3. Wenn der Chatstil Einzug hält - Das Dialogproblem

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Gabriel: Wer schreibt, schreibt richtige Dialoge.

Autor-chan: Wozu? Voll unnötig. Mach ich wie Facebook!

Gabriel: Weil... ach es hat keinen Sinn.


In diesem Sinne... in vielen Storys schlechterer Art stolpert man über dieses unansehnliche Gebilde, was einen an Klassiker der Literaturgeschichte erinnert, aber leider um Längen schlechter ist als diese. Der vermaledeite Chatstil.

Gerade sehr junge Autoren, die nicht die Absicht haben, ein gescheites Theaterstück zu schreiben, sondern zu faul sind, einen ordentlichen Dialog zu verfassen, bedienen sich dieses Stilmittels und gehen davon aus, dass es in Ordnung wäre.

Doch das ist es nicht!

In einer ordentlichen Geschichte, verfasst von einem gewissenhaften Autor, findet man keinen Chatstil an der Stelle, an die wörtliche Rede gehört. Sicher ist es möglich, wenn man einen wahrhaftigen Chatverlauf darstellt. Aber wenn zwei Figuren in der Geschichte einander gegenüberstehen und einander ansehen, ist es ein Unding.

Merkt euch: Chatstil ist nur zulässig, wenn man eine Internet- oder SMS-Unterhaltung in der Geschichte darstellt oder ein Theaterstück verfasst. Eventuell auch bei privaten Rollenspielen.

ANSONSTEN  hat er nichts im Fließtext zu suchen und zeigt nur allen, die euren Text aufrufen, dass ihr schreckliche Anfänger seid.

Ich weiß natürlich, dass die meisten Jungautoren vom Kelch der Perfektion getrunken haben und all das hier als Unnötig abweisen, aber deswegen kann ich es ja trotzdem mal versuchen, nicht?

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