hat Liam so komisch auf Patric reagiert? Und wie soll ich jetzt mit Patric umgehen?

Patric. Liam. Patric. Liam. Patric. Liam.

Diese zwei Namen kreisten in meinem Kopf herum als wären sie eine sich immer wiederholende Mantra. Verzweifelt kniff ich die Augen zusammen. Seit Tagen war ich ständig belastest durch irgendwelche Probleme. Konnte ich nicht ein einziges Mal entspannen?

Doch für Entspannung war es jetzt zu spät. Die Schule füllte sich zusehends mit Stimmen von Schülern. Ich hatte keine Lust aufzustehen und Ausschau nach Louis oder Liv zu halten. Ich ließ einfach Arme und Beine hängen und kauerte weiter in diesem gemütlichen Sessel.

Plötzlich kamen zwei Stimmen auf mich zu. Ich richtete mich auf und lauschte. Liv und Louis kamen um die Ecke. "Oh, hey ihr Zwei!", sagte ich lächelnd. Mein Verdacht das es Patric war ist zum Glück nicht bestätigt worden. Umso mehr freute ich mich die Beiden zu sehen. "Hey Em! Na wie geht's?", sagte Olivia gleich und umarmte mich. "Hi Emma", sagte auch Louis. "Super. Naja. Jetzt geht es mir noch gut, wer weiß was der Tag bringt!", sagte ich. Beide kannten sich aus und verstanden die Anspielung auf Patric sofort.

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