2. Morgenmuffel

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Chapter 2

Harrys p.o.v

Wow, Noahs Kleine hatte sich ja ganz schön verändert seit dem peinlichen rumgestottere zwischen den beiden am Skatepark. Eben noch hatte sie nervös an ihren Armbändern rumgezupft und jetzt legte sie hier einen kleinen Strip hin. Na ja wir hatten uns zwar auch einfach so ausgezogen aber ich fand bei einer Frau war das was anders.

Libby war hübsch, keine Frage. Sie hatte einen guten Körper und war nett. Wer aber wirklich meine Aufmerksamkeit auf sich zog, war Holly die noch am Beckenrand stand. Ich mochte sie. Wir hatten einen guten Draht zu einander und der spielerische Flirt mit ihr machte Spaß.

Allerdings schien sie etwas lustlos zu sein und so versuchte ich sie zu uns ins Wasser zu locken aber sie blockte immer ab.

„Ich bekomme mein Kleid eh nicht alleine auf..." versuchte sie sich rauszureden.

Das lies ich mir nicht zweimal sagen.

„Ach das ist überhaupt kein Problem Babe." Und schon stieg ich aus dem Wasser.

Ich trat hinter sie um sie von ihrem Kleid zu befreien doch plötzlich war die Stimmung zwischen uns irgendwie anders. Ich war nicht mehr so selbstbewusst wie vorher. Verunsichert legte ich ihr meine Hand an den Rücken, fing an der den Reißverschluss runter zu ziehen und berührte dabei immer leicht ihre Haut. Unten angekommen hielt ich einen Moment inne bevor ich den blauen Stoff fallen ließ.

Sie war kleiner als ich und so konnte ich von oben auf ihren unbedeckten Körper blicken. Aber anders als ich es bei andern Mädchen gemacht hätte, schaute ich ihr nicht direkt auf Die Brüste oder den Po, nein, ich betrachtete ihre hübsch geschwungenen Hüften, ihre makellose Haut und ihre dünnen Arme. Mein blick wanderte langsam nach oben und da entdeckte ich sie. Die Narbe. Sie war fast so zart wie Holly selber und fiel kaum auf und trotzdem war sie so ein Kontrast zu Rest des Körpers. Nicht das sie sondern auffällig wäre aber der Gedanke wie sie wohl entstanden ist, passte in das Bild das ich von Holly hatte. Die Vorstellung dass ihr vielleicht etwas Schlimmes widerfahren ist ließ mich nicht mehr los, doch ihr Gesicht verriet mir nichts, es war starr und zeigte keine Emotionen. Und dann verließ sie mich mit Worten, die mehr Fragen als Antworten gaben.

„Ich bin nicht so unschuldig wie ich scheine."

Ich konnte nicht anders als ihr einfach hinter her zu starren.

Hollys p.o.v

Ich öffnete langsam meine Augen und musste blinzeln weil es schon so hell im Raum war. Ich richtete mich auf und streckte meine Arme. Der Schlaf saß mir noch tief in den Gliedern und ich musste gähnen. Mittlerweile hatte ich mich an das Licht gewöhnt und ich sah mich um. Ich identifizierte den Raum als das Schlafzimmer von Libby älterem Bruder, der seit beginn des Jahres aufs College ging und nicht mehr hier wohnte. Ich blickte an mir hinunter. Ich trug noch immer die Unterwäsche in der ich gestern Abend schwimmen war. Gestern Abend...

An vieles konnte ich mich nicht mehr erinnern, nur dass, nachdem ich ins Wasser gestiegen war, der Alkohol gleich zu fließen begann. Harry und ich taten soweit ich es noch wusste die ganze Zeit so als hätte unserer heftige Flirt nie stattgefunden. Aber danach: Blackout.

Nach einer Weile konnte ich mich dann auch dazu bewegen, endlich auf zu stehen und mir etwas an zu ziehen. Da ich Libbys Bruder schon kenne seit ich denken kann, öffnete ich wie immer wenn ich in diesem Haus schlafe seinen Kleiderschrank, holte das weiße Hardrock T-Shirt heraus und zog es mir über den Kopf. Meine Haare waren eh schon die reinste Katastrophe. Ich ließ meinen Blick durch das Zimmer gleiten. Wie oft hatten Libby und ich uns schon als kleine Kinder unter diesem Bett versteckt, das jetzt ziemlich verwüstet war, und versucht Brandon zu erschrecken in dem wir plötzlich, laut brüllend hinaus gesprungen kamen. Nach dem ungefähr dritten mal zuckte er nicht mal mit der Wimper.

Skaterboy -hs-  (ON HOLD)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt