Die Besenkammer

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Kapitel 1

Mitte Oktober 1996

„Eine Verwarnung! Jetzt – im 7. Jahr. Keinen interessiert es mehr ob man Hausaufgaben selber ausarbeitet oder nicht. Keinen. Außer dieser Vector.", schwirrte es in Grahams Gedanken. Genervt schlurfte er durch einen, der vielen Korridore zu McGonagalls Unterrichtsraum. Schon seit Tagen hatte er keine sonderlich gute Stimmung. Das schlechte Wetter machte ihn zu schaffen und Grey hatte das Gefühl jeder würde sich noch dümmer als sonst anstellen. „Ich bin einer der besten in Arithmantik. Bei den Abschlussprüfungen werde ich sowieso alles können, also warum sollte ich jetzt meine Zeit mit so einem Schwachsinn verschwenden. Soll sie doch Schnecken spucken!" Plötzlich rempelte ihn ein etwas an und Graham stieß noch mehr Wut hoch. „Pass doch auf, du kleiner Scheißer", zischte Grey. Der kleine Junge – anscheinend Gryffindor – blieb ein wenig verdattert stehen. „Jetzt zisch ab", sagte der junge Montague laut und schob den Jungen unsanft beiseite. Stöhnend ging Grey weiter und wuschelte sich genervt durch sein schulterlanges, dunkelbraunes Haar. Keine Sekunde später stand dieser – vermutlich – Erstklässler breitbeinig und die Hände in den Hüften gestemmt vor ihm und sagte in seiner kindlichen Stimme so bestimmt wie er konnte: „Du kannst mich nicht einfach so herum schubsen! Dieser Gang gehört nicht nur dir. Zisch du doch ab!" Graham glaubte sich verhört zu haben: „Wenn du weiter den mutigen Gryffindor raus hängen lässt, wirst du sehr schnell eine persönliche Toilette bekommen in der du Wohnen darfst. Und falls du das mit deinem zwei Gramm Hirn noch immer nicht erfasst hast: Ich werde dich in eine Toilette stopfen und dich bis Halloween nicht mehr raus holen! Verstanden!?" Der gerade noch mutige Gesichtsausdruck des kleinen Jungen verwandelte sich Schlagartig in Angst. Er schien so verstört zu sein, dass er ohne lang nachzudenken sofort anfing zu weinen. Das war's dann wohl mit mutigen Gryffindor. Die Augen verdrehend und kurz vor einem Nervenzusammenbruch schritt Graham nun weiter. Aber zu früh gefreut.
„Graham Montague! Geh sofort von ihm weg. Er kann nichts dafür das du so ein verdammter Dummbeutel bist", schrie eine aufgebrachte, rothaarige Hufflepuff. Wenn das nicht seine allerliebste Willamina Wolpert war. „Kannst du dir nicht mal jemanden in deinem Alter suchen?!", schrie sie weiterhin, während sie auf Grey zuging und vor ihm stehen blieb. Mit einem Schlag war Grahams Missmutigkeit wie weg gewischt und ein lächeln breitet sich auf Greys Gesicht aus. „Es ist absolut widerwärtig immer auf Kleinere los zu gehen. Man könnte fast sagen, dass dein kleines Ego das braucht. Dich jüngeren überlegen zu fühlen. Und weißt du warum? Weil du es einfach nicht mit gleichaltrigen aufnehmen kannst. Du bist ein Feigling Montague!" Nun widmete sich Willamina dem kleinen Scheißer. Sie ging in die Hocke und strich dem kleine durchs Haar. „Keine Sorge, er ist nur halb so taff wie er aussieht", sagte sie mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen, dass Montagues Mundwinkel noch weiter nach oben rutschen lies. „Und jetzt hopp! Deine Freunde warten sicher schon auf dich", war das letzte was Mina zu dem kleinen Gryffindor sagte.

Nun allerdings fuhr sie mit Graham fort. „Du arroganter, beschissener Schlappschwanz! Was glaubst du eigentlich wer du bist? Rennst hier rum und beleidigst alles und jeden der dir im Weg steht! Du bist einfach nur widerwärtig Montague!" „Schlappschwanz?! Aber Wolpert, seit wann nimmst du solche Wörter in den Mund", sagte Grey ruhig und mit gewollter Doppeldeutigkeit. „Ich meine findet dein Erbsenhirn keine andere Beschäftigung als kleine Kinder zu piesacken und alles mit Rock zu vögeln was nicht bei drei auf den Bäumen ist?!", sagte Willa wutüberströmt. Langsam glitt Greys Blick unter Willaminas Gürtellinie – ein Rock. „War das eine Herausforderung?", fragte Graham leise, währen sein linker Mundwinkel anfing zu zucken. Grey sah ihr direkt in die Augen und erkannte ein Fragezeichen. „1-2-3", flüsterte er und drückte seine Lippen auf ihre. Stocksteif stand Willa da. Langsam legte Grey seine Hände um ihre Hüften und zog sie ein wenig an sich. Sie entdeckte wieder Leben in sich und versuchte sich mit ihren Händen auf seiner Brust gestemmt von im Weg zu drückten – Vergebens. Graham musste seinen Griff um ihre Taille nur ein wenig verstärken. Zaghaft gab Mina auf, schob ihre Hände hoch zu seinem Nacken und verschlang sie dort ineinander. Endlich – sie erwiderte ihn.
Immer stärker spürte er ihren Körper an seinem. Immer mehr verschmolzen sie ineinander. Langsam drückte er Willa an die Wand – mit der Erwartung sie noch näher an sich zu spüren. Seine Hände strichen sanft um ihre Taille, dann wieder etwas fester. Langsam zog er sein Gesicht zurück um in ihres zu Blicken. Beide – leicht keuchend – sahen sie sich in die Augen und entdeckten etwas in ihnen – Verlangen. Behutsam strich er ihr rot, glänzendes Haar zurück und küsste zärtlich ihren Hals. Was genau tat er hier eigentlich? Seit einer gefühlten halben Stunde war Unterricht und sie? Sie machten mitten auf einem Gang rum – genau nach seinem Geschmack, wenn Grey ehrlich war. „Graham? Was tun wir da?", fragte Willa leise und hob seine Kopf an. Während er ihren Blick erwiderte, strich er ihr leicht über die Hüfte wo ihr Hemd hoch gerutscht war. „Muss ich dir das wirklich noch erklären, Minaleinchen?", grinste er sie an, „Aber damit auch du es auch verstehst: Wir machen gerade herum und wenn wir keine Besenkammer oder ähnliches finden, werden wir am Boden Sex haben. Noch irgendwelche Unklarheiten?"
Nun war es Mina, die ihn küsste. Jetzt, wo er sich sicher war das sie es auch wollte, schob er seine Hand langsam unter ihrem Hemd nach oben. Er strich sanft mit seinen Fingerspitzen über ihren flachen Bauch. Auch spürte er wie Mina leicht auf seine Unterlippe biss. Nun waren seine Fingerspitzen schon etwas höher angelangt und er spürte den Ansatz eines BHs. Nein, den lies er noch unangetastet – vorerst. Langsam holte er seine Hand aus ihrem Hemd hervor und schob sie runter zu ihrem Po. Da Graham sich ziemlich sicher war, dass sie das erste Mal so viel Intimität hatte, blieb er über dem Stoff. Er kniff ihr leicht in den Po – knackiger als erwartet. Nun glitt er mit seiner Hand weiter an ihrer Seite entlang bis zu ihrem Oberschenkel und hob ihn ein wenig an, sodass er an seiner Hüfte war. Nun waren sie sich noch ein wenig näher. Die eine Hand nun auf ihrem Oberschenkel und die andere immer noch an ihrer Taille, war er sich nicht mehr sicher wie es weiter gehen sollte. Ideen hätte er schon, doch wollte er sie nicht in Verlegenheit bringen. Allerdings nahm Mina ihm diese Frage ab. Mit einem Ruck schlang sie auch ihr zweites Bein um ihn. Leicht verdutzt sah er Mina an. „Wir...", stöhnte sie. „Wir sollten...Wir sollten nicht hier...nicht hier im Korridor." Immer noch verwirrt nickte Graham. Er war sich nicht sicher ob sie es gar nicht wollte oder bloß nicht hier. Doch auch diese Frage erübrigte sich schnell. „Da rein", sagte Mina und deutete mit dem Kopf zu einer Tür. War die vorher auch schon da? Langsam begriff Graham. Willa wollte mit ihm in eine Besenkammer – was für ein toller Tag heute doch war.

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