Ich sitze die ganze Zeit nur da und denke nach. "Ich kann doch nicht lesbisch sein.... oder doch?!"
Diese Frage schwirrt mir die ganze Zeit im Kopf herum. "Was ist, wenn ich wirklich lesbisch bin? Wie würden meine Eltern darauf reagieren? Wie würde ich selbst damit klarkommen?" All diese Fragen, die mir kaum lösbar erscheinen.
Doch eine Frage beschäftigt mich noch mehr. "Wie werde ich mir selbst klar, wer ich bin?"
Es wird schon dunkel. Es muss gegen 20 Uhr sein. Ich bemerke garnicht, wie meine Eltern nach Hause kommen und ein lautstarkes "Kind, wir sind Zuhause!" reißt mich aus meinen Gedanken.
Ich gehe kurz entschlossen die Treppen runter und ziehe meine Schuhe an, denn nur eine kann mir meine Fragen eventuell beantworten. Laura. Laura hat diese Sache schon durch und kann mir bestimmt helfen. Ich mache die Tür auf. Es regnet, also laufe ich schnell rüber zu Laura und klingel.
Eine Frau öffnet die Tür. Sie muss Anfang bis Mitte 40 sein, scheint aber sehr nett zu sein. Sie stellt sich als Laura's Mutter vor und zeigt mir Laura's Zimmer. Zuerst bemerkt Laura mich nicht, da sie sehr laut Musik hört. Sie hört "She looks so perfect" von 5Sos. Zufällig mein Lieblingslied, sie hat also einen guten Musikgeschmack. Als sie sich umdreht ist sie erst kurz erschrocken fragt mich dann aber, was los sei. Ich setze mich auf ihr Bett und beginne zu erzählen.
"Weisst du Laura, du hast heute, als ich dich das erste mal sah, etwas in mir ausgelöst. Etwas, was ich noch nie gespürt habe. Als du mir dann erzählt hast, dass du lesbisch seist, habe ich begonnen nachzudenken. Ich habe von Jungs nie was gehalten und wenn ich jetzt so nachdenke, habe ich immer nur Ausschau nach Mädels gehalten. Ich stelle mir einfach so viele Fragen und nur du kannst mir helfen, sie zu beantworten." Mir laufen Tränen über mein Gesicht und sofort nimmt Laura mich in den Arm. Leise und verständnisvoll sagt sie "Ich werde dir helfen, keine Sorge, alles wird gut."
Eine ganze Weile sitzen wir nun schon so da und ich fühle mich das erste mal richtig geborgen.
Ich beruhige mich und löse mich aus der Umarmung.
"Bitte sag mir, wie ich mir klar werden kann. Was muss ich tun? Wie soll ich mit den Gefühlen umgehen?"
Sie denkt eine Weile nach und sagt "Tief im inneren weisst du schon, was das richtige für dich ist. Du willst es nur nicht wahrhaben. Es gibt nur einen Weg es heraus zu finden."
Ich lasse die Worte kurz mal sacken und schaue wieder rauf zu ihr. Sie hat keine Sekunde weg geschaut. Sie hat recht. Ich weiss eigentlich schon längst, dass ich nicht hetero sein kann. Nur was meint sie damit, dass es nur einen Weg gibt, es heraus zu finden?
Wir schauen uns in die Augen. Sie hat so schöne Augen.... sie kommt mir immer näher und schließt ihre Augen. Unsere Lippen berühren sich und auch ich schließe meine Augen. Unsere Lippen bewegen sich im Einklang und es fühlt sich so gut an.
Sie löst sich von mir und lächelt mich nur an. Ich lächel zurück.
Sie fragt, ob ich mir jetzt sicher sei.
Ich nicke nur kurz und küsse ein weiteres mal. Sie hat so wundervolle Lippen und gut küssen kann sie auch noch.
Jetzt bin ich mir sicher. Ja, ich bin lesbisch.
Wir legen uns hin und schlafen gemeinsam ein.
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Remember that I love you [GirlxGirl]
RomanceEine Geschichte über ein Mädchen, welches sich nie Gedanken über ihre Sexualität gemacht hatte. Bis zu diesem einen Tag, der ihr Leben verändern sollte, der Tag, an dem sie Sie kennenlernte. Viel Spaß beim Lesen und lasst doch bitte ein Feedback da♡