03 - Das Packen beginnt)
Ich war froh, dass meine Eltern bereits das Ticket besorgt hatten, somit konnte mich komplett aufs Packen konzentrieren. In meinem Zimmer stapelten sich die Sachen auf dem Boden. Es sah aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen, so hätte es jedenfalls meine Mum gesagt. "Was machst du?", fragte mich Zoey, während sie von mir zu dem Berg an Klamotten aufsah. "Ich such meine Sachen zusammen, aber ich weiß einfach nicht was ich mitnehmen soll", gab ich zu und seufzte leise. Dann setzte ich mich aufs Bett. "Ganz einfach", hörte ich meine Schwester sagen "nimm das mit, was an dir gut aussieht", riet sie mir. "Danke", sagte ich fast tonlos. Ihre Hilfe war echt unnötig. "Du brauchst ja nicht deinen Kleiderschrank mitzunehmen, glaub mir, wenn ich dir sage, es ist besser sich dort neue Sachen zu kaufen", sagte sie und grinste dann. "Ich weiß ja nicht", gab ich ihr zu bedenken, dann lief sie Achselzuckend zur Tür und drehte sich nochmal kurz um. "Wenn du Hilfe brauchst, sag Bescheid", hörte ich sie sagen, dann war sie verschwunden. Kleinere Schwestern konnten schon nerven. Irgendwann hatte ich aufgegeben, da der Plan von Zoey gar nicht so schlecht klang. Außerdem war der Koffer nicht groß genug, um meinen Kram darin zu verstauen. Es war wahrscheinlich wirklich besser, wenn ich nur ein paar Sachen einpackte und den Rest Vorort kaufte. Während ich den Koffer packte, suchte ich noch meine Schuhe und Bücher zusammen die ich mitnehmen wollte. In meinem Bücherregal fand ich vier Bücher, ohne die ich auf keinen Fall gehen konnte. Nacheinander packte ich sie ein und war am Ende ziemlich zufrieden mit meiner Wahl, da ich nur zehn Minuten mit dem Koffer zu kämpfen hatte. Nach getaner Arbeit stellte ich den Koffer in die Ecke und schmiss ich wieder aufs Bett. Ich hatte das schon so oft getan, dass ich mich manchmal echt wunderte, dass es bisher noch nicht zusammen gekracht war.
Mein Bett fühlte sich heute besonders flauschig und kuschelig an. Daher schnappte ich mir ein Buch über Quantenphysik aus dem Schrank und begann zu lesen. Die Zeit vergaß ich völlig dabei und somit erschrak ich, als ich durch Zufall auf die Uhr blickte. Es war viertel vor Vier. Rasch legte ich das Buch zur Seite, löschte das Licht und schloss die Augen. Der Schlaf war erholsam, obwohl er nicht lange andauerte. Aus welchen Gründen auch immer, war ich topfit. Geweckt wurde ich durch meine Mum, die mich fragte, ob ich nicht in die Schule gehen wollte. "Klar Mum", muffelte ich und stand auf. Eigentlich wollte ich die letzten Tage entspannen, bevor ich fliegen würden, aber somit hatte ich die Chance meine Freunde nochmal zu sehen. Zehn Minuten später war ich angezogen, aber nicht geschminkt. Darauf hatte ich keine Lust. Rasch schnappte ich mir meine Sachen und wartete unten am Auto darauf, dass mein Dad mich fahren würde. Doch er ließ sich Zeit, lediglich meine Geschwister standen ebenfalls am Auto und warteten auf ihn. Genervt wollte ich gerade nachschauen wo er blieb, als er um die Ecke kam und das Auto öffnete. Während wir fuhren, fragte mich mein Dad was wir für Unterricht hatten, aber dadurch, dass ich verschlafen hatte, hatte ich vergessen auf den Stundenplan zu sehen. Somit erzählte ich meinem Dad, dass wir heute einen Film gucken würden. Er gab sich damit zufrieden und als wir an der Schule ankamen, sprang ich aus dem Auto und ging mit raschen Schritten zum Eingang. Dort angekommen rief mich jemand. "Warte mal", hörte ich die Stimme von Ian Dawn. Verwirrt drehte ich mich um. Ian war der wohl heißeste Typ auf der ganzen Schule. Er war breit gebaut, hatte kurze schwarze Haare und blau-graue Augen. "Was willst du?", fragte ich ihn mit genervter Stimme. Ich war überrascht wie gut ich schauspielern konnte. Er und ich kannten uns schon lange, aber nachdem er Fußballer wurde und alle Mädchen auf ihn standen hatte er sich immer mehr von mir distanziert. Mich störte das nicht, da ich lieber mit meiner Clique unterwegs war, aber manchmal fand ich es traurig. "Ich habe gehört, dass du für ein Jahr nach Amerika gehst", sagte er und verzog etwas das Gesicht. Keine Ahnung was das darstellen sollte, aber es sah leicht zurückgeblieben aus. "Ja und?", hakte ich nach. Er sah mir tief in die Augen und für einen Moment wurde mir ganz komisch in meiner Magengegend. "Ich finde es schade, dachte wir könnten vielleicht etwas machen, bevor du gehst", gab er dann zu. Automatisch zogen sich meine Augenbrauen in die Höhe. "Und was willst du machen?", fragte ich etwas irritiert. "Lass dich überraschen", erwiderte er und verschwand im Gebäude. Kopf schüttelnd betrat ich ebenfalls das Schulgebäude, ging den Korridor entlang zu meinem Spind.
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How to be a Superstar
HumorIn Hayley's Klasse träumt jedes Mädchen davon in Amerika groß rauszukommen. Sie hingegen möchte kein bisschen im Rampenlicht stehen. Ausgerechnet in ihrem Austauschjahr lernt sie einen echten Star kennen, der ihr Leben völlig auf den Kopf stellt.