Kapitel 6

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*Ali's Sicht*
Sie ist so komisch so anders. Sie ist sie selbst! Seda, ein zickiges nerviges komisches Mädchen das in mein Schicksal geschrieben wurde und somit auch noch meine Ehefrau wurde.

Ich wollte sie doch nur umarmen. Sie sah fertig aus und ich will ihr Herz nicht brechen. Ja ich liebe sie nicht trotzdem hab ich nicht das Recht darauf, einfach aus Prinzip sie zu verletzen.
Sie rannte weg was wohl hieß das ich ihr hinterher rennen muss aber wieso eigentlich? Ich kann doch auch gehen und ihr, ihre Ruhe lassen.
Ich rannte ihr trotzdem hinterher und sah wie sie vor meinen Augen ins Wasser fiel. Zuerst lachte ich doch hörte dann, dass sie nicht schwimmen kann und zog in Panik meinen Pullover aus und sprang rein.
Ich spürte das kalte Wasser auf meinem ganzen Leib und tauchte zu ihr. Ich nahm sie in meine Arme und schnappte sofort nach Luft und schwomm ans Ufer. Ich legte sie auf den kalten Asphalt und rief panisch nach ihr. "SEDAAAA!! Kalk hadii!! Hörst du mich? Steh auf Zickeee!!"(Steh auf looos)
Kurz bevor ich mit der Mund-zu-Mund Beatmung anfangen wollte, riss sie ihre Augen auf und hustete wild los. Ich atmete erleichtert aus und schaute sie besorgt an.

