Es war ein warmer Frühlingstag.
Ich saß auf der Bank eines Spielplatzes.
Kinder tobten auf dem Klettergerüst oder schaukelten gemeinsam auf einer großen, runden Schaukel. Kleinere machten Sandkuchen und auf einer Wiese zu meiner Rechten spielten ältere Kinder Fußball.
Viele Eltern saßen zusammen auf Parkbänken. Hauptsächlich waren es Mütter; sie quatschten miteinander und aßen Eis.
Ich suchte den Platz ab, bis ich sie schließlich gefunden hatte. Eine Weile beobachtete ich sie: Die Haare zu einem dicken Zopf geflochten kickte sie mit den Jungs.Kinder sind die schönsten Gaben, die uns gegeben wurden, doch auch ihre Zeit ist irgendwann abgelaufen.
Das gesamte Leben noch bevorstehend gehen sie von uns, ohne auch nur ansatzweise vom Leben gekostet zu haben.
Ohne Sorgen, allein unter dem Schutz ihrer Eltern aufwachsend. Nicht annähernd das Leben verstehend.Doch ein Nagel mehr im Sarg; ein Fuß mehr im Grab - es wurde in Blut geschrieben. Auch sie mussten gehen.
Ohne einen Gedanken,
Ohne eine Stimme,
Ohne eine Seele raste ich auf das Fußballfeld.
Den Menschen zeigte ich mich nicht. Die einzige Empfindung, die sie hatten, wenn ich an ihnen vorbeiging, war das Spüren eines kalten Luftstoßes und das damit verbundene Frösteln.
Ein kleiner Junge kickte den Ball in Richtung Tor, doch ich ließ ihn abdriften. Er rollte in Richtung Straße.
Das Mädchen rannte los, um ihn zu holen; ich folgte ihr. Umschloss sie mit meinen Flügeln, um ihr den Schmerz zu ersparen. Um ihr die Angst zu nehmen.
Das Auto hatte keine Chance mehr rechtzeitig zu bremsen.
Ich folgte ihrem goldenen Schein in den Himmel empor.Wir erblühen wie Rosen,
doch so sterben wir auch.
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Jesper
Viễn tưởngMenschen ekeln mich an. Sie lieben, was sie nicht haben können und schmeißen das sie Liebende weg.