Kristallfeders Schicksal {Pausiert}

Kapitel 6

Verschlafen taumelte Kristallpfote aus dem Schülerbau, als sie die Rufe ihrer Mutter hörte. Froststern saß vor ihr und sah ihr ins Gesicht. Kristallpfote merkte, dass bald Sonnenhoch war. Wieso weckt sie mich erst so spät?, dachte sie. Sie sah sich im Lager um. Ihr Blick blieb bei Eichenpfote und Flammenpfote hängen, die bei ihren Mentoren saßen und erwartungsvoll hin und her rutschten. Und dann viel es ihr wieder ein. Die beiden und Tulpenpfote sind nun auch Schüler! Das habe ich ganz vergessen! Dann sind Borkenpfote und Leuchtpfote doch nicht allein im Schülerbau!
Die Kater taten ihr leid, als sie an Tulpenpfote dachte. Die junge Kätzin war auf der großen Versammlung zusammengebrochen und befand sich nun schon seit ein paar Sonnenaufgängen mit grünem Husten im Heilerbau. Niemand im Clan merkte, wie schlecht es Tulpenpfote ging. Auch war es ungewöhnlich, dass eine Katze in der Blattfrische diese schreckliche Krankheit bekam.
Kristallpfote schüttelte den Kopf. Sie wusch sich schnell und sah dann Froststern in die hellgrünen Augen. "Trainieren wir allein oder kommt noch jemand mit?", fragte sie. "Nein wir sind allein. Wir gehen zu den Eulenfelsen um dort deine Kampftechniken zu üben. Anschließend prüfe ich deine Jagdkenntnisse, ich möchte wissen, was Eisherz dir beigebracht hat." Schnurrend dachte Kristallpfote an die Zeit mit der Kriegerin und folgte Froststern aus dem Lager. Sie gingen an der Grenze zum SonnenClan entlang und wendeten sich dann ab. Während sie sich durch das Unterholz schlängelten, hob Kristallpfote ständig den Kopf um die Luft zu prüfen. Sie witterte den abgestandenen Geruch von Wolf und verzog die Nase. Hoffentlich regnet es bald, dann wird dieser Gestank endlich weggewaschen, dachte sie. Kristallpfote blieb abrupt stehen, als ihre Mutter vor ihr anhielt. Sie schaute an Froststern vorbei und betrachtete die Eulenfelsen. Sie war so in Gedanken versunken, als die Stimme ihrer Mutter sie dort heraus riss. "Ich will, dass du auf einen der Steine kletterst und mich von dort aus angreifst", miaute sie. Kristallpfote nickte und suchte sich einen der Steine aus, die mehr in der Mitte waren. Mit einem gewaltigen Sprung war sie schon oben. Mit ihren Augen suchte sie Froststern und entdeckte sie, als sie sich hinter einem der kleineren Felsen versteckte. So leicht kannst du mich nicht austricksen, dachte Kristallpfote. Sie sprang von Stein zu Stein und landete lautlos auf dem, hinter dem Froststern verschwunden war. Ihre Mutter ahnte nichts und sie ließ sich fallen. Doch Kristallpfote freute sich zu früh, denn Froststern machte plötzlich einen Satz nache oben und rammte ihr den Kopf in den Bauch. Kristallpfote jaulte überrascht auf und krachte gegen einen Baum. Benommen blieb sie liegen um sich von dem Aufprall zu erholen. Als sie aufstehen wollte, schoss ihr ein stechender Schmerz in die linke Schulter. Sie unterdrückte ein Knurren und ging wütend auf Froststern zu. "Warum trainieren wir so hart? Diese Seite kenne ich nicht von dir! Du weißt doch, dass wir nur in der Mooskule solche Trainingsmethoden ausprobieren können, weil die Eulenfelsen einen zu harten Boden haben!", schrie Kristallpfote. Froststern setzte sich und sah sie mit einem ernsten Blick an. "Tut mir leid, Kristallpfote, aber erinnerst du dich noch an die Schlacht mit dem NordClan? Du hast dort Nesselpfote und Schattenflamme verloren!"
Mit einem traurigen Kopfnicken stimmte die Schülerin Froststern zu. "Komm mit", miaute ihre Mutter, wir trainieren in der Sandkule weiter."

