Kapitel 5

12.8K 550 26
                                    

Am nächsten Morgen schlafe ich mich aus und gehe meiner morgendlichen Routine nach, die aus Fitness, Duschen und fertig machen besteht.
Danach telefoniere ich mit Amy und halte sie auf den neuesten Stand. Wegen Scott lacht sie sich einfach nur tot. „Ganz ehrlich er verdient es, dass du ihn verarscht", kommentiert sie das Ganze.
Anni schreibt mir eine Nachricht, dass sie mich im 12 Uhr abholt. Ich freue mich schon auf das Spiel und Scott mal wieder etwas zu ärgern. Ich liebe es ihn von seinem arroganten Thron runter zu holen.
Pünktlich steht meine Freundin mit ihrem Auto vor der Tür und ich steige ein. „Scott hat mich nach einem Date gefragt", beende ich meine Erzählungen von gestern Abend. „Und gehst du?", will sie wissen. „Spinnst du ihm Leben nicht", grinse ich.
Kurze Zeit später stehen wir auf dem grünen Feld, das im Moment noch überfüllt von den Schülern ist. Wir halten Ausschau nach den Jungs und kurze Zeit entdecke ich sie am Rand des Spielfeldes.
Langsam schlendern wir rüber und ich begrüße alle mit einem „Hey". „Schön dich zu sehen", lächelt mich Scott an. Wir wünschen allen Glück und suchen uns dann ein Platz auf der Tribüne.
So wirklich interessiert mich Football nicht, aber ich finde es schön einfach raus zu kommen. Der letzte Monat war hart. Entweder habe ich gelernt, Fitness gemacht oder einfach nur Netflix geschaut, aber alles immer nur alleine.
Nach einer Stunde ist das Spiel vorbei und das Team, um Cody und Scott haben gewonnen. Anni läuft sofort zu Cody, um ihn in die Arme zu schließen. „Glückwunsch", sage ich nur dazu.

„Ruby, hast du Lust mit uns allen Pizza zu essen?", fragt er mich. „Ähm..., also...", stottere ich vor mich hin. „Wir akzeptieren kein Nein", grinst Becky und damit bleibt mir wohl keine andere Wahl.
Wie es der Zufall will muss ich natürlich neben Scott sitzen, weswegen ich direkt nörgeln muss: „Ich wollte lieber neben Anni sitzen". „Ist es neben mir nicht auch gut?", fragt Scott. „Geht schon", schmolle ich. „Du bist süß, wenn du schmollst", sagt er. Was stimmt nicht mit ihm? „Hahaha, hast du gerade nicht gesagt", lacht Zack sich kaputt. „Ja und", mault Scott. Schon sagt keiner mehr was.

„Schade, dass du gestern so schnell weg warst." sagt er dann zu mir gerichtet. „Ach schade, Ruby wärst du auf unserer Schule könntest du sofort bei den Cheerleadern mit machen", wirft Becky in den Raum. Ich muss mir das Lachen wirklich verkneifen. „Ja aber bin ich ja leider nicht" sage ich und ein kleinen Hauch Ironie kann ich nicht verbergen.
„Wie lange wohnst du schon in New York?", will Scott von mir wissen. „Seit über ein Monat. Ich bin von Miami hergezogen", kläre ich ihn auf. Er verschwendet nicht einen Gedanken daran, dass Rose ebenfalls in dieser Zeit aus Miami kam. Wie kann keiner eine Ähnlichkeit zwischen uns erkennen? Obwohl in der Schule hat wohl noch nie jemand sich Rose richtig angeschaut.
Wir reden alle über alles Mögliche und irgendwie habe ich echt Spaß mit allen. Selbst mit Scott. Es ist echt überraschend, dass er nicht einmal das Arschloch raushängen lassen hat wie in der Schule.

Draußen verabschieden wir uns alle voneinander. „Hey, sag mal", beginnt Scott. „Was denn?", frage ich. „Kann ich deine Nummer haben?", wird er gerade rot? Fragend blicke ich zu Anni, die einfach nur mit den Schultern zuckt. Tolle Hilfe bist du. Ich willige ein und gebe ihm meine Handynummer. Ob das so eine gute Idee ist glaube ich nicht.
Anni bringt mich kurze Zeit später nach Hause. „Ich glaube der steht auf dich", grinst sie. „Ach der steht höchstens auf mein Aussehen, mehr aber auch nicht", winke ich ab. „So wie er sich benimmt glaub ich da ist mehr", ich steige aus dem Auto und gehe ins Haus.

„Da bist du ja", höre ich mein Vater aus dem Wohnzimmer, also gehe ich hin, um nachzuschauen was er will. „Wir fliegen morgen nach Dubai für zwei Wochen. Du bist versorgt mit essen und Geld liegt auf dem Tisch. Wir sind schon vor dem Frühstück weg", na dann ist ja nichts neues mehr. Ohne ein Wort zu sagen gehe ich in mein Zimmer.
Bist du gut zuhause angekommen? - Scott. So schnell eine WhatsApp von ihm. Ich antworte mit einem einfachen Ja.
Danach setze ich mich an meine Hausaufgaben, die ich das ganze Wochenende vernachlässigt habe. Lange kann ich mich aber nicht konzentrieren , da mein Handy klingelt.
Scott? Warum ruft er an?

„Hallo", gehe ich ran. „Hey Süße", begrüßt er mich. „Was willst du?", es klingt gereizter als es sollte. „Ich wollte einfach nur gerne mit dir telefonieren, aber wenn du nicht willst lege ich wieder auf. Ist da etwa jemand eingeschnappt? „Nein, schon okay", meine ich nur.

„Das Wochenende war schön mit dir. Sehen wir uns bald wieder?", früher als du denkst fange ich an zu grinsen. „Mal sehen, wie ich es einrichten kann", sage ich stattdessen. „Hmm", kommt es nur von ihm.
Für eine kurze Zeit schweigen wir. Er unterbricht dieses mit: „Ich will dich besser kennen lernen". „Dann frag mich was", wieso ist er so... so nett?
Als hätte er darauf gewartet platzen aus ihm gefühlt zehntausend Fragen raus. „Immer langsam", muss ich lachen.
Wir telefonieren sogar noch ziemlich lange miteinander über Gott und die Welt, lachen zusammen und lernen uns kennen.
Nachdem er aufgelegt hat mache ich mich endlich an die Hausaufgaben und versuche noch etwas zu lernen. Scott ist eine Ablenkung, genau so eine wollte ich nicht haben. Deswegen mache ich das ganze Spiel. Selbst als ich fertig bin und schon lange im Bett liege und versuche zu schlafen hängen meine Gedanken noch bei ihm.

Nerd or BadgirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt