Los Angeles

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   06 - Anflug auf sonnige Zeiten)

Mit den Tickets in der Hand liefen wir zur Abflughalle B. Dort angekommen warteten wir, bis wir ins Flugzeug eingesteigen konnten. Obwohl ich übertrieben aufgeregt war und mich kaum beruhigen konnte, wirkte ich nach außen völlig relaxt. "Ich kann es nicht fassen, dass wir es geschafft haben", sagte Daliah aufgedreht. Im Grunde ging es ihr genauso wie mir, dachte ich insgeheim. "Noch sind wir nicht gelandet", gab ich ihr zu bedenken. Immerhin hatten wir einen fast zwölf Stunden Flug vor uns. Sie winkte ab und lächelte stattdessen. "Danach sind wir aber endlich da", in ihren Augen flackerte Freude, oder irgendwas ähnliches. Jedenfalls betraten wir nach einiger Zeit das Flugzeug und warteten darauf, dass es endlich losgehen würde. Als wir auf unseren Plätzen saßen und eine Stimme im Lautsprecher sagte, dass das Flugzeug gleich starten würde, lehnte ich mich zurück und wartete ab. Kurz darauf hoben wir auch schon ab und die Distanz zwischen Boden und uns wurde immer größer. "Hab ich dir eigentlich gesagt, dass ich Flugangst hab?", fragte mich Daliah, als wir schon zwei Stunden in der Luft waren. "Nein", erwiderte ich verwirrt. Sie hatte nie etwas in der Art gesagt. "War auch nur ein Spaß, dann würde ich doch wohl kaum zwölf Stunden fliegen", lachte sie, als sie meinen verdutzten Gesichtsausdruck sah. "Du hast mich eben echt verwirrt", gab ich zu und musste selber lachen. "Ich glaube ich schlafe die nächsten Stunden", hörte ich sie sagen, während ich gerade den Sitz richtig einstellte. Als ich mich das nächste mal zu ihr umdrehte, schlief sie wirklich. Keine Ahnung wie sie das schaffte, aber ich könnte das nicht. Die Stunden vergingen und mit jeder weiteren Stunde merkte ich, dass ich ebenfalls müde wurde. Irgendwann konnte ich einfach nicht mehr, meine Augen waren so schwer, dass ich sie einfach schließen musste und genau das tat ich dann auch. Den Traum den ich hatte, gab mir zu denken. Ich stand mitten in Los Angeles, neben mir eine Parade, die in Zeitlupe an mir vorbeizog, dann Ian der mit wild fuchtelnden Händen auf mich zu rannte, doch dann gab es einen Knall und ich flog, während Ian mich paralysiert ansah durch die Luft. Kurz nachdem ich wach geworden war, fragte ich mich was das für einen Sinn hatte. Wahrscheinlich hat mein Unterbewusstsein seltsame Phantasien und Ängste diagnostizierte ich selber. Nachdenklich schwenkte ich meinen Blick zu Daliah, aber sie schlief genauso wie vor meinem Traum. Natürlich fragte ich mich wie lange ich geschlafen hatte, jedoch hatte ich vergessen auf die Uhr zu sehen. Die letzten paar Stunden flogen an mir vorbei, während ich mir Reisevideos von Dubai ansah. Die Filme im Flugzeug waren grottig, aber so ganz drauf verzichten konnte ich auch nicht. Kurz bevor wir landeten weckte ich Daliah auf die zuerst schlaftrunken war, aber ziemlich schnell klar im Kopf wurde. "Sind wir da?", fragte sich mich aufgeregt und ich nickte. Sonnenlicht durchflutete das Flugzeug und spiegelte sich in den Fenstern zurück, sodass alles in einem sanften Gold funkelte. Ein Blick aus dem Fenster verriet mir, dass wir angekommen waren. Überall Plamen die einem vermittelten, dass es nichts schöneres gab, außer sie. Ich konnte mich nicht satt sehen, an diesem wunderschönen Anblick. Die nächsten Minuten kamen mir ewig vor, da ich unbedingt das Flugzeug verlassen wollte, um endlich Fuß zufassen.

Nachdem wir gelandet waren und ausgecheckt hatten, gingen wir zusammen aus dem Flughafen raus und waren erstaunt, als wir inmitten einer großen Menschenmenge standen. Viel zu viel Hektik brach innerhalb von Sekunden über uns ein und wir brauchten etwas, bis wir es schafften ein Taxi zu bekommen. Unsere Stadt war nichts gegen Los Angeles. Wir nannten dem Taxifahrer die Adresse zu der wir wollten. Während der Fahrt kamen wir vorbei an riesigen Werbebannern auf denen die verschiedensten Dinge deklariert wurden, sowie an unzähligen Läden. "Los Angeles ist wirklich eine Attraktion", hörte ich Daliah sagen. Natürlich nickte ich, immerhin war es die Stadt von der jeder träumte, oder? Warum sollte ich mich dann nicht auch wohlfühlen können. "Wir sind da. Das macht einhundertsiebenundvierzig Dollar", sagte der Taxifahrer mit puertoricanischem Akzent und sah uns streng an. Schnell schnappte ich meinen Geldbeutel aus der Tasche und zog einhundertfünzig Dollar raus. Der Taxifahrer bedankte sich und wir stiegen aus. Daliah sah sich um, während ich als erstes meinen Geldbeutel wieder verstaute. Als mein Blick dann wieder auf die Straße und auf alles drumherum gerichtet war, wurden meine Augen wortwörtlich größer. "Das hätte ich nicht erwartet", schoss es aus Daliah, dann sah sie zu mir und grinste. "Ernsthaft, sieh dir das an", widerholte sie mehrmals. Ich nickte langsam. Das Haus war dunkel gehalten, an den Zierleisten war es mit Gold verfeinert worden, die Sockel hatten einen leichten Kupferton. Der Schornstein wiederum war in dunkelbraunen Backsteinen gehalten. Das Haus machte einen sehr faszinierenden Eindruck, allein schon wegen der Drehtür am Eingang. Lächelnd zog mich Daliah am Arm in das Haus und ehe ich mich versah stand ich bereits an der Rezeption. "Wie kann ich ihnen helfen?", hörte ich den Mann sagen, der hinter der Theke stand. "Smith mein Name. Wir sind heute in Los Angeles angekommen und haben hier ein Zimmer reserviert", ließ ich den Mann wissen und sah wie er in der Datenbank nach unserem Namen suchte. "Hier sind ihre Karten", sagte er, während er uns unsere Schlüssel gab. In Zimmer angekommen, ließ ich meine Koffer fallen, warf mich aufs Bett und wollte nicht mehr aufstehen, selbst als Daliah mir vorschlug die Umgebung zu erkunden, aber ich war einfach zu müde. "Du willst also jetzt ehrlich schlafen?", maulte sie. "Ja so etwas nennt sich Jet-Set das kennst du sicher", gab ich ihr zickig zu bedenken. "Ist ja gut", beschwichtigte sie mich. "Dann schlafen wir und gehen morgen in die Stadt und zum Strand", hörte ich sie sagen. "Okay", murmelte ich und kuschelte mich in die Decke. Ehe ich mich versah war ich wieder eingeschlafen. Morgen war der Tag der Tage, zumindest für Daliah.

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