"Jetzt!", rief Froststern und Kristallpfote schoss mit einem lauten Jaulen auf sie zu. Sie sprang in die Luft, um dem Schlag von ihr auszuweichen und landete leichtfüßig neben ihrer Mutter. Kristallpfote fuhr sofort herum und versetzte Froststern einen Pfotenschlag auf den Kopf. Diese taumelte überrascht ein paar Schritte zurück und plumste auf den warmen Sand. Das war Kristallpfotes Chance. Wieder schoss sie blitzschnell nach vorne und warf Froststern endgültig um. Mit einem triumphierenden Knurren nagelte sie ihre Anführerin auf dem Boden fest.
"Schon viel besser", keuchte diese. Kristallpfote kletterte von ihr herunter, genoss ihren Sieg und schüttelte sich. Froststern rappelte sich auf und schüttelte sich ebenfalls den Sand aus dem Pelz.
"Jetzt gehen wir jagen", miaute Kristallpfotes Mutter. "Du gehst an der NachtClan-Grenze entlang, folgst dort dem kleinen Bach bis zu den Trittsteinen und begibst dich dann zur Mooskule." Kristallpfote machte sich sofort auf den Weg. Es dauerte nicht lange und sie nahm den Geruch von Wühlmaus war. Diese saß unter einem kleinen Busch, an den sich Kristallpfote lautlos heranschlich. Sie duckte sich unter den Zweigen hinweg und streckte leise eine Pfote aus. Als der Wühler sie bemerkte fuhr sie die Krallen aus und grub sie in den kleinen Körper. Danach biss sie zu und trug die Wühlmaus unter eine auslandende Eiche. Dort verscharrte sie diese und lief weiter. Der NachtClan war der einzigste Clan, der fast nie Ärger machte, bis auf ein paar Grenzstreitigkeiten. Kristallpfote schnupperte und roch wieder Wühlmaus. Sie folgte der Spur und wollte sich gerade auf die Maus stürzen, als sie von einem kläglichen Maunzen abgelenkt wurde. Was war das?, fragte sie sich. Sie lief in die Richtung, aus der das leise Miauen kam und schreckte zurück, als sie vier winzige Junge unter ein paar Blättern entdeckte. "Froststern!", rief Kristallpfote. Sie ließ die Jungen kurz alleine und jagte voller Entsetzen zurück zur Sandkule, stieß auf dem Weg dorthin aber mit Bernsteinsee zusammen. "Bernsteinsee du musst mit mir mitkommen!", keuchte Kristallpfote. "Ich habe vier kleine Junge in der Nähe der NachtClan-Grenze gefunden, aber ich finde Froststern nicht!" Die cremefarbene Kätzin warf ihr einen verständnisvollen Blick zu und rannte mit ihr zurück zu der Stelle, wo sie die Jungen gefunden hatte. Die Kleinen lagen immer noch hilflos unter dem kleinen Blätterhaufen und miauten hungrig vor sich hin. "Meine Nase ist immer noch von dem Wühlmausgeruch durcheinander, erkennst du ihren Geruch?", fragte Kristallpfote Bernsteinsee. Die Kriegerin sog die Luft ein. "NachtClan!", stieß sie hervor. "Wir müssen sie mitnehmen. Sie überleben nicht lange, wenn sie keine Milch bekommen." Kristallpfote verstand und beugte sich über die winzigen Fellbündel. Sie nahm ein
braun-weißes und ein ganz schwarzes Junges vorsichtig am Nackenfell und hob sie hoch. Sie fingen an zu zappeln, doch Bernsteinsee beruhigte sie mit einem sanften Flüstern. "Sch sch ihr Kleinen. Bald seid ihr in einer warmen Kinderstube und könnt euren Hunger stillen." Die ehemalige Königin nahm die anderen beiden am Nackenfell hoch. Es war noch ein schwarzes mit einem weißen Ohr und weißen Pfoten und das andere war ebenfalls braun-weiß mit einem schwarzen Schwanz. "Gu wirft nal eine gute Mutter", murmelte Bernsteinsee durch das ganze Fell an Kristallpfote gewandt. "Ganke", nuschelte sie zurück. Sie waren fast am Lager angekommen, als Froststern ihren Weg kreuzte. Verdutzt starrte sie die beiden Kätzinnen und die Jungen in ihren Mäulern an. "Was hat das zu bedeuten?", fragte sie misstrauisch. Kristallpfote setzte ihre Jungen ab. "Ich habe sie an der NachtClan-Grenze gefunden. Und sie sind auch aus dem NachtClan. Ich habe sie kurz alleine gelassen um dich zu suchen, aber ich habe dich nicht gefunden. Stattdessen bin ich mit Bernsteinsee zusammengestoßen. Sie hat mir dabei geholfen, sie ins Lager zu tragen", erklärte sie ihrer Mutter. "Das hast du gut gemacht", miaute Froststern. "Es war die richtige Entscheidung, sie hierher zu bringen." Sie nahm eines der Jungen, die Kristallpfote getragen hatte und begleitete sie auf die Lichtung.

Soo 6. Kapitel fertig. Ich hoffe es gefällt euch und wenn, dann votet bitte! Einige schreiben mir privat oder in mein Profil, wie schön sie dieses Buch finden, vergessen aber, zu voten. Ich will auch sagen, dass ich in nächster Zeit keine Zeit habe, um zu updaten, denn ich habe die Schule gewechselt und muss mega viel nachlernen sonst schaff ich den Quali nicht. Hoffe ihr seid nicht traurig. :)

Hab euch mega lieb!

LG
Euer Feuerstern