P.v. Kimberly
Ich sitze zwischen den anderen Mädchen aus meiner Klasse in der Bibliothek und tue so als würde ich ihnen zuhören, wie sie sich unterhalten. Doch meine Gedanken sind ganz woanders. Ich denke darüber nach warum Roxeanne unbedingt Ayni in die Falle locken wollte. Hasst sie Ayni so sehr? Aber warum? Sie hat ihr doch nichts getan.
Verwirrt schüttele ich den Kopf. Was sie wohl jetzt mit Ayni machen? Wahrscheinlich brüllen Ayni und Rick sich wieder gegenseitig an und Ayni tritt Rick in die Eier. Bei diesem Gedanken muss ich grinsen. Das würde ihm Recht geschehen. Doch mein Grinsen verschwindet wieder, als mir der Gedanke kommt was wahrscheinlich wirklich im Chemiesaal vor sich geht. OMG, wie konnte ich nur so dumm gewesen sein. Rick wollte bestimmt nicht umsonst Aynis Schwächen von uns wissen.
Wer weiß was er mit ihr anstellt. Vielleicht will er sie auch u…? Diesen Gedanken denke ich nicht zu Ende, denn er ist zu grausam und selbst Rick würde so etwas nicht tun. Oder etwa doch? Rick hat eine unbändige Wut auf Ayni, wer weiß zu was er fähig ist?
Entsetzt springe ich auf. Ich muss ihr helfen. Die anderen Mädchen sehen mich verwirrt an weil ich so plötzlich aufgesprungen bin. Doch das ist mir egal. Ich renne in Richtung Chemiesaal als ich auf halber Strecke auch schon Ayni schreien höre. beschleunige ich meine Schritte und renne so schnell ich kann auf die Tür zu. Nun reiße ich die Tür auf und sehe Ayni an einen Stuhl gefesselt und Lucy am Boden liegend, Rick über sie gebeugt.
„LASS SIE IN RUHE DU SPAST“ brülle ich. Und dann geht alles ganz schnell. Ich stürze mich auf Rick und springe ihn von hinten an. Erschrocken und durch das unerwartete Gewicht fällt er um und ein Skalpell das er in der Hand gehalten hat fliegt durch die Luft. Ich rapple mich auf, nehme das Skalpell auf dem Boden . Dann springe ich über Rick hinweg der immer noch nicht begriffen hat was los ist, ich eile zu Ayni und schneide sie los. „ Los Ayni, hilf mir Lucy hier raus zu schaffen.“
Ray und Roxeanne haben gar keine Zeit zu reagieren, denn sie sind ganz gefesselt von der Tatsache dass Rick immer noch am Boden ist und versucht zu begreifen was gerade vorgefallen war. Ayni und ich sind blitzschnell bei Lucy und heben sie gemeinsam hoch. Zusammen Stürmen wir aus dem Chemiesaal und die Treppe rauf.
„Wo sollen wir Lucy hinbringen?“ frage ich. „Am besten in eines der Klassenzimmer. Das ist doch gut.“ Ayni zeigt auf ein abgelegenes Klassenzimmer. „ Dort werden sie uns nicht so schnell finden.“ Vorsichtig legen wir Lucy auf einem Tisch ab. Ayni fühlt ihren Puls. „Sie ist nur bewusstlos. Gott sei Dank.“ Jetzt sieht sie mich mit finsteren Augen an.
„Wenn Lucy was passiert wäre, dann wäre es deine Schuld.“ Verblüfft schaue ich sie an. „Meine Schuld? Falls es dir nicht aufgefallen ist, ich hab euch gerade gerettet.“ „Uns gerettet? Wegen dir sind wir erst in diese Situation gekommen!“ Da hat sie leider recht. Aber ich gebe nicht klein bei. „Ich konnte doch nicht wissen dass Rick so etwas macht. Außerdem, wenn ich nicht gekommen wäre, wer hätte euch dann befreit?“ „Ich hätte mich schon selber gerettet.“ schnaubt Ayni. „Ja, das hat man ja gesehen.“ meine ich sarkastisch. Jetzt breitet sich Wut in Aynis Gesicht aus. „Denkst du nur weil du uns gerettet hast, dass du jetzt unsere größte Heldin bist? Aber das bist du nicht, denn Helden verraten ihre Freunde nicht. Außerdem woher sollen wir wissen, dass du uns nicht ausspionierst? Wir können dir einfach nicht mehr trauen. Bitte geh jetzt. Aber wehe du verrätst Rick oder sonst wem wo Lucy und ich sind.“
Autsch. Das sitzt. Aber ich will diese Diskussion nicht weiter fortführen. Das würde nichts ändern. Ich drehe mich um. Ohne ein weiteres Wort gehe ich zurück zur Bibliothek.
P.v.Ayni
Ich schaue Kimberly hinterher, bis sie verschwunden ist. Es war zwar etwas gemein, dass ich so reagiert habe, aber es ist wirklich ihre Schuld. Was hätte ich denn tun sollen. Ich kann Ihr nicht mehr vertrauen. Außerdem habe ich gerade eine unglaubliche Wut auf sie, weil sie die große Heldin spielt.
Nach 5 Minuten ist Lucy immer noch nicht aufgewacht und langsam mache ich mir Sorgen um sie. Zu allem Überfluss knurrt auch noch mein Magen heftig. Ich habe heute noch nicht viel gegessen, außer der trockenen Brötchen von heute Morgen. Lucy und ich wollten es uns eigentlich gerade gemütlich machen, als Roxeanne zu uns kam. Lucy hat bestimmt auch Hunger wenn sie aufwacht, aber ich traue mich nicht etwas zu Essen zu suchen, aus Angst das Lucy irgendwas passiert. So ziehe ich mir einen Stuhl an den Tisch und überprüfe den Puls erneut.
Nach weiteren 5 Minuten kommt sie endlich wieder zu sich. Sie blinzelt und alles was sie sagt ist, “Ich fühle mich als hätten zehn Elefanten Salsa auf mir getanzt und mich dann zu Wurst verarbeitet.“ Ich muss lachen und bin erleichtert, dass es ihr wieder besser geht. Dann wird ihr Gesicht ernst und sie fragt, „Was ist passiert? Ich kann mich nur noch daran erinnern, dass Rick dich auf einem Stuhl gefesselt hat.“ Ich erzähle ihr was in der letzten Stunde passiert ist. Erstaunt reißt sie die Augen auf. „Ich hätte nie gedacht, dass Rick zu so etwas fähig ist. Und Kimberly hat uns wirklich gerettet? Wo ist sie überhaupt?“
„Ähm. Lucy hast du hunger? Ich schon und deshalb gehe ich jetzt was zu essen suchen.“
„Ja, bring mir was mit. Ich hab auch Hunger.“ Sagt sie. Erleichtert, dass sie nicht weiter nach Kimberly fragt, drehe ich mich um. Ich muss aufpassen, dass mich niemand sieht. In die Mensa zu gehen wäre wahrscheinlich eine schlechte Idee. Andere hatten bestimmt auch schon Hunger. Außerdem gibt es in den Kisten sowieso nichts mehr zu holen. Also muss ich mein Essen irgendwo anders herbekommen. Aber wo? Ich schleiche weiter durchs Schulhaus und weiche anderen Schülern aus. Vielleicht bekommt man ja durch diese Punkte etwas zu Essen, aber wo bekomme ich solche Punkte nur her?
Als ich auf meine Armbanduhr schaue, bemerke ich, dass ich schon eine halbe Stunde unterwegs bin. Wenn ich nicht bald was zu Essen kriege müssen Lucy und ich hungrig schlafen gehen. Doch dann fällt mein Blick auf eine Gruppe Achtklässler die sich über irgendetwas streitet. Zwei Jungs stehen sich gegenüber und funkeln sich an.
„Wir sollten alles heute essen, damit auch jeder satt wird!“ sagt der eine. „Nein, wir sollten es uns aufteilen, damit wir morgen früh noch etwas haben.“ schreit der andere Junge. „Seit wann hast du zu bestimmen?“ „Das könnte ich dich genauso fragen.“ Der Streit eskaliert, doch das interessiert mich nicht.
Mich interessiert das worüber sich die beiden Streiten. Auf dem Boden liegen eine Packung Kekse, eine Dose Bohnen und eine Dose Ravioli. Sicher haben sie das alles aus den Kisten. Das ist fast zu einfach. Die Jungs prügeln sich immer noch und die anderen sind damit beschäftigt sie auseinanderzuhalten. Keiner würde mich bemerken. Vorsichtig schleiche ich zu dem Essen hin. Ich werde nicht alles mitnehmen. Das wäre gemein. Die Achtklässler haben sicherlich genauso viel Hunger wie ich.
Außerdem haben wir keinen Dosenöffner und würden die Dosen sowieso nicht aufbekommen und Lucy und mir reicht die Packung Kekse vollkommen. Sehr darauf bedacht kein Geräusch zu machen hebe ich die Kekspackung auf. Aber die Achtklässler würden es sowieso nicht merken, dafür machen sie viel zu viel Lärm. Schnell schleiche ich wieder zurück. Als die Achtklässler außer Hörweite sind renne ich zurück zu Lucy.
„Und hast du was gefunden?“ fragt sie mich hoffnungsvoll. Zur Antwort halte ich ihr die Kekse hin. Freudig reißt sie die Packung auf und nimmt sich einen Keks. „Wo hast du die her?“ „Nun sagen wir so, ein paar Achtklässler müssen heute hungrig ins Bett.“ Erstaunt sieht sie mich an.“ Du hast sie gestohlen? Und die Achtklässler haben jetzt nichts zu Essen?“ „Nein sie hatten noch zwei Dosen mit Bohnen und Ravioli.“ Beruhige ich sie. „Geht es dir wieder besser?“ frage ich und esse einen der Kekse. „Ja, aber mein Bauch tut immer noch weh.“
Lucy und ich essen noch die Hälfte der Kekse und richten dann unser Lager für die Nacht ein. Damit Rick uns nichts tun kann, verschließen wir die Tür. Die Türen haben alle Riegel, falls einmal ein Amoklauf oder so etwas passieren sollte. Als es draußen dunkel wird, legen Lucy und ich uns auf unsere Jacken und schließen unsere Augen.
DU LIEST GERADE
Broken School Teil 1
Mystery / ThrillerIn dieser Schule geht irgendetwas nicht mit Rechten dingen zu. Erst ist alles ganz normal und Plötzlich ballern die Kantinen Frauen wild um sich, die Schule wird abgeriegelt und Anarchie Bricht aus und scheinbar ist eine einzige Person daran Schult...