*Seda*
Ich schnappte stark nach Luft und sah sofort in die blauen Augen die mich bis an mein Lebensende verfolgen werden. Ich tat etwas was ich sicher später bereuen werde aber es war mir egal ich brauchte Nähe, seine Nähe. Ich umarmte den Arsch einfach was er später erst erwiderte da er sicherlich selbst im Schock war. Ich flüsterte ein flüchtiges "Dankeschön" und stand dann wieder auf. Er tat es mir gleich und wir liefen nach kurzer Zeit still nebeneinander den Weg entlang. Der kalte Wind peitschte mir ins Gesicht und verleihte mir eine Gänsehaut. Meine Haare flogen mit dem Wind. Ich zitterte am ganzen Leib und somit lief ich schneller und stieg in mein Wagen ein. Sofort wurde mein Sitz nass jedoch störte mich das kein bisschen. Ich legte meinen Kopf auf das Lenkrad und spulte das geschehen von gerade nochmal ab. So viele Gedanken schwirrten durch mein Kopf. Ein lauter Auto Motor riss mich aus meinen Gedanken. Ich hob meinen Kopf und machte laute Musik auf um meine Gedanken zu stillen. Doch da ich weiß das dies keine lange Wirkung auf mir hatte, atmete ich genervt und überbelastet aus. Vor meiner Haustür parkte ich und sah ebenfalls Ali's Benz. Als ich die Tür öffnete und in das Haus trat kam er mir zuvor. Tzz Arsch...
Ich lief schnell hoch und lies den Wasserhahn laufen, der heiße Dampf beschlug schon den Spiegel im Bad.
Ich dachte wie jedesmal beim duschen über mein Leben nach. Wieso auch immer. Fertig geduscht wickelte ich jeweils ein Handtuch um meinen Körper und auch um meine Haare. Als ich mich nach meinen Klamotten umsah, klatschte ich mir auf die Stirn. Scheisse! Aufgrund dieser ganzen Voreile vergaß ich meine Klamotten in unserem Schlafzimmer.
Ich rief nach dem lieben Herrn. Arsch jedoch hörte er mich nicht. Ich hoffe er ist unten! Somit schloss ich auf und sprintete schnell ins Schlafzimmer. Dort traf mich der Schock. Er war mit dem Rücken zu mir gedreht und hatte Leider Gottes kein Hemd oder sonst was an. Oh scheisse er wird sich gleich umdrehen. Was mach ich jetzt? Durch ein lautes langes Klingeln wurden meine Gedanken unterbrochen. Ich schloss aus Angst meine Augen. "Seda?", hörte ich in einem geschockten Ton und öffnete meine Augen. Blau traf Grün und ich spürte schon die Röte in meinem Gesicht. Ich unterbrach die unangenehme Stille und rannte zur Türe. Ich schloss die Tür auf und vor mir stand ein junger gutaussehender Postbote. Die Peinlichkeit versucht gerade wahrscheinlich den Weltrekord. Am liebsten würde ich jetzt im Erdboden versinken! Bitte Boden öffne dich!
Er sah mich intensiv an und grinste bis Herr. Arsch neben mir erschien.Das Grinsen des Postoboten war wie weggeblasen als er den Blick von Ali sah.
Postbote: "Eine U-Unterschrift bitte-e",stotterte er und schaute Ali entschuldigend an.
Ich unterschrieb den Zettel nahm das Paket aus seiner Hand und schloss die Tür.
Ali sah mich und das Paket abwechselnd an.
"Was ist das?", fragte er verwundert und runzelte die Stirn. Ich zuckte mit den Schultern und rannte schnell hoch, schloss die Schlafzimmertür und ließ mich aufs Bett fallen.
Uff ich hasse diesen Arsch so abgrund tief!
Ich zog mir schnell was an trocknete meine Haare und flechtete sie dann. Ich maschierte runter und sah Ali. Er schaute das Paket intensiv an und war wahrscheinlich in Gedanken versunken, bis ich reinplatzte und ihn fragend ansah.
"Endlich! Komm mach das Paket auf!", gab er von sich.
Ich sah ihn leicht schockiert an "Du hast auf mich gewartet, damit wir das Paket gemeinsam öffnen können?" Er nickte. Krass! Ich hätte es nicht erwartet von ihm, ich dachte er hätte es schon längst geöffnet! Aber ist ja jetzt auch egal oder?
Ich nahm ein Messer und öffnete das Paket und wieder traf mich der Schock. Es waren Bilder. Auf dem einen Bild sah man ein Mädchen, das sich fest an Ali klammerte. Um ehrlich zu sein, es war ein sehr schönes Bild. Es schokierte mich leicht denn dort sah man Ali wirklich lächeln! Beide schauten sich sehr verliebt an. Auf dem nächsten Bild sah man Ali weinen. Moment mal? Ali? Weinen? Auf diesem Bild sieht man Ali Cönert weinen? Er weinte vor einem Grabstein. Unwillkürlich flossen mir Tränen über die Wangen. Auf jeden dieser Bilder sieht man dieses Mädchen und Ali. Wer ist das? Wieso weint Ali auf einem dieser Bilder? Was hat das mit dem Mädchen zutun? Wer hat das Paket geschickt? Wieso? Was läuft hier ab?
All diese Fragen hallten in meinem Kopf und ich fand keine sinnvolle Antwort.
Ich sah mir erneut alle Bilder nochmal durchgängig an und blickte dann zu Ali rüber. Er hatte schon glasige Augen. Ich durchbohrte ihn mit meinen Augen. Man konnte gut erkennen, dass in ihm gerade Wut und Trauer herrschen. Er wollte alldem eine Antwort geben. Er wollte schreien aber es schien so als ob seine Stimme verschwand. Er selbst war wohl schockiert von allem. Aber es ist eindeutig klar, diese Bilder sind echt und kein Photo-Shop! Ich sah ihn einfach nur enttäuscht an und schmiss die Bilder auf ihn. Jedoch scheiterte ich bei dem Versuch ihn zu treffen und die Bilder flatterten rum und waren dann überall im Raum verstreut. Ich verschwand und ließ ihn mit seiner Wut alleine.
Es ist eine Zwangsehe aber er hat trotz allem kein Recht darauf mich zu betrügen und sich mit anderen Weibern zu vergnügen! Ich hasse dieses Verdammte Arschloch! Ich hasse ihn so dermaßen! Ich weinte lange, zu lange meiner Meinung nach!
Ich wischte mir meine Tränen mit meinem Handrücken weg. Wenn es nunmal so ist, dann ist es halt so. Man kann nichts machen. Wenn er sich vergnügen kann, kann ich es auch! Was er kann, kann ich schon lange! Wieso mach ich mir überhaupt Gedanken darüber?
Ich stand ruckartig auf und öffnete meinen Kleiderschrank. Ich holte mein beshfarbenes kurzes Kleid heraus und zog mir meine beshen Schuhe an.

Verheiratet mit einem Eisbrocken.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt