Als die Krankenschwester mir 5 Minuten später mein Essen brachte, machte mein Magen Freudensprünge. Obwohl der Spinat mit Rührei und Kartoffeln eher nach glitschigem etwas mit trockenen Brocken und geschmacklosen Kartoffeln schmeckte, konnte ich es kaum erwarten, den Teller komplett aufzuessen.
Nachdem ich alles verputzt hatte, schob ich den leeren Teller zur Seite und legte mich in mein Bett zurück. In dem Moment fing ich an unhaltbar zu weinen, mir wurde auf einen Schlag meine aktuelle Lage klar und ich wurde mir bewusst, was noch alles auf mich zukommt. Ich schloss meine Augen um zu verhindern, dass die Tränen wie Wasserfälle aus ihnen herausfließen können und versank komplett in Gedanken.
Jayden wusste, wo ich jetzt lebe und wie ich hier heiße, was heißt, dass er und wahrscheinlich auch die restlichen Angeles hier her kommen würden und mich suchen, die ganze Vergangenheit aufwühlen, mich mit etwas konfrontieren, was ich versucht hatte zu vergessen. Auch würde dann alles auffliegen, jeder würde wissen, wer ich bin. Klar hätte das auch Vorteile, doch solange der Nachteil ist, dass ich meine Freunde verliere, will ich dieses Risiko nicht eingehen.
Und dann hätten wir da auch noch Tyler. Ich will es ihm sagen, aber gleichzeitig habe ich Angst unsere Freundschaft zu gefährden. Die Versuchung, das Thema einfach zu ignorieren und die letzten Monate mit ihm zu genießen ist groß, sehr groß.
Auf einmal fiel mir etwas ein, was meine Mum mir immer gesagt hat.
"Es ist hart, die Wahrheit zu akzeptieren, wenn die Lügen exakt das sind, was du hören willst."
So ist es doch. Ich will die Lüge aufrecht erhalten, weil sie so schön ist. Sie macht mir das möglich, was ich so lange nicht hatte, ein annähernd normales Leben. Doch die Wahrheit ist, dass ich mich entschlossen hatte, ein außergewöhnliches Leben zu führen und diese Entscheidung niemals rückgängig machen könnte, egal wie sehr ich es versuchen würde. Und diese Entscheidung beinhaltet leider auch, dass das, was ich zurzeit mit Tyler habe, ich weiß nicht ob man es Freundschaft nennen kann, verboten ist. Und mein ganzes Leben war ich überzeugt, dass diese Entscheidung die beste war, was ich je getroffen hatte, doch jetzt bin ich mir nicht mehr so sicher, denn durch diese Pause von meinem eigentlichen Leben wurde mir bewusst, wie sehr ich mich danach sehnte, ein normales Teenagerleben führen zu können.Ich wusste nicht, wie lang ich dort lag, stumm weinte und nachdachte, jedoch gingen mir nach einer Weile die Tränen, die sich innerhalb des letzten Jahres angestaut hatten, aus. Um mich abzulenken schaltete ich mein Handy an und ließ meine Lieblingssongs-Playlist laufen. Um vollkommen abzuschalten schloss ich ein weiteres Mal meine Augen und versuchte in Kindheitserinnerungen zu schwelgen, was mir auch bestens gelang.
Ich sah mich zwischen meinen Eltern laufend, jeweils eine Hand in die ihre gelegt. Vor mir lief mein großer Bruder rückwärts und erzählte mir aufgeregt, was gleich passieren wird.
"Du Mummy, ich hab Angst. Was ist wenn die anderen Kinder mich nicht mögen oder ich eine böse Lehrerin habe?"
"Schätzchen, du musst doch keine Angst haben, dich muss man einfach mögen. Und außerdem kommst du doch mit Jamie und Kate in eine Klasse, damit kennst du doch schonmal jemanden."
"Emi, die Lehrer sind da so cool, vor allem Miss Edwards. Sie ist voll lieb und wenn du Mister Clark bekommst, hast du einen ganz tollen Klassenlehrer, wir hatten den auch schon letztes Jahr in Englisch."
Wir kommen der Schule immer näher und ich rücke immer näher an meinen Vater heran, bis ich mich schlussendlich an sein Bein klammere und als wir vor der Schule stehen bleiben verstecke ich mich hinter ihm und schaue nur zaghaft an seinen Beinen vorbei. Meine Mutter beugt sich zu mir herunter und übergibt mir die große Schultüte. Nachdem sie mir noch einen Kuss auf die Stirn gedrückt hat, nimmt sie meine Hand und geht mit mir zu Kate und Jamie. Dort bestaunen wir zunächst die großen Schultüten der anderen und gehen schließlich nach einem letzten Winken in das Gebäude.
Damals war alles noch so perfekt, als ich nach meinem ersten Schultag nach Hause kam erzählte ich meinen Eltern strahlend, dass ich direkt neue Freunde gefunden hatte, die Lehrer nett wären und was ich schon alles gelernt hätte.
Plötzlich kam mir die nächste Erinnerung in den Sinn."Happy Birthday to you, happy birthday to you, happy birthday dear Emily, happy birthday to you."
Mum, Dad und Leon kamen in mein Zimmer marschiert, mit einer großen Torte und einem Dauergrinsen bewaffnet und gratulierten mir alle durcheinander zu meinem 10. Geburtstag.
Nachdem ich die Kerzen ausgeblasen hatte, gingen wir die Treppen hinunter ins Wohnzimmer und ich sehe auf dem Tisch schon ein paar Geschenke stehen, auf welche ich mich direkt stürzte. Als ich das erste öffnete und einen Gutschein für eine Gitarre darin fand, sprang ich meinen Eltern um den Hals und konnte gar nicht mehr aufhören mich zu bedanken. Bei dem nächsten Geschenk angekommen, riss ich das Geschenkpapier ein weiteres Mal auf und ich sah das Skateboard, was ich mir gewünscht hatte. Darauf lag eine Karte auf der stand : "Alles Gute zum Geburtstag meine Kleine, ich hoffe, es gefällt dir. Dein allerliebster Leon"
Ich sprang also auch meinem Bruder um den Hals und bedankte mich überschwänglich.
Nachdem ich auch die anderen, kleineren Geschenke, wie zum Beispiel Bücher, geöffnet hatte, gab mir Mum ein großes Messer um die Torte aufzuschneiden. Wir aßen alle so viel wie wir konnten und ich überredete meine Eltern, dass ich noch kurz das Skateboard mit Leon ausprobieren durfte bis meine Freunde kommen würden.
Leon schnappte sich schnell sein Board von oben und wir gingen vor die Haustür, damit er mir beibringen konnte, wie ich darauf fahren musste. Da ich vorher schon ein paar Mal auf seinem Skateboard üben durfte, wusste ich ungefähr, wie man auf solchen Dingern stehen musste.
Nach einer Stunde rief uns Dad wieder ins Haus, da meine Freunde jetzt in einer halben Stunde kommen würden.Es war immer wieder schön sich an diese Zeiten zu erinnern und im Gegensatz zum Anfang, konnte ich jetzt mit diesen Erinnerungen umgehen.
Ich merkte aber auch, dass der Unfall an mir zehrte und wie mir so langsam die Augen zufielen. Bevor ich einschlief konnte ich noch meine Musik ausstellen.Sorry, dass heute nicht so viel kommt. Mir geht es nicht gut, aber da ich euch nicht ganz ohne Kapitel lassen wollte, habe ich jetzt doch noch eins geschrieben. Ich hoffe, dass ihr sie durch dieses Kapitel ein bisschen besser einschätzen könnt, es ist jedoch eher ein Übergangskapitel.
Was haltet ihr bis jetzt eigentlich von Jayden?
xx hxckey_amelie
![](https://img.wattpad.com/cover/52047801-288-k880596.jpg)
DU LIEST GERADE
Badboy? Shut up! *Wird Überarbeitet*
Fiksi RemajaHi! Ich stell mich mal kurz vor. Ich bin Amelie Parker. Denken zumindest alle, aber das ist ein anderes Thema. Ich lebe in den USA, Los Angeles in California, um genau zu sein, bin 17 Jahre alt und gehe auf die South Highschool. Ich bin mit meinen c...