Kapitel 4

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Piep Piep Piep Piep Piep ...... Schnell ließ ich meine Hand zu Wecker gleiten und drückte den Ausknopf. Puh..Ich luscherte zum Wecker und sah, dass ich aufstehen musste. Langsam rappelte ich mich auf und ging ins Bad. Ein Blick in den Spiegel zeigte mir, dass man an manchen Tagen lieber im Bett bleiben sollte. Ich hatte müde Augen mit Augenringe, zerstrubbelte Haare, die aussehen als hätte ich in eine Steckdose gefasst, und ein fetten Abdruck von meiner Hand im Gesicht, da ich wohl darauf gelegen hatte. So stolperte ich in die Dusche und machte die Brause an. Nach dem Duschen ging ich, in meinem Bademantel eingepackt und mit einem Handtuch auf dem Kopf, in die Küche. Ich holte mir das Müsli aus dem Schrank und die Milch aus dem Kühlschrank und stellte es auf den Tisch. Dann nahm ich mir eine Schüssel und einen Löffel und setzte mich an den Tisch. Jetzt aß ich hier und dachte schon wieder an Ben. Aber ich wollte gerade nicht an ihn denken und machte das Radio an. Nachrichten. 'Und nun das Wetter. Heute Morgen kommt teilweise die Sonne durch. Am Nachmittag ist es stark bewölkt und die Regenwahrscheinlichkeit liegt bei 90%. Die Höchstwerte liegen bei 13 bis 15 Grad. Also der Regenschirm darf nicht vergessen werden. Trotzdem wünsch ich Ihnen allen einen schönen Mittwoch.' Regen.... Ich aß auf und wollte dann meine Haare föhnen. Ich schaltete den Föhn an, doch nichts passierte. Ich zog den Stecker und steckte ihn wieder ein und probierte es nochmal. Nichts. Rein gar nichts passierte. Na super. Also ließ ich meine Haare lufttrocknen. Ich machte mich im Bad fertig. Meine Schminke fiel heute nur sehr dezent aus. In meinem Zimmer zog ich mich schnell um und packte meine Tasche. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass ich noch 5 Minuten hatte bis der Bus kommt. Also schnappte ich mir meine Tasche und ging in die Küche. Mist. Ich hatte vergessen die Sachen wegzuräumen. Schnell wollte ich sie wegstellen, als mir die Müslipackung runter fiel und der Boden damit bedeckt war. So eine verdammte Scheiße aber auch. Ich packte mir ein Apfel und ein Müsliriegel ein und nahm mir vor den Mist nachhher aufzuräumen, da ich den Bus noch kriegen muss. Ich schnappte mir den Haustürschlüssel und lief zur Bushaltestelle. Doch direkt vor meinen Auge fuhr der Bus weg. Jetzt steh ich hier wie bestellt und nicht abgeholt. Heute ist nicht mein Tag. Vielleicht hätte ich doch im Bett bleiben sollen. Also ging ich wieder zurück und nahm mein Fahrrad aus dem Schuppen und machte mich auf zur Schule. Auf der Fahrt dahin fiel mir auf, dass ich mein Handy vergessen hatte. Natürlich drehte ich jetzt nicht mehr um. Ich fuhr immer schneller. Pünktlich um acht Uhr kam ich an der Schule an. Schnell schloss ich mein Fahrrad ab und rannte in die Schule. Hoffentlich ist mein Lehrer heute wieder zu spät. Doch das Glück war nicht auf meiner Seite. Denn als ich am Raum ankam, war die Tür schon verschlossen und ich hörte meinen Lehrer hinter der Tür sprechen. Jetzt bin ich doch noch zu spät. Ich klopfte und betrat den Raum. Mein Lehrer schaute mich an. "Fräulein Eilers! Schön, dass Sie uns doch nochmal besuchen kommen." "Tschuldigung, dass ich zu spät bin. Ich hab den Bus verpasst.", sagte ich schnell und lief zu meinem Platz, der neben Lena war. Ich ließ mich in den Stuhl fallen und atmete erst einmal tief durch. "So, da wir jetzt vollständig sind, können wir ja endlich anfangen. Wer kann mir sagen, wobei man bei einer Interpretation achten muss?"

Lena sah mich besorgt an. "Du siehst voll fertig aus. Ist alles in Ordnung?" "Ja klar. Ist alles gut." Ich hatte gerade keine Lust zu reden. So widmete ich mich dem Unterricht zu und beteiligte mich sogar.

Lena ist Gott sei dank auch nicht nachtragend, da ich sie ja so abgewiesen habe vorhin. So redeten wir die nächsten Stunden und Pausen über dieses und jenes. Und nicht über Ben. Sie weiß, dass ich darüber nicht reden will. Dennoch seh ich ihr an, dass sie mehr wissen will. So ging die Schulzeit dann doch endlich mal vorbei und ich bin kein einziges Mal Ben über den Weg gelaufen. Ich verabschiedete mich von Lena, die jetzt zum Bus geht. Ich muss ja mit dem Fahrrad wieder zurück fahren. Wie der Wetterbericht schon vorausgesagt hat, wird es regnen. Und das tut es auch. In meiner Eile heute Morgen habe ich den Regenschirm vergessen. Na super. Das ist echt nicht mein Tag heute. Also beschloss ich doch mit dem Bus zu fahren und das Fahrrad morgen wieder mitzunehmen. So lief ich durch den Regen schnell zu den Bushaltestellen. Aber da heute ja nicht gerade mein Glückstag war, fuhr der Bus mal wieder direkt vor meiner Nase weg. Jetzt steh ich hier pitschnass und könnte heulen. Langsam ging ich wieder zu den Fahrrädern und ich dachte es könnte nicht schlimmer werden. Doch ich täuschte mich. Denn ich sah Ben an der Wand neben den Fahrrädern lehnen. Ich blieb wie angewurzelt stehen. Da kam so eine Tusse auf High Heels angestockelt. Die beiden redeten und fingen dann wie wild an zu knutschen. Mir kamen die Tränen. Ich steh hier mitten im Regen und heul was das Zeug hält. Doch ich will nicht, dass er mich noch so sieht. Also renn ich schnell zu meinem Fahrrad und schließe es auf und fahre los. Ich seh noch wie Ben mich anguckt, dann aber weiter knutscht. Meine Tränen vermischten sich mit dem Regen. Wie kann er nur. Er hat vor zwei Tagen Schluss gemacht und jetzt macht er schon mit der nächsten rum. Wie lange geht das schon so? Ich war wahrscheinlich die ganze Zeit nur sein Vorzeigehündchen. Bin ich froh, dass ich nicht mit ihm geschlafen habe. Aber vielleicht lag es auch daran. Immer wenn er Andeutungen gemacht hat und versucht hat mich ins Bett zukriegen, hab ich ihn abgewiesen. Vielleicht wollte er gar nicht mehr als nur eine Bettgeschichte. Aber ich hab mich so geziert und dann wurde ihm das zu doof. Wenn das wirklich so ist, dann bin ich wirklich froh, dass ich nicht mit ihm in der Kiste war. Langsam hörte ich auf zu heulen und die Wut stieg in mir hoch. Ich werde ihn abschließen. Es war eine schöne Zeit, aber jetzt ist er Geschichte.

Friede, Freude, Eierkuchen...?!?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt