Klartext

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Kapitel 2

Mitte Oktober 1996

Mit den Füßen an der Kopflehne und den Kopf fast den Boden berührend, saß Graham auf der Couch, etwas am Rand des dunklen Gemeinschaftsraumes. Neben ihm sein bester Freund Andrew, allerdings richtig herum sitzend. „Ernsthaft Grey, war das heute wirklich notwendig? Unsere UTZ sind wichtig, und sich mit Professor Vector anzulegen, ist eines der dümmsten Sachen, die du machen konntest.", fragte Andrew an Grey gerichtet. Dieser zuckte nur mit den Schultern und nuschelte: „Hat sie doch verdient, die blöde Kuh." Bei dem Gedanken an Vector kam auch sehr schnell Willamina in seinen Kopf. Ob es ihr wohl gefallen hat? Vermutlich hätte er viel zärtlicher sein sollen, immerhin war es ihr erstes Mal. Anderseits hat sie sich nicht beschwert. Sich kein einziges Mal beklagt. Soll Grey etwas Gedanken lesen?
„Sag mal, was hältst du eigentlich von Hufflepuffs?", fragte Graham seinen bester Freund, ohne sich von der Stelle gerührt zu haben. „Dir ist schon klar, dass meine Freundin eine Hufflepuff ist?", vergewisserte er sich. „Ja, aber ich mein so im allgemeinen", sagte Graham. „Öhm, sie sind nett. Immer hilfsbereit und oft auch ganz schön anzusehen. Aber warum fragte du überhaupt?" Ja warum fragte er eigentlich? Das würde ihn auch interessieren. „Nichts, nichts. Also, was hast du gesagt?" „Ach vergiss es. Wo warst du eigentlich heute in den letzten Stunden?" „In den letzten Stunden?", wiederholte der junge Slytherin. Ja wo war er denn? In einer Besenkammer mit Willamina. Sollte er das so sagen? Eigentlich ist es ja kein Geheimnis, dass Graham immer wieder etwas mit anderen Schülerinnen hat. Aber es war Willamina. Die beste Freundin der Freundin seines besten Freundes – verwirrend.

„Was hältst du von rothaarigen Mädchen? Schon ganz ansehnlich, nicht wahr?", fragte er Andrew. Vermutlich redet Willa jetzt nie wieder mit ihm. Nicht mal mehr um ihn anzuschreien. Sie wird ihm nie wieder in die Augen sehen können. Ihn nie wieder anschreien. Warum hatte sie am Ende geweint? Nichts mehr gesagt? Sondern ist einfach gegangen? Ihn in der Kammer alleine stehen lassend?

„Ähmm ganz okay. Graham, du machst mir langsam Angst. Außerdem hast du meine Frage nicht beantwortet", stellte Andrew fest – schlaues Kind. „Ja die letzten Stunde", fing Graham an und musste dann abrechen – auf irgendeine Art und Weise war es furchtbar komisch, „Ja da war ich in einer Besenkammer. Mit einer Hufflepuff. Die rothaarig war." Stille.
„Ich kenne nur eine rothaarige Hufflepuff mit der es halbwegs Jugendfrei wäre etwas in einer Besenkammer zu tun. Aber die hasst dich. Und du hasst sie.", antwortete Andrew zögernd. „Ja komisch wo der Schwa- das Verlangen hinfällt, nicht wahr?", sagte Graham und fing heftig an zu lachen. „Du hast nicht ernsthaft mit Willamina Wolpert in einer Besenkammer rum geknuscht?", harkte Andrew ernst nach. „Nicht nur rum geknutscht", antwortete ihm Grey immer noch lachend. Nun tat es ihm Andrew gleich. „Das ist die beste Freundin meiner Freundin, du Spast", sagte Andrew und versetzte seinem besten Freund einen Stoß, sodass der kopfüber vom Sofa flog.

„Also jetzt Spaß bei Seite, was hast du wirklich gemacht?", fragte Andrew, nachdem er Graham wieder aufgeholfen hatte. „Wie gesagt", antworte der Slytherin schief lächelnd. „Moment mal. Wir reden von der gleichen Willamina, oder? Groß, geht in unsere Klasse, Hufflepuff, rote Haare, ist die beste Freundin meiner Freundin und ihr könnt euch auf den Tod nicht ausstehen?" Graham nickte. „Ich wiederhole: Groß, geht in unsere Klasse, Hufflepuff, rote Haare, ist die beste Freundin meiner Freundin und ihr könnt euch auf den Tod nicht ausstehen?", vergewissere sich der Gryffindor ein weiteres Mal. Sein bester Freund nickte abermals. „Graham, das ist wiederwertig", sagte er ernst. „Und außerdem, seit wann stehst du auf rotes Haar? Und auf Huffelpuffs generell?" „Seit dem ich mit ihnen im Gang rum knutsche und sie mir stöhnend sagen, ich soll sie in die Besenkammer tragen?", antwortete Grey, als wäre es sein alltägliches Leben
„Was ist eigentlich in dich gefahren?", fragte er Graham, „Willmina? Dir ist doch klar, dass dich Megan dafür umbringen wird, oder?"

Vermutlich. Aber eigentlich war ihm das vollkommen egal.


Ich hoffe sehr dir hat das zweite Kapitel von Paperbirds gefallen. Wenn du es nun auch noch aus der Sicht von Willamina lesen möchtest musst du nur auf den Account von Lilylilie001 (http://wattpad.com/lilylilie001) gehen.

Wenn euch diese FF gefällt könnte euch auch meine zweite FF interessieren: The Black Heart (https://www.wattpad.com/myworks/31298675-the-black-heart)

Es würde mich freuen, wenn ich auch dort vorbei schauen würdest. :D

Über Kritik und Meinung würde ich mich sehr freuen.

nbdygrl ♥

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