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|And I woke today,
as another Memory
passes me|



Saiko PoV:

Mit einem langgezogenen Seufzen streckte ich mich und genoss die ersten hellen Strahlen der grade aufgehenden Sonne auf dem Gesicht. Dann ließ ich meinen Blick über die weite Landschaft streifen, über die Baumkronen und Hügel, bis zum erleuchteten Horizont.
Ich saß auf dem Dach unserer großen Scheune und ließ die Füße über den Rand baumeln, den Boden vielleicht zehn Meter unter mir.
Leise summend und mit hochgezogenen Schultern sah ich dem neuen Tag entgegen, ein merkwürdiges Gefühl spürend, welches mich kribbelnd durchströmte.
Heute würde irgendwas passieren.
Irgendwas wichtiges.
Das sagte mir jedenfalls mein Bauchgefühl.
Ich schloss kurz die Augen, legte den Kopf zurück und blickte dann in den viel zu blauen Himmel.
Meine Gedanken wanderten zu Sasuke.
Jetzt war es schon knapp über zwei Jahre her. Die Zeit vergeht so unglaublich langsam, wenn man auf jemanden wichtiges wartet.
Ich verdrängte den Gedanken, dass es ihm bei Orochimaru vielleicht besser gefiel und er garnicht zurück kommen würde.
Er hatte es mir versprochen.
Ein Lächeln umspielte meine Lippen, als ich daran denken musste, dass der aufmüpfige Junge jetzt vermutlich schon größer war als ich. Oder zumindest genauso groß.
Eine laute Stimme unter mir riss mich aus meinen Gedanken.
"Oi, Teme! Willst du dich mit mir anlegen, hä?"
Ich lehnte mich vor, sah vorsichtig nach unten und entdeckte einen aufgebrachten Suigetsu, der auf einen gelangweilten Nakise einredete.
Oder besser, ihn anbrüllte.
"Tch, wenn du kämpfen willst, bitte", erwiderte der andere und ich konnte mir den arroganten Ausdruck auf seinem Gesicht bildlich vorstellen.
"Aber heul nicht, wenn ich dich verprügle, bis du nicht mehr stehen kannst, klar? Wasserbirne...", fügte er noch murmelnd hinzu und ich musste grinsen, als Suigetsu wieder anfing, ihn zu bepöbeln. Im Gegensatz zu dem Grauhaarigen war er kein Stück erwachsen geworden.
In den letzten eineinhalb Jahren hatte Nakise wie verrückt trainiert, seine Fähigkeit hatten sich enorm verbessert und er schien insgesamt nicht mehr ganz so aufgedreht, außer, wenn er kämpfen musste. Dann schien der schadenfrohe Sadist wieder aus ihm rauszubrechen, was aber in keinster Weise schlimm war. Schließlich war er viel motivierter, wenn er Spaß am Töten hatte.
"Oi, Saiko!", rief plötzlich eine weitere Stimme von unten und als ich erneut heruntersah, erblickte ich meinen Bruder mit in den Nacken gelegten Kopf, wie er zu mir heraufblinzelte. Suigetsu und Nakise waren anscheinend schon wieder rein gegangen.
"Es gibt Frühstück!"
Ich nickte und erhob mich.
"Ja, ich komme!"
Und schon war ich über den Rand geschritten, meine Füße traten ins Leere und der Wind pfiff kühl über meine Haut, während mein Körper der Schwerkraft erlag und dem Boden immer näher kam.
Elegant landete ich neben Akito, meine Haare fielen wieder sanft um mein Gesicht und ich drehte mich zu meinem Bruder, welcher mir lächelnd zunickte und mir in die Scheune folgte.
Die anderen saßen bereits um einen niedrigen, alten Holztisch versammelt auf dem Stroh und wandten fast gleichzeitig ihre Köpfe, als wir uns zu ihnen gesellten.
"Guten Morgen, Taichō", begrüßte Nakise mich zwinkernd während Maru und Suigetsu mir freundlich zunickten.
Das Frühstück verlief wie immer, für heute hatten wir bisher noch keine Aufträge bekommen, darum ging ich danach los, um im nächstgelegenen Dorf etwas Essen zu besorgen.
Unser Ziel lag immer noch darin, etwas an dem System in der Welt zu verändern, doch bis jetzt waren wir nicht mehr als eine kriminelle Bande, die Aufträge von zwielichtigen und gut bezahlenden Personen annahm.
Aber wir würden wachsen und stärker werden, um gegen die Großmächte ankämpfen zu können.
Doch natürlich waren wir auch von denen nicht unbemerkt geblieben.
Schon öfters waren uns Anbus oder andere Ninjas auf unseren Missionen in den Weg gekommen, doch bisher hatte noch niemand unser Versteck gefunden, auch wenn das vermutlich nur noch eine Frage der Zeit war.
Aus Gewohnheit glitt meine Hand über die Schulter, umfasste den kalten Griff und zog mit einer fließenden Bewegung ein Schwert hervor.
Ich blieb stehen und betrachtete die Klinge, die im Sonnenlicht glänzte, bevor ich sie ein paar Mal elegant in der Luft herumwirbeln ließ.
Nachdem ich Sasuke mein altes Katana gegeben hatte, hatte ich mir sehr bald ein neues besorgt. Es hatte einen roten Griff, eine rote Scheide und war auf jeden Fall neuer und in besserem Zustand als sein Vorgänger, aber es hatte eine Weile gedauert, bis ich richtig damit kämpfen konnte.
Mit einem langen Seufzen steckte ich das Schwert wieder weg und setzte meinen Weg zwischen den Bäumen fort.

Kokoro - A Demon's Tears  [Naruto FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt