Zu schwach um Stand zu halten

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Heute ist der erste Tag in der dritten Klasse.  Natürlich habe ich mich neben meinen besten Freunden Angi,  Viki und Becky gesetzt. Wir sind  Best Friends forever.  Ich bin gespannt auf meine neue Lehrerin und hoffe,  dass sie nett ist.  Kaum erwähnte ich sie,  tritt eine Frau mittleren Alters durch die Tür in unser Klassenzimmer.  Gespannt wartete ich auf ihren Charakter.

Der erste Schultag ist nun vorbei und mein erster Eindruck von unserer Lehrerin ist nicht gerade besonders.  Nach wenigen Minuten merkte ich,  dass sie ihre Lieblinge hat und ich gehörte deutlich nicht dazu.  Wenn ich mich meldete ignorierte sie mich oder sie gab blöde Kommentare zu meinen Beiträgen ab.  Ehrlich gesagt hab ich jetzt schon die Nase voll von ihr und jetzt  muss ich sie ganze zwei Jahre ertragen.

Die nächsten Monate verliefen nicht besser. Im Gegenteil es wurde immer schlimmer.  Meine Lehrerin, Frau Zimmer, schikaniert mich ohne Ende.  Neulich erst stellte sie mich vor der ganzen Klasse bloß,  weil ich meine Brille nicht getragen hatte, obwohl ich vorne in der ersten Reihe gar keine brauche.  Keiner wusste von der Brille und jeder einzelne aus meiner Klasse lachte mich. Bis auf wenige Ausnahmen vielleicht.  Auf einmal merkte ich,  dass ich angefangen hatte zu weinen.  Ich fühlte mich so schlecht.  Weinend rann ich also aus dem Klassenzimmer Richtung Toilette.  Tränenüberlaufend hockte ich mich ganz nach hinten in die Ecke.  Ich konnte nicht aufhören zu weinen.  Plötzlich hörte ich eine zarte Stimme.
"Aria? ", das war Alex.  Wir sind keine Best Friends,  aber wenn es drauf ankommt halten wir doch zusammen.  Zusammengekauert fand sie mich,  kniete zu mir nieder und umarmte mich.  Ich war so verunsichert.  Auf der einen Seite freute ich mich darüber,  auf der anderen aber hatte ich Angst.  Nur wovor? Ich weiß es nicht.  Doch ich blieb einfach sitzen und lauschte nach ihren Worten.
"Hey,  Aria.  Du brauchst doch nicht weinen.  Das war ziemlich gemein von Frau Zimmer, aber hör da nicht hin,  okay? "
" Aber sie macht mich schon seit Beginn des Schuljahres fertig. "
" Sie hat eben ihre Lieblinge.  Dagegen kann man nichts machen,  das liegt nicht an dir. "
" Da bin ich anderer Meinung. "
" Ach was,  lass den Kopf nicht hängen, ja? Und jetzt kommst du mit mir in den Unterricht.  Du brauchst  keine Angst zu haben. "
Doch ich hatte Angst,  aber ich wollte ihr den Gefallen tun,  weil sie sich so sehr um mich bemüht. 

Am Abend nachdem mir meine Mama ein Gutenachtlied vorgesungen hatte, passierte nichts anderes, als dass mir Tränen über meine Wangen kullerten. Damit meine Mama davon nichts mitbekam wie ich weinte, weinte ich in mein Kissen. Ich schämte mich so sehr dafür.

Die nächsten Tage verliefen nicht anders. Am Morgen in der Schule von meiner Lehrerin gemobbt zu werden und am Abend in mein Kissen zu weinen. Zusätzlich gab es eigentlich jeden Tag noch Stress zu Hause.

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