3

44 2 0
                                    

Als ich aufwachte, war alles um mich rum dunkel, nur in der Mitte des Raumes hing eine einzelne Lampe von der Decke.
Wow, das sieht aus wie in so einem Krimi, dachte ich mir. Dann wurde mir klar, dass ich vielleicht nicht unbedingt scherzen sollte, in meiner Situation. Denn jetzt kam die Erinnerung hoch. Der weiße Kleinbus und der Mann, wie er mich in den Wagen warf.
Schnell rappelte ich mich auf. Naja, ich versuchte mich aufzurappeln. Aber gerade als ich stand, wurde mir schwarz vor Augen. Ich setzte mich wieder hin.
Etwas tropfte vor mich. Es war Blut. Geschockt hielt ich meine Hand an den Kopf. Dort hatte ich eine riesige offene Wunde, die immer noch blutete. Aber sie beruhigte mich, denn wenn sie noch immer blutete, hieß das, dass ich noch nicht lange hier war.
Ich griff zur Hosentasche und wollte mein Handy raus holen... Ja gut, ich hätte auch selber darauf kommen können, das der Typ, den ich in Gedanken schon Manu genannt hatte, mir das abgenommen hat.
Noch ein mal versuchte ich, mich hinzustellen. Dieses Mal aber etwas vorsichtiger und so klappte es auch. Ich machte mich daran, den Raum zu untersuchen.
Die Wände waren komplett weiß und es gab kein Fenster, also ging ich zur Tür. Es war nur eine Holztür, also sollte es eigentlich möglich sein, sie einzutreten. Aber nicht in meinem Zustand.
Gerade schaute ich mich noch mal von der Tür aus im Raum um, da ging sie auch schon auf. Ich erschrak und sprang nach vorne. Als ich mich umdrehte, sah ich ihn.
Er lachte... und diese Lache würde ich unter tausenden erkennen.

L: M..m...

M: Na, wie geht's?

Ich überlegte kurz, ob ich es ihm sagen sollte. Ob ich meinem ENTFÜHRER sagen sollte, dass ich ein riesiger Fan von ihm bin. Ich entschied mich dafür, es ihm nicht zu sagen und mich so "natürlich" wie möglich zu verhalten.

L: Eigentlich ganz gut. Mein Kopf tut nur ein wenig weh und es ist ziemlich stickig hier drinne. Ich mag keine stickigen Räume. Und dir?

Wieder lachte er. Er war stark, dass hatte ich vorhin schon gemerkt. Ich wollte nicht, dass er mir seine Kraft noch ein mal unter Beweis stellt.

M: Mir geht's super *lacht* Aber wenn es dir zu stickig ist, dann komm doch mit hoch.

Er kam auf mich zu, aber ich blieb einfach stehen. Er stand nurnoch weniger Zentimeter von mir entfernt. Sanft strich er mir eine Sträne aus dem Gesicht und hob mein Kinn an. Er legte seinen Kopf schief und ich wusste, was er tun wollte. Aber ich wehrte mich nicht. Was noch viel schlimmer war, ich erwiderte den Kuss sogar.
Er schaute mich an und nahm mich dann auf den Arm um mich die Treppen hoch zu tragen.
Als wir oben waren, setzte er mich auf einen Stuhl. Er kniete sich vor mich... und knotete meine Beine fest.

M: Bist du rechts- oder linkshänder?

Ich hob meine rechte Hand. Sagen konnte ich nichts, denn er bund mich nicht gerade sanft fest und ich versuchte so gut wie möglich meine Schmerzen zu unterdrücken.

M: Zieh die Jacke aus, sonst wird dir noch zu warm.

Fuck... der Brudi-Pulli. Er ging zum Fenster um es auf kipp zu stellen. Du machst im Winter das Fenster auf, aber ich soll meine Jacke ausziehen... ja super...
Noch stand er mit dem Rücken zu mir. Er kam zurück und bund meine linke Hand auch noch am Stuhl fest. Er ging weiter zum Kühlschrank, holte eine Tiefkühlpizza raus und legte sie in den Ofen.

M: So und jetzt reden wir eine Runde.

Er drehte sich um und sah mich an. Erst in mein Gesicht, dann ganz langsam runter zu meinem Pulli. Ich sah, wie seine Gesichtszüge hart wurden.
Langsam kullerte mir eine Träne über die Wange.

Im Keller meines VorbildesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt