Es geht auch "normal"

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Es war schon spät nachts, Marco lag müde in seinem Bett und lauschte, mit einem Arm über den Augen, dem leichten Schnarchen seines Zimmernachbars. Seine Gedanken wollten ihn einfach nicht in Ruhe lassen und kreisten, wenn auch nicht nur, meistens um Jean. Dieser bewegte sich im Schlaf sehr viel und murmelte vor sich hin, so konnte Marco sehen, da er aufgrund seiner Schlaflosigkeit einfach den Blonden beobachtete. Was wäre wohl, wenn er nicht auf Mikasa stünde? Wären wir dann zusammen? Würde er mir überhaupt eine Chance geben? Würde er sich von mir abwenden? Kurz schüttelte er den Kopf und nahm sich seine Kopfhörer. Diese Gedanken wollte er einfach nicht hören!

Am nächsten Morgen fühlte sich der Schwarzhaarige wie gerädert und hatte wohl auch tiefe Augenringe oder sonst etwas im Gesicht, zumindest Jeans Reaktion nach zu urteilen: "Alter, was ist denn mit dir los?" "Na ja, schlecht geschlafen," nuschelte Marco und wollte gerade das Bad betreten, als Jean sich an ihm vorbei schob und eben dieses besetzte. "Och, man! Das ist jetzt nicht dein Ernst oder?" "Ich muss halt mal pissen!," rief der Kleinere doch etwas zu laut. Marco nahm sich sein Handy und frische Kleidung, setze sich neben die Tür zum Bad und spielte ein paar sinnlose Spiele, die er sich in der Nacht im Playstore gesucht hatte. "Was haben wir heute eigentlich für Stunden?," wurde hinter der der Tür gefragt. "Schon gut, ich suche dir die Sachen raus," bat der Größere an. "Danke." Marco stand auf, packte seinen und Jeans Rucksack und ließ sich dann wieder neben die Tür sinken. Ein paar Minuten später wurde das Bad geöffnet und der Blonde trat, nur in ein kurzes Handtuch gehüllt, aus diesem heraus. Marco wand sich schleunigst von seinem besten Freund ab, da ihm dieser Anblick wirklich gefiel. Muskeln und makellose Haut. Hätte er ihn weiter angestarrt, hätte er wohl angefangen zu sabbern. Schnell hob er die vorher ausgewählte Kleidung auf und verschwand im Nebenzimmer. "Alter, was geht denn mit dir ab? Aber danke fürs Packen." Marco schüttelte nur den Kopf und stieg nach dem Ausziehen unter die Dusche.

Es herrschte ein unangenehmes Schweigen zwischen Marco und Jean als sie die Treppen hinunter gingen um zu essen. Warum wusste keiner von beiden so genau. Kurz zuvor hatte Jean Marco gefragt, was denn mit ihm los sei, da er in letzter zeit so komisch sei. Marco hatte darauf nur geschwiegen und so getan, als hätte er nichts gehört. Wenig später lief neben Jean und Marco der Neue. Keiner von beiden hatte sich bis jetzt richtig mit ihm befasst. Der Große mit den Sommersprossen erinnerte sich, dass Christa mit ihm über ihn und Jean gesprochen hatte. "Jean und Marco, richtig?," fragte der Kleine schüchtern. "Ja. Und du bist noch gleich?" "Shion. Darf ich fragen wo wir Sport haben?" "Komm nachher einfach mit uns," bot Marco an. Jean ignorierte den Schüchternen. Warum auch immer, er mochte es nicht, wenn er und sein bester Freund gestört wurden. Während er also in seinen Gedanken war, unterhielten sich sein Zimmernachbar und der neue Klassenkamerad über das neueste politische Geschehen. Ihm war das so gut wie egal.

Sportunterricht. Das war eines von Marcos Lieblingsfächern. 1. Er war doch recht sportlich und begabt. 2. Er konnte Jean unbemerkt beobachten, da er sich einfach in der Mädchengruppe versteckte (Klingt irgendwie komisch XD). 3. Er musste keine komplizierten Formeln berechnen oder irgendwelche dämlichen Satz-Konstrukte entschlüsseln. Er hatte sich gerade umgezogen, stand vor der Halle und wartete auf seinen besten Freund, als Christa auf ihn zukam: "Und?" "Wie und?" "Na ja, hat sich bis jetzt was getan?" "Was getan?" "Ach stell dich nicht so dumm! Soll ich es laut herausschreien? Ich meine die Sache mit Jean." "Oh. Nein, leider nicht. Er schnallt immer noch nicht, dass er bei Mikasa niemals landen wird." "Der ist aber auch dämlich! War er überhaupt da, als ihm Mikasa eine geklatscht hat?," die Blonde lehnte sich an die Holzwand und verdrehte die Augen. Ohne dass die beiden es bemerkt hatten, stand auf einmal die Schwarzhaarige neben ihnen und meinte: "Ich helfe dir gerne. Ich kann es Jean auch noch deutlicher sagen, wenn du willst." Erschrocken sprang Marco zur Seite und keuchte auf: "Wo kommst du denn bitte her? Und vor allem; Woher wissen alle davon?" Mikasa zuckte nur mit den Schultern und wand sich ihrem Liebling, Eren, zu. "Mal ehrlich, wer hat geplaudert?" Christa kratzte sich verlegen am Kopf. Doch bevor sie antworten konnte, legte Jean dem Verliebten eine Hand auf die Schulter und fragte: "Was ist los? Ihr unterhaltet euch gerade so schön, über was denn?" Marco lief rot an und warf Christa einen hilfesuchenden Blick zu. "Marco hilft mir gerade eine Überraschung für Ymir vorzubereiten," half die Kleinste von ihnen ihrem guten Freund. Dankbar nickte er und musterte Jean. Dieser sah schnell weg, ihm war das unangenehm.

Warum starrte Marco ihn immer so an? Hatte er etwas im Gesicht? hatte er etwas Falsches gesagt und ihn dadurch wütend gemacht oder verunsichert? Gott, es regte Jean unglaublich auf, dass er sich immer solche Sorgen um seinen besten Freund machte. Das war doch nicht mehr normal! "Aber du hast nachher schon Zeit Mathe zu lernen?," das konnte der Blonde so gar nicht. "Natürlich, Jean. Ich habe immer Zeit um dir zu helfen," lächelte sein Zimmernachbar. Das machte ihn glücklich. Ich bin echt bescheuert! Es ist doch normal, dass er, als mein bester Freund, mir bei sowas hilft. Jean schüttelte verwirrt den Kopf und zog Marco mit sich in die Halle, die die Sportlehrerin soeben aufgeschlossen hatte. Während der zwei Stunden hatte er von Eren, welcher danach von Mikasa die Meinung gegeigt bekommen hatte, mehrere Bälle an den Kopf bekommen und das Gefühl gehabt, beobachtet zu werden. Zwischendurch warf er der Schwarzhaarigen ein paar heimliche Blicke zu, sie war einfach heiß. Doch er erwischte sich mehrmals dabei, Marco beobachtet zu haben. Was zum Teufel geht mit mir ab?

Hi... bin wieder da ;D
O(∩_∩)O

Watashi wa koko de nani o shi teru no?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt