#3 prank GONE WRONG

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Das Klingeln meines Weckers riss mich aus dem Schlaf. Stöhnend richte ich mich auf und sah auf die Uhr: 07:30.

Nicki's Idee, extra früh aufzustehen war die schlimmste Idee, die sie je hatte. Ich drückte den ‚Snooze'-Knopf und begab mich wieder in die waagerechte. Keine Minute verging und ich war wieder im Land der Träume.

Wir spielten zusammen im Sand, er buddelte meine winzigen Füßchen ein und ich baute eine kleine Burg. Er sah mich an und strahlte über beide Ohren. Seine Haselnussbraunen Augen funkelten im Licht der Sonne und seine braunen, weichen Haare rundeten sein perfektes Aussehen ab. Er war etwa acht Jahre alt, vier Jahre älter als ich und ich nannte ihn Alex. Er nannte mich Mimi. Er hatte gebräunte Haut, so wie ich und ebenfalls volle Lippen, so wie ich. Wir mussten Geschwister sein.

Wir spielten und lachten eine Ewigkeit und er schein mir so vertraut. Meine Mum saß auf einer Bank neben dem Sandkasten und winkte uns immer mal wieder zu. Sie lächelte, sah aber unglücklich aus. Da neben saß mir unbekannter Mann der ihre Hand hielt. Ich konnte ihn gut sehen, außer sein Gesicht. Er hatte einfach keins.

Ich rief nach meiner Mum, aber sie hörte mich nicht. Ich fragte sie, wer dieser Mann war aber wie immer hörte sie mich nicht. Nur Alex hörte mich. Er erzählte mir, dass der Mann sein Vater war.

Plötzlich fing er an zu piepen. Er fing an, laute Piepgeräusche von sich zu geben und hörte nicht mehr auf.

„Warum piepst du?", rief ich laut und als ich meine Augen öffnete, sah ich Nicki, wie sie kurz davor war, los zu prusten. „Was ist so lusitg?", fragte ich und rieb mir den Kopf. Sie lachte nur laut und hielt mir ihr Handy hin.

Ein Video von mir war zu sehen, in dem ich schlief und mich dabei hin und her wälzte. Ich rief „Warum piepst du?" und wachte schließlich auf. Okay ich musste zugeben, es war tatsächlich witzig. Ich lachte leicht, als Nicki mich sehr ernst ansah.

„Es ist Acht Uhr. Um dich aufzuwecken musste ich dir das Handy ganz nah ans Ohr halten du Schlafmütze!", sagte sie und pfefferte mir ein Kissen um die Ohren.

„Ich hab wieder von Alex geträumt", sagte ich, als ich aufstand und mich anzog. Nicki nickte und tat es mir gleich. „Du meinst also, er sei dein Bruder und der Mann ohne Gesicht dein Vater?", fragte sie mich und ich nickte. Ich hatte diesen Traum öfter, nur in verschiedenen Variationen. Einmal sagte der Junge mir, dass er mich vermissen würde. Ein anderes mal sagte er, dass er hoffe, mich eines Tages wieder zu sehen. Dabei lief ihm eine kleine Träne über die Wangen.

Diese Träume verwirrten mich, aber ich hatte noch nie jemandem außer Nicki davon erzählt. Ich hatte immer die Hoffnung, dass dieser Junge mein Bruder war und dass ich einen echten Vater hatte, doch ich hatte mich nie getraut, das Thema anzusprechen. Finn war nicht mein leiblicher Bruder, er war der Sohn meines Stiefvaters. Ich habe nie erfahren, was mit meinem echten Vater war, immer war meine Mutter diesem Thema aus dem Weg gegangen.

„Willst du deine Mum echt nicht fragen?", fragte Nicki mich, als wir nebeneinander vor dem Spiegel standen und uns die Zähne putzten. Ich wollte nein sagen, konnte wegen dem vielen Schaum in Mund jedoch nur den Kopf schütteln.

Wir machten uns schnell fertig und schlichen uns in die Küche, um uns schnell ein Müsli zu machen. Währenddessen redeten wir über unseren Prank an Finn. Nicki schlug vor, es direkt nach dem er aufgestanden war zu machen, aber das fand ich zu fies. Außerdem war er ein totaler Morgenmuffel und das würde seine Konsequenzen mit sich bringen. Also kamen wir zu dem Entschluss, es am Mittag oder Nachmittag zu machen.

„Und warum sind wir jetzt so früh aufgestanden?", fragte ich Nicki und dachte daran, dass ich locker noch zwei Stunden hätte schlafen können. Sie zog mich jedoch nur an der Hand aus der Küche, durch den Flur, in den Hauswirtschaftsraum und schließlich in die Garage, wo unser Ball trocknete. Oder getrocknet war.

unpredictable - Hayes GrierWhere stories live. Discover now