Logans POV:
Mein Puls raste. Und der Schweiß trat mir auf die Stirn. Während meine Füße über das Laufband hämmerten. Die Augen starr aus dem Fenster auf den grau, bewölkten Himmel gerichtet.
" Loveless " von X Ambassadors dröhnte in meinen Ohren. Ich versuchte den Text des Songs zu ignorieren und konzentrierte mich auf den Rhythmus, der mich anspornte noch schneller zu laufen. Ich atmete heftig, um meine Lungen mit genügend Sauerstoff zu füllen und legte einen Zahn zu. Nachdem ich gute zwei Stunden im Hyde Park laufen gewesen war, zog es mich in der Wohnung angekommen sofort wieder aufs Laufband. Und selbst wenn mein Körper langsam wegen der Anstrengung protestierte, hatte ich ein unheimlich starkes Verlangen nach dem Laufen. Ich brauchte es. Brauchte diese Zeit, in der ich mich einzig und allein auf das Laufen und den damit verbundenen Kampf gegen die Erschöpfung, konzentrieren musste. So dass ich meine Gedanken wenigstens für eine kurze Zeit verdrängen konnte.Ich stieg vom Laufband und schwankte ein Stück zur Seite. Meine Beine fühlten sich taub und unstabil an. Wackelig schleppte ich mich aus dem Fitnessraum in die Küche. Ich stütze mich an der Theke ab und kramte eine Wasserflasche aus dem Kühlschrank. Als die kühle Flüssigkeit auf meine trockene Kehle traf, spürte ich erst wie durstig ich gewesen war. Innerhalb kürzester Zeit hatte ich die komplette Flasche geleert und bekam langsam wieder besser Luft.
Ich zog mir mein Shirt über den Kopf und wischte mir den Schweiß von der Stirn. Ich brauchte dringend eine kalte Dusche.Als ich unter die Dusche stieg und mir das eiskalte Wasser über den verschwitzten Körper lief, stöhnte ich wohltuend auf. Ich stütze die Hände Links und Rechts gegen die Fließen und lies den Kopf hängen. Jeder Wassertropfen fühlte sich wie ein Nadelstich auf meiner Haut an und reizte meine überanstrengten Knochen schmerzhaft. Aber das war kein Vergleich mit dem quälend, unerbittlichen Druck in meiner Brust. Reflexartig wanderte eine meiner Hände an die Stelle oberhalb meines Herzens. Der Schmerz lies einfach nicht nach. Und das schlimmste war dass ich diese Art von Schmerz nur zu gut kannte. Er würde nie wirklich nachlassen.
Rückblick :
Als sie mich von sich schob und mich mit vor Tränen schimmernden Augen ansah, begann ich mich selbst nur noch mehr zu hasse. Und als sie aus meinen Armen flüchtete und mich verließ, während ich einfach nur da stand und nichts tat, hätte ich mir am liebsten selbst einen Tritt verpasst. Gott ich hasste mich so sehr. Für so vieles. Dafür das ich zu kaputt, zu upgefuckt, zu feige, zu selbstzerstörerisch und zu verletzt war um der Mann sein zu können den sie brauchte. Jede Faser in meinem Körper sehnte sich danach ihr hinter her zu laufen und sie nie mehr los zu lassen. Aber sie bedeutete mir zu viel um egoistisch zu sein.
Ich trug zu große Wunden auf der Seele um sie lieben zu können, wie sie es verdiente. Ich konnte ihr nicht geben was sie wollte. Ich würde sie verletzten, sie unglücklich machen und ihr wertvolle Zeit ihres Lebens rauben. Sie würde mich verlassen, genauso wie sie es gerade getan hatte. Nur dass ich ihr dann noch mehr geschadet hätte.
Das Bild ihres engelsgleichen Gesicht das von Schmerz und Enttäuschung gezeichnet war, hatte sich für immer in mein Gedächtnis gefressen. Und ich wusste das ich all das hätte verhindern können.
Ihr ewig langes braunes Haar, ihre liebevollen Augen, die kleinen Grübchen auf ihren Wangen, ihre Lippen die sich bei meiner nähe automatisch teilten, ihr Herzschlag der bei jeder meiner Berührungen raste. Ich hätte ihr niemals zu nah kommen, sie anfassen oder küssen dürfen. Aber ich begehrte sie so sehr und hatte mich zu stark nach ihr gesehnt, als auf mein Gewissen zu hören. Denn tief in mir hatte ich von unserer ersten Begegnung an gewusst, dass sie mir zum Verhängnis werden würde.Irgendwann schaffte ich es mich aus meiner Starre zu lösen und bemerkte dass es bereits schon wieder dunkel geworden war. Hatte ich wirklich stundenlang dort gestanden und die Tür angestarrt, mit dem kleinen Funken Hoffnung dass sie zurück kommen würde?
Hoffnung war ein mieser Verräter der einen nur dazu brachte, an etwas festzuhalten und früher oder später von der Enttäuschung abgelöst wurde.Ich griff nach der erst besten Flasche in der Minibar, die sich als purer Wodka herausstellte, schraubte den Deckel ab und nahm einen großzügigen Schluck. Und noch einen und einen weiteren, bis ich die leere Flasche einfach neben mich auf den Boden fallen lies. Und leicht benommen die nächste öffnete. Es war mir egal was ich trank, es schmeckte sowieso nach nichts.
Ich sank zu Boden lehnte den Rücken an die Wand und wartete darauf dass mein Blick verschwamm und ich in eine Art komatösen Schlaf verfiel.Rückblick Ende:
Ich erschauderte bei der Erinnerung. Als ich am nächsten Tag in mitten von Scherben und einer einer Pfütze, klebrig, stinkenden Alkohol erwacht war. War ich kurz davor mir einen Kugel in den Kopf zu jagen. Aber ich hatte mich aufgerappelt und mir eine andere Ablenkung gesucht.
Ich hatte die Wohnung keinmal verlassen. Arbeitete von zuhause aus und ignorierte alle anrufe. Ryan war der einzigste denn ich kurzzeitig in meine Wohnung lies. Und das auch nur nachdem er wie ein wildgewordenes Tier, beinnahe meine Tür aufgetreten hatte. Es sollte lediglich dazu dienen im zu versichern das ich noch lebte. Denn ich wollte weder mit ihm reden noch besonders viel Zeit mit ihm verbringen. Und das verstand er. Ryan kannte mich und wusste das ich mich unter Kontrolle bringen musste, bevor ich wieder unter Leute ging.
Mein heutiger Ausflug in den Park war zwar ein guter Fortschritt gewesen. Aber wie ich die Hochzeit überstehen sollte wusste ich nicht. Und deshalb war es jetzt umso wichtiger, mich darauf vorzubereiten. Ich musste es schaffen. Für Ryan. Meinen Bruder. Die wichtigste Stütze in meinem Leben.
Ich hatte es 20 Jahre lange geschafft den Schmerz in meiner Seele zu verbärgen, also würde ich es auch weiterhin schaffen.

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What we need
RomanceTeil 1 : What we want ( #1 Romantik ) Teil 2 : Logan und Kate's Geschichte hat kein besonders gutes Ende genommen. Logan versucht alles um Kate aus seinem Kopf zu bekommen. Und Kate kämpft gegen jegliche Gefühle an. Aber was passiert wenn die bei...