„MILA WACH AUF!", riss mich eine Stimme aus dem Schlaf. Ich nahm war, wie jemand neben mir auf dem Bett rumsprang. Genervt rieb ich mir die Augen und sah dann, wie Nicki wie verrückt auf und ab sprang.
„Was hat dich denn gebissen?", fragte ich. Jup. Ich bin ein totaler Morgenmuffel.
„Unser Vine!", rief sie und zog mir die Decke weg. Jetzt hackts aber. „SPINNST DU?", schrie ich und krabbelte zum Fußende, um mir meine warme Decke wieder zu holen. „Was ist mit dem Vine?", fragte ich nun etwas interessierter. „Ein Tausend!" Sie schrie förmlich aus ganzer Seele. Ich verstand überhaupt nicht, was sie mit ‚ein Tausend' meinte und um ehrlich zu sein war das einzige, dass mich interessierte, mein Bett und Ruhe.
„Was ein Tausend?", giftete ich sie an, als sie sich neben mich hinsetzte und wie verrückt grinste. „Wir haben ein Tausend loops auf unserem Vine! Und ungefähr 400 bis 500 likes und shares! Wir sind über Nacht berühmt geworden!", erklärte sie aufgeregt. Nun begann auch ich zu grinsen. Richtig berühmt waren wir jetzt nicht, aber ein Tausend Loops waren schon cool. „Das ist mega!", rief ich und sprang auf. Ich war wie verwandelte und flippte mega aus. Was ist, wenn wir irgendwann total berühmt wurden, wie Nash und Cameron? Mir war klar, dass das nur eine traumhafte Vorstellung war, aber der Gedanke war einfach fantastisch. Und so wenig waren 400 likes ja gar nicht!
Zusammen kreischten wir also ein paar Minuten lang und redeten wild darüber, wie wir ein Leben als bekannte Viner führen würden. „Also ich würde dann mit Cam zusammenkommen. Und wir hätten jeden Tag Sex und ein tolles Haus", sagte Nicki entschlossen. Ich lachte laut los. „Dir ist klar, dass Cameron und ich heiraten werden? Wir werden in ein Strandhaus ziehen und um die Welt reisen. Natürlich würden wir immer mal wieder Fantreffen machen", schwärmte ich. Wir beide lachten total laut und lange, bis wir von einer verschlafenen Stimme gestoppt wurden.
„Was geht denn hier ab?", fragte mein großer Bruder Finn. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass er in mein Zimmer gekommen war, doch jetzt stand er da mit den Fingern an der Schläfe. Ich rannte auf ihn zu und umarmte ihn. Etwas überrumpelt erwiderte er die Umarmung und fragte erneut, was hier los war. „Kennst du Vine?", fragte Nicki ihn. Er nickte gespannt. „Wir haben einen Vine hochgeladen! Ein Tausend Loooooooooooops!", rief ich. „Wahrscheinlich", sagte er ungläubig. Ich trennte mich von ihm und zog mein Handy raus, um es ihm zu zeigen. Ich selbst hab es ja noch nicht einmal gesehen, also die Likes und so. „Hier", sagte ich, zeigte ihm mein Handy und strahlte über beide Ohren. „Das ist der Wahnsinn", lachte er. „Könnt ihr euch trotzdem leiser freuen? Hab nen Kater", fragte er nun wieder ernst. Wir nickten und er verließ dankend mein Zimmer.
Ein letztes Mal sagte Nicki, dass wir berühmt sind, so als müsste sie es einfach nochmal erwähnen. „Wir sind berühmt.", stimmte ich ihr zu und schlug anschließend vor, uns was zu essen zu machen.
*
„Lass uns heute noch ein Vine drehen!", schlug ich vor, als wir gerade unsere Müsli Schüsseln in die Spülmaschine einräumten. Nicki nickte und wir holten uns Schreibzeug, um unsere Ideen aufzuschreiben. Ich schrieb folgendes auf:
- Dieser Moment, wenn...
- Diese eine Person...
- Jeder hat diesen einen Freund...
- Jeder hasst es, wenn
Und dann gingen mir die Ideen aus. Nicki hatte noch Dinge wie ‚Momente, in denen man gerne im Erdboden versinken würde' oder ‚Leute pranken'. Wir entschieden uns für Letztere, Streiche spielen. Da wir einfach nicht selbstbewusst genug waren, um irgendwelchen Fremden auf der Straße Streiche zu spielen, mussten wir uns ein uns bekanntes Opfer suchen. Wir sahen uns gleichzeitig an und wussten genau, dass der andere das gleiche dachte: Finn.
Was gibt es besseres, als einen müden, verplanten Bruder mit Kater? Genau, nichts. Jetzt mussten wir uns nur noch einen guten Prank überlegen. Also googleten wir: Streich spielen.
„Mila, ich hab den perfekten Streich, da können wir auch die Vorbereitung mega gut filmen!", sagte Nicki und winkte mich zu sich. Ich kam rüber und las:
Der schwere Ball:
Man nehme einen (alten oder billigen) Fußball, Steine und Isolierband. Man schneidet den Ball an einer Stelle auf, sodass Steine reinpassen und befüllt diesen (besser funktioniert jedoch Beton, da dann das Loch kleiner und der Ball schwerer ist). Anschließend muss der Ball an der Stelle des Loches nur noch mit Isolierband zugeklebt werden und mit der geklebten Seite nach unten an den gewünschten Platz gelegt werden!
Grinsend sah ich sie an. Okay, wir mussten in den Baumarkt. „Lass uns Beton kaufen, wir müssten eh in den Baumarkt um einen Ball und dieses Isolierband zu holen", schlug ich vor und so machten wir uns auf den Weg zu meiner Mutter, um diese zu überreden, uns zu fahren.
„Was wollt ihr denn bitte im Baumarkt?", fragte sie uns und blickte von der Zeitung zu uns hoch. „Wir brauchen ein paar Sachen für ähm.... Ein Schulprojekt", log ich. „Ein Schulprojekt, in den Ferien?", gab sie von sich und innerlich gab ich mir einen Facepalm für diese schlechte Lüge. „Es ist nicht für die Schule, sondern eher für die Ag. Das ist freiwillig", rettete Nicki mich. Ich lächelte ihr dankend zu und meine Mutter gab sich wenig später geschlagen.
**
„Als erstes brauchen wir einen Fußball", sagte ich, als wir nach 20 Minuten Fahrt endlich im Baumarkt ankamen. Wir machten uns also auf die Suche nach der Garten-Abteilung und der Spielzeug-Abteilung.
Garten-Abteilung: Fehlanzeige.
Spielzeug-Abteilung: Volltreffer.
„Als zweites brauchen wir Isolierband", las ich vor. „Ich weiß nicht, wie das aussieht", gab Nicki zu und ich nickte zustimmend. Wir suchten nach einem Verkäufer als meine Mutter leicht lachte. „Das ist das schwarze, das ihr immer Gummitape nennt." Nicki und ich fingen an zu lachen. „Ach Gmmitape! Sag das doch", lachte sie.
Auch das Isolierband alias Gummitape fanden wir nach einer Weile und nun brauchten wir noch Beton.
„Beton finden sie im dritten Gang rechts, ganz hinten links", sagte der Verkäufer und zwinkerte uns zu. Wir bedankten uns freundlich und gingen zum Beton, um anschließend mit all den Sachen zur Kasse zu gehen. Ich filmte kurz die ‚Zutaten' für den Fall, dass wir diese kurze Szene mit in das Video nehmen würden.
Auf dem Weg nach Hause versuchten wir, den Fragen meiner Mutter über unser ‚Schulprojekt' so gut es ging auszuweichen, bis wir endlich wieder zu Hause waren.
„Los geeeeeht's!", rief ich aufgeregt und wir setzten uns in die Hinterste Ecke unseres Gartens um den Streich vorzubereiten. Natürlich filmte eine von uns immer wieder, um am Schluss kurze Szenen reinzuschneiden.
Wir schnitten den Ball auf, füllten den bereits flüssigen Beton hinein und ließen dies über Nacht trocknen. Ich fühlte mich wie ein kleines Mädchen vor ihrem ersten Schultag: irre aufgeregt.
„Oh mein Gott, Mila das wird so aufregend!", sagte Nicki, als wir am Abend im Bett lagen und chillten. Ich stalkte gerade die Magcon Family auf Instagram. „Jaa! Er wird schreien vor Schmerz!", lachte ich. Nicki lachte nun auch, wie ein psychokiller mit riesigen Augen. „Hoffentlich tut er sich nicht ernsthaft weh...",sagte sie nun mit ernster Miene. Ich rollte mit den Augen und beruhigte sie. „Wird er nicht."
Nickend schaltete sie die kleine Lampe aus und schnell fielen wir beide in einen tiefen Schlaf. Schließlich mussten wir morgen fit sein... ;)
++++Das war's mit dem zweiten Kapitel #bösemädchen ! ♥
Es ist leider etwas kurz geraten, aber ich muss mir noch überlegen, wie das alles seinen Lauf nimmt und das dauert ein bisschen :)
Hoffentlich bis zum nächsten Kapitel,
Lots of love,
-L
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unpredictable - Hayes Grier
FanfictionMila und Nicki sind zwei ganz normale Mädchen - mit einer Liebe zu den berühmten Magcon-Boys. Die beiden Mädchen haben sich VIP Karten für die Tour der beliebten Viner geholt und ab da geht alles bergauf. Schon bald werden sie selbst zu Vinern, und...