Chapter 5

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''Mein Job''

Zayn's POV.

Es war Mitternacht. Ein Tag verging, der Andere begann. Dabei schienen alle Uhren still zu stehen, als ich bereit war, wieder etwas zu tun, auf das ich im Nachhinein nicht stolz sein würde. Zoe lag nun wahrscheinlich schon im Bett und war tief und fest am schlafen während ich hingegen im dunklen Schatten der großen Bäume an einer Straße stand und die Zeit zählte. Hinter mir lag Wald, doch vor mir eine Reihe von Häusern. Mein Ziel würde bald eintreffen. Ich spürte wie mein Körper die Angst und Nervosität vor dem, was ich tun werde unterdrücke und ich überlegte ob ich gehen oder bleiben soll. Ich fand keine Antwort. Ich stand wie ein nervöses Schulkind in der Dunkelheit und schlug meine Schuhsole im Takt auf den Boden während ich mir auf die Unterlippe biss und die Umgebung beobachtete. Das einzige Geräusch in der Stille war mein klopfender Schuh, und so stoppte ich um fremde Geräusche wahrnehmen zu können.

Es gab kaum Beleuchtung, da die orangen Straßenlaternen weit auseinander standen und nur sehr schwach in die Nacht schienen. Es war angenehm kühl nachdem die warme Sonne untergegangen war und ich mit schwarzen Klamotten unerkannt blieb. Ich trug meine Lederjacke, in der mein Werkzeug verstaut war. Ich kramte meine Zigarettenschachtel raus, positioniere eine Kippe zwischen meinen zitternden Lippen und atmete einmal tief durch bevor ich sie anzündete. Jetzt gab es kein Zurück mehr, ich musste das hier tun. Nachdem ich das Feuer zurück in die Schachtel, und die Schachtel zurück in meine Jackentasche getan hatte, überprüfte ich die Uhrzeit. Noch fünf Minuten. Ich hörte Stimmen und bewegte mich unauffällig und langsam hinter einen der Bäume neben denen ich stand, als eine Gruppe von Jugendlichen an mir vorbei ging -mich nicht einmal bemerkte. Sobald sie vorbei waren, ging etwas weiter entfernt ein älterer Mann mit seinem Hund über die Straße, doch selbst wenn er geguckt hätte, würde er mich nicht sehen können. Niemand würde mich sehen und niemand würde in meine Augen sehen können, die wie Die eines Tieres vor Gier wahnsinnig aussehen.

Ich wartete ab und beobachtete einige Mädchen, wie sie an mir vorbei liefen als meine Zigarette nur noch zwei Züge trug, ich sie nahm und dann den Stümmel auf die Straße flitschte. Die Mädchen sahen zwar ziemlich sexy aus, doch ich verbarg schüchtern mein Gesicht im Schatten, denn ich wollte sie nicht. Wenn ich überhaupt eine wollte. Ich brauchte eine Spezielle. Und als ich sie erkannte, listeten sich all die Dinge vor meinem Auge auf, die ich mit ihr tun wollte... oder eher gesagt, die ich ihr antun wollte. Ich schloss meine Augen und schüttelte meinen Kopf, fast so, als wollte ich mir sagen, dass ich das nicht tun kann, doch der Drang in mir war zu groß und diese dunkle Macht überfiel mich wieder. Fast so wie eine Welle breitete sich das Böse in mir aus, ohne, dass ich etwas dagegen unternehmen konnte, es passierte einfach. Es gab keine Möglichkeit das aufzuhalten und wenn ich wüsste wie, würde ich alles daran setzten diese Chance zu behalten. Doch ich wusste nicht, was es war und wie man es aufhält, was auch immer da in mir war. Es übernahm meinen Körper und meinen Geist als ich mich verlor und wieder zu einem eiskalten Monster wurde.

Das schwarze Haar der jungen Frau fiel in Locken über ihre Schultern als sie eilig die Straße runter ging. Mehr musste ich gar nicht sehen. Mir war es egal, dass sie ihre Arme verschränkte als wäre ihr kalt oder, dass sie so müde aussah. Sie waren gleich. Und obwohl sie müde und erledigt schien, war sie, zu meinem Bedauern, wirklich hübsch. Denn desto näher sie mir kam umso mehr gefiel mir mein Opfer. Ich sah zu Boden als ich enttäuscht ausatmete und einen Funken Menschlichkeit in mir spürte. Einen Teil von mir der riesige Angst davor hat das hier zu tun. Wäre ich nicht ich und sie nicht sie, und wir nicht hier und die Lage nicht so, wie sie eben war, hätte ich sie vielleicht angesprochen und sie kennen gelernt. Leider war ich eben ich und sie eben sie.

Ihre vollen Lippen passten perfekt zu ihrem willigen Körper. Sie trug kurze Sachen, wollte anscheinend für jemanden Bestimmten gut aussehen. Ihre Kleidung war schön und sah edel aus, nur wenn sie sich kleidete wie eine junge Prostituierte, dann würde ich sie auch so behandeln. Als sie an mir vorbei gegangen war, und ihren Weg durch die leere Straße ging, war sie nicht allein. Ich folgte ihr unauffällig auf dem gegenüber liegenden Bordstein, ein Stück weit hinter ihr. Doch als die Straße endete, verschwand ich in den Gassen dieses Blockes, welchen ich in und auswendig kannte und lief durch das Labyrinth von Wegen und Straßen, sodass mein Umweg direkt zu ihr führte. Kurz nachdem ich an einer Hauswand ankam, an der ein Gehweg entlangführte, stand ich dann auch schon vor ihr als sie um die Ecke ging und gegen mich lief. Erschrocken lösten sich ihre Arme und zogen die Ohrstöpsel aus ihren Ohren. Geschockt sah sie mich an, ihr Herz schien fast stehen geblieben zu sein. Ich ging die kleinen Schritte, die sie nach dem Zusammenstoß von mir weg ging, wieder auf sie zu als sie mich immer noch ängstlich ansah. ''Entschuldigung'' ,versuchte sie sich zu beruhigen und atmete ein und aus als sie leicht darüber lachte, sich über einen harmlosen Fremden erschrocken zu haben. Wissend, dass sie ahnungslos und ich alles andere als harmlos war schmunzelte ich fies und starrte sie an. ''Es ist okay'' ,versicherte ich ihr, worauf sie mich nur verwirrt ansah. Meine Augen vertieften sich und ich spürte wie mich die schlechte Macht in mir dazu trieb sie mit meiner ganzen Wucht gegen die Hauswand zu drücken. Meine Hand legte sich noch bevor sie irgendetwas hätte sagen können auf ihren Mund. Meine Hand auf ihrem Mund und meinen Oberkörper an Ihrem gab ich ihr keine Chance sich wehren zu können. Ihre Hände versuchten meine wegzudrücken, als ich mit meiner freien Hand in meiner Jacke kurz nach etwas suchte. Sie kniff in meine Hand, kratzte mit ihren Händen darüber um sich irgendwie zu befreien. Aber ich stand mit meinem ganzen Körper vor ihr, lehnte leicht gegen sie und hielt ihren Kopf mit meiner Hand gegen die Wand gedrückt. Sie wimmerte und ihre Tränen legten sich auf meine Hand, doch ich verlor schnell das Interesse an ihr, sodass ich mich wieder auf die Suche in meiner Jacke konzentrierte. Nach meinem Fund wurde das teure, scharfe Messer auch schon benutzt und an ihre Kehle gehalten. Mein Körper lag nun nicht mehr gegen sie gelehnt und meine Hand war von ihrem Mund verschwunden. Die Klinge lag gegen ihr Fleisch gedrückt am Hals. Ein Ton und ich würde es zur Seite ziehen und ihr die Kehle aufschlitzen. Sie sah mich immer noch mit diesen großen, verängstigten Augen an und hoffte ich würde es mir noch anders überlegten. Furcht. Ihre Augen spiegelten extreme Angst vor mir wieder, doch ich war nicht mehr ich. Es war mir egal wer sie war, was sie fühlte und ob sie lebt, oder stirbt. Ich ging mit dem Messer an ihrer Kehle vorsichtig um sie herum und stellte mich hinter sie, ihren Kopf auf meiner Brust.

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