Far away

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~Im neuen Zuhause~

Endlich waren wir da! Das Haus sah von außen echt schön aus, doch ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie ich es jemals "zuhause" nennen könnte, schließlich ist mein Zuhause immer noch in Deutschland! Trotzdem, ich beschloss ihm wenigstens eine Chance zu geben (was anderes blieb mir auch nicht übrig) und folgte meiner Mutter durch die breite Eingangstür.

Als ich mein Zimmer betrat, war ich echt happy, so viele Dinge aus meinem alten Zimmer, Errinerungsstücke, Fotos und Klamotten schon hier zu sehen. Ich musste zugeben, mein Zimmer gefiel mir echt, es war sehr groß und hell. Außerdem lag es im oberen Geschoss, und ich weiß nicht warum aber weil wir zuhause ein Erdgeschoss Haus hatten hatte ich mir immer ein Dachgeschoss Zimmer gewünscht.
Das Erste was ich dann tat, war, die ganzen Möbel kreuz und quer durch das Zimmer zu schieben, so lange, bis es mir irgendwann gefiel. Ich hatte schon immer diese Angewohnheit ständig meine Möbel umzustellen.
Irgendwann war ich dann auch mal fertig und das Zimmer sah meiner Meinung nach einigermaßen bewohnbar aus. Ich blickte nach draußen aus dem großen Fenster und bemerkte, dass man noch ein Fitzelchen Sonne am Horizont sehen konnte und weil Sonnenuntergänge für mich schon immer was ganz besonderes waren, nahm ich mein Handy und öffnete das bodentiefe Fenster. Direkt aus meinem Fenster kam man auf die Garage, also sprang ich hinunter, setzte mich in den Schneidersitz auf das Dach, machte nh Playlist an und starrte der fast verschwundenen Sonne entgegen. Ich lauschte einfach dem Text und der Melodie, sah mir den Himmel an und ließ meinen Gedanken langsam hier ankommen. Ankommen in L.A.

Als die Sonne schon einige Zeit untergegangen war und es anfing zu dämmern, machte ich noch kurz ein Foto von dem Himmel, unter dem ich ab jetzt schlafen würde und stellte es auf Instagram, mit der Beschreibung: „Far away...". Denn genau so fühlte ich mich zur Zeit, physikalisch war ich zwar hier, aber mein Gehirn war immer noch zuhause in Berlin. Zuhause, bei Liv, meinem besten Freund Kalvin, und vor allem bei ihm. Beim "Bus"-Typ. Ich war armselig. Ich hatte diesen Jungen locker ein halbes Jahr lang immer Donnerstags nach der Schule in meinem Bus gesehen, und obwohl ich ihn nicht mal kannte fand ich ihn unglaublich süß. Aber anstatt überhaupt mal mit ihm zu reden, saß ich immer nur da und hatte ihn angestarrt. Weil er so wunderbar war. Mit seinen tief braunen Augen und diesem unglaublichen Lächeln. Und immer wenn ich an ihn dachte, ging mir ein Spruch, den ich mal irgendwo gelesen hatte, nicht mehr aus dem Kopf. Und ich wusste nicht mal wieso.
"Ich will Knicklichter aufschneiden, mit dir in der giftigen Farbe baden und dann durch die schwarzen Straßen der dunklen, öden Nacht laufen. Und egal ob wir danach tot sind, diese Nacht war unsere."
Naja, und jetzt war ich weg. Und würde ihn nie wieder sehen. Würde ihn nie fragen können ob er, egal wie bescheuert das wäre, mit mir mit Knicklichtfarbe beschmiert, leuchtend durch die Nacht laufen würde. Diese Feststellung schmerzte irgendwie. Unrealistisch und krank wie sie ist. Wie ich nun mal bin.

Es war irgendwie 4:00 nachts und weil ich nicht schlafen konnte, schaute ich zu den Sternen raus. Ich weiß nicht warum, aber nachts kommen immer die ganzen Gefühle in mir hoch und ich hatte schon viele Nächte damit verbracht stundenlang mit Liv zu schreiben, bis wir beide einschliefen, weil wir beide depri waren und allein in unseren Betten lagen. Auch jetzt holte ich mein Handy raus. Ich schrieb Liv sofort an, immerhin war es bei ihr schon 12:00 Mittag. Als ich das erledigt hatte, kramte ich erstmal meine Kopfhörer hervor, die ich, warum auch immer, ständig unter meinem Kopfkissen aufbewahrte. Ich machte "Sky & Sand" an und dachte an Matt. Der wunderbare Matt. Er war wie ein Gott für mich, so hübsch und lieb und alles. Liv stand mehr auf Dylan O'Brian. Hauptsache überhaupt ein Dylan, sagte sie immer. Wie ich sie jetzt schon vermisste.... Irgendwann plingte mein Handy wieder, weil Liv mir geantwortet hatte. Ich hatte ihr geschrieben dass ich mich total allein und verlassen fühlte, auch, weil ich nicht wusste was hier alles auf mich zu kam. "Hey bae!", hatte sie geschrieben. "Ich weiß das ist komisch und ich versteh dass du Angst hast. Aber das brauchst du nicht,! Ich weiß dass du das schaffst und so. Und damn, fühl dich nicht allein, okay? Du weißt, dass ich immer da bin. Und Matt auch. Da bin ich mir sicher! *-*" Damit schlief ich ein.

Okay, das ist komisch, ich lieg auch grad allein im Bett, es ist 4:15 und ich bin depri. Ich will dass Mattysaur kommt und mich umarmt meh. Okay ich sollte echt schlafen. Bye

Me & MattWo Geschichten leben. Entdecke jetzt