3. Commission

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|I'm gonna burn my house down
into an ugly black
I'm gonna run away now
and never look back|



Ich blinzelte ein paar Mal verwirrt, dann zog ich die Augenbrauen hoch und brach schließlich in Gelächter aus.
Ich hatte mich ja wohl verhört, oder?
"Haha, ha ha..."
Aber als ich Pains regungsloses, ernstes Gesicht sah, hörte ich auf und sah ihn mit einer ubgläubigen Miene an.
"Das ist ja wohl nicht dein Ernst, Karottenkopf?! Ihr habt mich hier gefangen gehalten, ich musste gegen diesen beschissenen Hidan kämpfen, jetzt habt ihr eine meine Verbündeten bewusstlos geschlagen und entführt...
Und du erwartest ERNSTHAFT, dass ich so einer Allianz zustimme?!"
Während ich sprach wurde meine Stimme immer lauter und aggressiver, bis ich am Ende mit geballten Fäusten und funkelndem Blick dastand.
Und dass dieser Idiot einfach nur dastand und mich regungslos musterte machte mich nur noch wütender.
Aber ich atmete einmal durch um mich zu beruhigen, dann hob ich das Kinn und meine Augen wurden kühl.
"Vielen Dank, aber ich verzichte, falls du es noch nicht verstanden hast."
Doch als ich mich grade zum Gehen umwandte, hob Pain wieder die Stimme.
"Wie es scheint, hast du mich falsch verstanden. Das war kein Vorschlag oder eine Bitte wo du irgendetwas mitbestimmen könntest. Es ist bereits beschlossen."
Ich wandte mit einem höhnischen 'tch' den Kopf und schenkte ihm ein bösartiges Lächeln.
"Und wie genau willst du mich dazu zwingen, Karottenkopf? Du und deine blöde Bande, ihr habt nichts gegen mich in der Hand. Entschuldige mich bitte, aber ich werde jetzt mit meinen Kameraden von hier verschwinden. Und wenn ihr euch noch einmal bei uns blicken lasst, werde ich nicht mehr mit mir reden lassen, merk dir das."
Ohne auf eine Antwort zu warten schritt ich mit erhobenem Kopf aus dem Raum, blieb jedoch augenblicklich wieder stehen.
Wieder Erwartens warteten die anderen nicht vor der Tür und auch sonst waren sie nirgends zu sehen.
"Du..."
Mit geballten Fäusten stürmte ich wieder in Pains Zimmer, welcher Immernoch am Tisch gelehnt stand.
"Was hast du Scheißkerl schon wieder angestellt, huh?!"
"Das ist sie", meinte er nur und kam ein paar Schritte auf mich zu.
"Das ist was?"
"Deine Schwäche. Du bist du unvorsichtig. Vielleicht hättest du besser darüber nachdenken sollen, bevor du hier her kommst. Denn das hier ist unser Versteck und wir sind in der Mehrzahl, was bedeutet, dass ihr, ob ihr wollt oder nicht eh hierbleiben werdet. Du kannst jetzt nur noch entscheiden, ob ihr währenddessen wie Mitglieder behandelt werden wollt, oder...", sein stechend violetter Blick durchbohrte mich förmlich, "wie Gefangene."
Und diesmal brannte bei mir wirklich eine Sicherung durch.
Mit einem wütenden Zischen packte ich dieses Stück Dreck an seinem Kragen, meine Hände zitterten und ich hatte die Hand schon am Griff meines Schwertes.
"Du verdammter Scheißkerl! Wie kannst du es wagen..."
Die Klinge schnitt lautlos durch die Luft und legte sich an Pains Kehle.
"Wie kannst du es wagen...", knurrt euch erneut, doch noch bevor ich den Satz beenden konnte, wurde ich von einer unsichtbaren Kraft zurückgedrückt und stolperte rittlings gegen den Türrahmen.
"Davon würde ich dir abraten. Du weißt, wie stark Akatsukis Leute sind und sie würden keinen Moment zögern, deinen Freunden etwas anzutun, auch ohne sie zu töten."
Mittlerweile zitterte mein ganzer Körper vor Wut und schwarze Punkte tanzten am Rande meines Sichtfelds.
Am liebsten würde ich diesen Typen auf der Stelle töten, aber ein kleiner Teil meines Verstandes zwang mich, auch an die anderen zu denken.
Warum zögerst du? Hast du denn wirklich solche Angst?
Ein paar Augenblicke lang stand ich nur da, atmete flach und versuchte, nicht durchzudrehen, sondern nachzudenken, bis ich mich schließlich bückte, das Katana wieder aufhob, welches auf den Boden gefallen war und es zurück in die Scheide steckte.
"Nagut. Ich stimme zu."
Meine Stimme klang erstaunlich ruhig und fester als ich es erwartet hätte, während mein Blick auf den Boden gerichtet war, um den Triumph in Pains Gesicht nicht sehen zu müssen.
"Wir werden mit euch zusammenarbeiten, aber nur unter ein paar Bedingungen."
"Ich bin ganz ohr", kam es von meinem Gegenüber und ich hob den Kopf wieder, um ihn anzusehen.
"Erstens: wir werden genauso behandelt wie alle anderen Mitglieder. Das heißt, wir dürfen alles was die anderen auch dürfen, werden uns dann aber auch an die selben Regeln wie sie halten. Zweitens: Wir kriegen eigene Zimmer, denn ich weigere mich, nochmal mit einem dieser Akatsuki-Vollidioten in einem Raum schlafen zu müssen. Und drittens: ihr müsst es den anderen nicht erzählen, aber ich will wissen, was euer wahres Ziel ist, da ich ja in gewisser Weise immer noch Arashis Anführerin bin und somit ein Recht darauf habe, zu wissen, wofür wir eigentlich kämpfen."
Es herrschte eine kurze Stille in der Pain seinen Kopf kurz zu Konan umwandte und mir dann zunickte.
"Also gut. Ich bin einverstanden."
Er blieb vor mir stehen und streckte mir die Hand hin, doch ich funkelte ihn nur noch einen weiteren Moment lang an und wandte mich dann um.
"Und jetzt bring mich zu meinen Kameraden."
Pain nickte, dann ging er, gefolgt von Konan, an mir vorbei und ich trottete den beiden hinterher durch die Höhle.
Wut brodelte noch immer in meinem Bauch, doch hatte ich mich etwas beruhigt und meine Gedanken kreisten jetzt um ganz andere Dinge.
Mit so etwas hätte ich nie gerechnet.
Somit konnten wir unseren Plan, etwas zu verändern, wohl in die Tonne werfen.
Depremiert presste ich die Lippen aufeinander.
Verdammt...
Diese Veränderung war zu schnell gekommen und ich könnte mir einfach nicht vorstellen, dass ich von jetzt an mit diesen bescheuerten Idioten arbeiten müssen würde.
Und Shikima... ihn würde ich vermutlich auch nicht mehr wiedersehen.
Pain öffnete eine Tür und wir traten in einen mir noch bekannten Raum: die Küche, berziehungsweise das Esszimmer der Akatsukis.
Meine Leute saßen allesamt an dem großen Tisch, während an den Wänden um sie herum verteilt die Gestalten in den schwarz-roten Mänteln.
Hidan, Kakuzu, Deidara, Tobi und Zetsu.
Allesamt wandten sie uns die Köpfe zu als wir den Raum betraten, doch der erste der sprach, war Nakise, welcher sich eilig erhob und mich ungläubig ansah.
"Saiko! Was zur Hölle ist hier los? Diese Typen da wollen uns weis machen, dass wir ihnen als Opfer für irgendeinen Gott dienen sollen!"
Ich hob fragend eine Augenbraue und sah Pain an, welcher sich wiederum einem gewissen grauhaarigen Mann zuwandt.
"Hidan?"
"Hä? Wieso denn ich, man?", keifte Hidan und kassiert einen Schlag von seinem Partner.
"Was soll der Scheiß denn jetzt, Kakuzu?!"
"Hör auf zu schreien. Entschuldige dich einfach und halt die Klappe", entgegnete dieser genervt und verdrehte die Augen.
Hidan lehnte sich mit einem Stöhnen wieder an die Wand und murmelte ein leises 'tschuldigung'.
Ich seufzte leise und schüttelte den Kopf.
Das konnte ja mal was werden.
"Saiko", erhob jetzt Maru die Stimme, "was ist passiert?"
Ihre Stimme war zwar ruhig, aber ihr Blick war ernst und voller Sorge.
"Bitte lass mich kurz allein mit ihnen sprechen", bat ich leise und Pain bedeutete den anderen Akatsukis ihm nach draußen zu folgen.
Es herrschte völlige Stille, bis auch der letzte die Tür Passiert hatte.
Ich atmete kurz durch und ließ mich auf einem Stuhl am Kopfende des Tisches nieder, dann hob ich mit ernstem Blick den Kopf, um einmal in die Runde zu gucken.
"Ich habe euch etwas mitzuteilen, aber bitte rastet nicht gleich aus, ja? Also Folgendes: wir werden ab heute mit Akatsuki zusammenarbeiten. Das-"
"WAS?!", brüllte Suigetsu sogleich los, "Mit diesen Idioten?! Das kann unmöglich dein Ernst sein, Teichou!"
Sasuke zog den aufgebrachten Jungen wieder auf seinen Platz, während ich nur seufzte und ihn böse ansah.
"Ich hab doch gesagt, raste nicht gleich aus, Baka. Also, ich verstehe, wenn ihr damit nicht sonderlich glücklich seid, es geht mir nicht anders und ich hab mich auch dagegen gewehrt, aber die Alternative wäre, unsere Zeit hier als Gefangene zu verbringen. Deshalb müssen wir da wohl oder übel durch. Und ich bitte euch inständig darum, verucht damit klar zu kommen und es zu akzeptieren, bis ich einen Weg finde, wie wir hier wieder rauskommen. Keine Sorge, das wird schon", schloss ich mit einem aufgezwungenen Lächeln.
Stille.
Niemand sprach auch nur ein Wort, bis Nakise sich langsam erhob und sich mit den Händen auf dem Tisch abstützte.
"Du hast recht. Das ist ganz und garnicht gut. Es ist eigentlich sogar verdammt scheiße und ich hab da echt überhaupt keinen Bock drauf. Aber weißt du was?"
Er grinste breit.
"Solange wir zusammen bleiben, wird das schon irgendwie gehen. Außerdem glaube ich an dich und gemeinsam werden wir das schon schaffen."
"Er hat recht", mischte Maru sich jetzt ein. Sie hatte den Ellenbogen auf den Tisch und den Kopf in die Hand gestützt und lächelte verschmitzt.
"Lasst uns einfach nicht weiter darüber diskutieren und uns bemühen, niemanden hier umzubringen, okay?"
Ich nickte und verzog die Lippen.
"Also dann, Leute, lasst euch nicht von diesen Volltrotteln unterkriegen, ja? Los geht's!"

-

"Entschuldige, Sasuke", meinte ich als ich ein wenig später mit dem Uchiha irgendwo durch das Versteck trottete, "dass gleich nach deiner Rückkehr sowas passieren muss..."
"Schon gut", entgegenete er, sah mich jedoch nicht an, "ist ja nicht deine Schuld."
Ich schluckte und senkte ein wenig den Blick.
"Doch, ist es. Wenn ich nicht so leichtgläubig gewesen wäre... Nur gegen Deidara und Tobi hätten wir bestimmt gewinnen können..."
"Mach dir keine Vorwürfe", kam es nur zurück und als ich Sasuke ansah, hatte er einen abwesenden, nachdenklichen Blick in den Augen.
Schweigend trotteten wir weiter nebeneinander her, eine Zeit lang sagte keiner ein Wort.
"Kaa-san?"
"Hm?"
"Ich muss dir etwas sagen."
Überrascht sah ich auf. Er klang so unglaublich ernst und irgendwie auch unsicher.
"Was denn?"
Als der Uhiha weiter sprach vermied er noch immer jeglichen Blickkontakt.
"Es ist so, als ich bei Orochimaru war, habe ich etwas herausge-"
Völlig abrupt brach er ab und blieb wie erstarrt stehen. Ich hielt ebenfalls an und blinzelte ihn verwirrt an.
"Sasuke? Was ist los?"
Sasukes Augen waren groß und er starrte mit einem undeutsamen Blick nach vorne, also sah ich ebenfalls in diese Richtung und erkannte eine schmale Person, die uns entgegenkam.
"Ihr seid also schon hier", bemerkte eine ruhige Stimme und ich erkannte, wer da vor uns stand, doch noch bevor ich etwas sagen konnte, kam ein leises Knurren aus Sasukes Mund.
"Itachi..."

Kokoro - A Demon's Tears  [Naruto FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt