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Ganz am Anfang habe ich noch ein zwei Infos reingepackt. Schaut doch dort noch kurz vorbei.

Ich steuerte direkt auf die Palastmauer zu. Ich wollte mit Claire reden. Jetzt. Ich klopfte an der Tür und sie wurde leise geöffnet. „Ich wusste, dass du kommen wirst meine Süsse." „Hallo Claire. Darf ich rein kommen?" Sie deutete mir mit einer Handbewegung die Küche zu betreten. Alles sah genau so aus wie das letzte mal. Nur mein Stuhl war bereits besetzt von einem schwarzhaarigen Jungen mit so klaren blauen Augen, wie ich es noch nie gesehen habe. Ich würdigte ihm keinen Blick mehr, sondern drehte mich wieder zu Claire. „Können wir irgendwo alleine reden?" „Aber natürlich." Sie führte mich durch einen Gang. Die Wände waren aus Stein und an den Wänden waren regelmässig Kerzen angebracht. Das Licht tanzte an den Wänden. Sie öffnete eine Tür und ich trat ein. Es war ein dunkler Raum. Auf allen Seiten standen riesige Regale mit Lebensmitteln. So viele hatte ich noch nie in einem Raum gesehen. „Also meine Süsse. Was willst du mit mir bereden?" „Die Kette. Ich habe geträumt, dass ein schwarzhaariger Junge mit roten Augen danach greift. Dann bin ich aufgewacht. Ich war in einem Wald. Ich würde beinahe behaupten, dass es die Wälder von Thorek waren." „Du hast Eoin gesehen." Sie blickte mir ernst in mein Gesicht. „Eoin? Diesen Jungen aus meinem Traum gibt es wirklich?" Angsterfüllt blickte ich im Raum umher. Sie nahm meine Hände in ihre. „Ich weiss, dass das alles verwirrend ist. Aber du must auf dein Herz hören. Es weiss was zu tun ist." Somit drehte sie sich auch schon wieder um und ging davon

Na toll. Jetzt stehe ich alleine in einer Vorratskammer. Ich schlich mich wieder in die Küche. „Wie heisst du? Fragte ich neugierig den Jungen auf meinem Stuhl. Seine Haarfarbe war mir nicht ganz geheuer. „Ich heisse Caleb. Schön sie kennen zu lernen Miss." „Ich bin vielleicht ein zwei Jahre jünger als du. Ich bin Mia. Und bitte Du. Ich fühle mich immer so alt wenn man mich siezt." Mit einem lächeln als Abschied auf meinem Gesicht verliess ich die Küche und trat wieder auf den Marktplatz.

Ich musste mir einen Weg bahnen. Der Platz war bis auf den letzten Centimeter voll mit Menschen. Hier hörte man „Frische Fische für nur 4 Glits pro Fisch" Wo anders „ 1 Meter Stoff. Gewebt. Für nur 5 Glits." Ja Stoff war teuer bei uns. Wir konnten uns nicht sehr viel davon leisten. Ich rannte förmlich bei der Kirche vorbei und raus aus der Stadt. Eigentlich wollte ich ja jetzt nach Hause aber irgendetwas trieb mich nach recht. Ich lief ein Stück weit der Palastmauer zu meiner rechten entlang.

Als ich um die Ecke bog blieb mir die Luft auf einen Schlag weg. Vor mir lag eine Junge Frau. Blonde Haare und grüne Augen. Sie trug ein wertvolles weisses Gewand, welches mit Blut verschmiert war. Ihr Herz fehlte.

Ich konnte den Anblick nicht länger ertragen. Schnell rannte ich zurück zu den Wachen und berichtete meinen Fund. Einer von ihnen ging nach hinten um sich das genauer anzusehen. Ich liess die beiden alleine und machte mich auf den Heimweg. Ich habe das Mittagessen verpasst, denn die sonne war nicht mehr über mir sondern senkte sich langsam vor meinen Augen. Es musste bereits etwa 15 Uhr sein. Hoffentlich machten sich meine Eltern keine Sorgen um mich. Ich habe ihnen gesagt, dass ich noch kurz etwas erledigen müsse. Aber nicht wie lange es dauern würde.

Gedankenversunken schlenderte ich meinen Weg entlang. Ich steckte meine Hand aus, um die Gräser auf meiner Haut zu spüren. Der Wind strich sanft durch mein Haar, welches ich kurz vorher aufgemacht habe, weil meine Kopfhaut angefangen hatte zu ziehen.

Wieso wollte ich unbedingt nach rechts? Wieso wusste Claire von Eoin? Wer war Eoin? Was hat er mit der Kette zu tun? und wer war Caleb? Okey ich weiss zu welchem Körper der Name gehört, aber was macht er bei Claire? Was hat es mit der Kette auf sich? Was würde geschehen, wenn ich sie in den Fluss werfe? Würde etwas schlimmes geschehen?

Zuhause angekommen war es bereits 17 Uhr. Ich habe ein paar Umwege genommen. Ich war so müde und verwirrt vom Tag, dass ich müde in mein Bett sank, die Augen schloss und in einen unruhigen Schlaf gleitete.

//  Der Vollmond tauchte die Äste des Waldes in ein silbernes Licht. Die vom Mond abgewandte Seite war Dunkel und düster. Man hörte nur das Rascheln der Blätter im sanften Wind. Kein Tier war zu sehen oder zu hören. Die Stille war gespenstisch. Ich lief weiter in den Wald hinein. Ein Rascheln liess mich abrupt umdrehen, doch ich konnte nichts erkennen. Als ich mich wieder meinem Weg zuwandte stand vor mir ein Junge. Seine Haare waren schwarz und seine Augen so rot wie zwei strahlende Rubine. Die Haut glänzte im licht des Mondes. Sein Oberkörper war frei und er trug nur eine kurze Hose, die ihm bis knapp über die Knie reichte. Finster blickte er mich an, bevor er seine Hand ausstreckte und nach der Kette griff. Mit meiner Faust schlug ich ihm mit voller Kraft in sein Gesicht. Er torkelte und kippte nach hinten. Ich drehte mich um und rannte.//

Die Wälder von ThorekWo Geschichten leben. Entdecke jetzt