Ich weiß nicht, wie lang er mich so ansah. Aber es war lang, zu lang. Langsam kam er auf mich zu und mein Herz fing an zu rasen. Er stand direkt vor mir und glitt mit seinen Händen unter mein Pulli. Ganz langsam zog er ihn ab. An meiner festgebunden Hand musste er kurz stoppen. Er ging zur Schublade und holte eine Schere raus. Ich merkte, wie er den Pulli durchschnitt. Dann ging er weg. Ich weiß nicht, was er mit diesem Pulli jetzt tun würde, aber ich war mir sicher, dass ich ihn nie wieder sehen würde.
Ein leicht verbrannter Geruch stieg mir in die Nase. Er wird ihn doch nicht...
Nein, das ist nicht der Pulli, das ist die verdammte Pizza. Es stiegen Flammen aus dem Ofen. Ich fing an zu schreien, immer lauter, bis Manu endlich reinkam. Mit großen Schritten kam er auf mich zu und schlug mir fest ins Gesicht.
Ich zeigte mit meiner freien Hand auf den Ofen.M: Fuck. Die scheiß Pizza brennt!
Ach, ist mir noch garnicht aufgefallen...
Er griff hinter einen Schrank und kramte einen kleinen Feuerlöscher raus. Damit hatte er den Brand zum Glück auch schnell beseitigt. Er setzte sich auf den Stuhl neben mir und Atmete schwer.L: Alles in Ordnung?
M: Nein! Nichts ist in Ordnung und das weißt du ganz genau.
Stille... wir saßen einfach nur da. In diesem stickigen Raum.
L: Manu, ich bekomm keine Luft hier drinne.
Als ich seinen Namen aussprach zuckte er zusammen. Mist, daran hatte ich nicht gedacht. Aber er hat doch nicht wirklich geglaubt, ich würde ihn nicht erkannt haben.
Er kam um den Tisch rum zu meinem Stuhl, nahm die Schere, die er vorher für den Pulli benutzt hatte und schnitt meine Fesseln ab.
Warum hatte ich das eigentlich nicht vorher schon getan? Ich hatte die ganze Zeit die Chance dazu. Überhaupt hab ich noch garnicht darüber nachgedacht, wie ich hier eigentlich raus kommen könnte.
Aber das half mir jetzt gerade auch nicht. Er packte mich brutal an meinem Top, dass ich nur noch an hatte, seit er mir den Pulli ausgezogen hatte und zog mich in ein anderes Zimmer. In sein Schlafzimmer...
Ich bekam Angst. Was wollte er hier? Er ließ mich los und schaute mich an.M: Zieh dich aus.
L: Nein, bitte nicht.
M: Zieh dich aus!
Also zog ich mich aus. Und es war mir sehr unangenehm. Klar, mein Freund hatte mich auch schon mal nackt gesehen aber er war auch mein Freund. Ich zog meine Hose und mein Oberteil aus. Nun stand ich da in Unterwäsche. Ich sah ihn an. Er hatte ein großes T-shirt in der Hand, dass er mir gab.
M: Ich bin duschen. Wenn ich wieder komme, hast du dieses Oberteil an und liegst im Bett. Und versuch garnicht erst, aus dem Fester zu springen. Das überlebst du nicht...
Sterben ist gar keine so schlechte Sache jetzt gerade, dachte ich mir. Er ging aus dem Raum und schloss die Tür ab. Wenigstens hatte er mich nicht wieder in den stickigen Keller gesteckt.
Ich zog mir das Oberteil über den Kopf aber stockte dabei. Er benutzte das selbe Waschmittel wie wir Zuhause.
Draußen war es noch nicht dunkel. Meine Mutter würde sich noch keine Gedanken machen, wo ich bin. Aber wird sie das überhaupt? Ich denke, sie wäre ganz froh, wenn ich weg wäre. Und was ist mit meinem Freund. Er hat doch bestimmt schon versucht, mich anzurufen. Ob er vielleicht nach mir sucht.
Als Manu rein kam, stand ich immer noch mitten im Raum.M: Was verstehst du nicht an im Bett?!
L: Es tut mir leid, ich geh sofort.
Er kam auf mich zu und drückte mich gegen die Wand. Dabei hatte er seine Hände ungefähr auf der Höhe meiner Hüfte. Ich erschrak, denn ich sah die Wut in seinem Blick.
M: Wenn du nicht willst, dass ich dich verletze, dann tust du gefälligst, was ich sage.
Sein Blick wurde wieder ganz sanft. Was stimmte mit ihm nicht? Solche Stimmungsschwankungen waren doch nicht normal.
M: Ich habe dein Handy gesehen... du mochtest mich, oder?
Ich nickte nur.
M: Es tut mir leid, ich wollte doch keinen Zuschauer haben. Ich... ich...
L: Schon ok, Manu. Aber bitte beantworte mir eine Sache. Warum wolltest du überhaupt jemanden?
Er sah mir in die Augen. Sehr lange und sehr tief, doch ich wusste, dass ich darauf keine Antwort bekommen würde.
Ich ging zum Bett und legte mich hin. Es war inzwischen dunkel geworden und nach diesem anstrengenden Tag war ich einfach nur Müde. Ich drehte mich zur Wand und irgendwann merkte ich, wie jemand sich neben mich legte. Kurz darauf schlief ich ein.
DU LIEST GERADE
Im Keller meines Vorbildes
FanfictionEr lachte... und diese Lache würde ich unter tausenden erkennen. Ich überlegte kurz, ob ich es ihm sagen sollte. Ob ich meinem ENTFÜHRER sagen sollte, dass ich ein riesiger Fan von ihm bin. Ich entschied mich dafür, es ihm nicht zu sagen.