Chapter 11

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''Neuer Feind''


Zoe's POV.

Ich wurde geweckt. Es war ein übles Brennen, welches meinen Kopf überrannte und mich aus dem Schlaf holte. Ich wurde getragen. Mein Körper lag in zwei muskulösen Armen, die mein Gewicht in der Höhe hielten. Mein Kopf lag gegen eine Brust gelehnt. Ich wusste zwar nicht, in wessen Armen ich lag oder warum, ganz zu schweigen davon, wo wir nun waren, doch ich fühlte mich nicht unsicher. Für's Erste wollte ich mich nicht überanstrengen, sondern erst in die Wirklichkeit zurückkehren. Ich nahm einen angenehmen Duft war, der von dem hellblauen Shirt ausging. Ich wagte mich nicht hoch zu sehen. Mein Kopf war sowieso noch zu schwer, dazu tat er so weh, als wäre ich gegen eine Wand gelaufen.

Ich erinnerte mich. Zayn, wie er das Mädchen foltert. Ich, wie ich ängstlich reinplatzte und das Leben des Mädchens rettete. Ein Schlag von dem Blonden und ich war weg. Dann die turbulente Autofahrt. Ich habe geschrien. Zayn war vollkommen weg gewesen. Das Tempo war so hoch. War ich tot? Es schien mir so. Der Weg, welchen wir entlangliefen war umzingelt von einer Mauer aus Ziegelsteinen und einem Zaun mit Stacheldraht. Der Himmel war so blau wie nie und die Sonne so hell wie Zayn's wunderschönes Lächeln. Wo war er eigentlich? Langsam blickte ich nach Oben, zwang meine Augenlider dazu sich vollkommen zu öffnen.

Ich erkannte ein Gesicht. Es hatte sich nur zu gut in mein Gedächtnis eingeprägt. Das blonde Haar, welches durch den leichten Wind bewegt wurde, während ich auf seinen Händen getragen wurde. ,,Guten Morgen'' ,sagte er höflich und überraschte mich. Ich hätte nicht gedacht, dass jemand wie er höflich sein konnte. Ich schmunzelte.

Das konnte doch nicht wirklich wahr sein, oder? Das war mein Himmel? 'Der Andere'? Wo war die Riesenvilla mit Pool und wunderschönem Garten? Wo waren Lynn und Thyson? Meine Familie? Wo war Zayn? Zu mindestens der Zayn, nachdem ich mich so sehr sehnte. Den guten Zayn, den freundlichen Nachbarn, der mit mir stumm den Sonnenuntergang beobachtet. Nicht dieser hässliche Tyrann.

So hatte ich mir das eigentlich immer als Himmel vorgestellt. Ewig mit Zayn den Sonnenuntergang anzusehen. Ewig Selbstgespräche mit ihm führen und ignoriert werden. Doch ich weiß, dass er was für mich empfindet. Schnell schmiss ich die Gedanken beiseite. So war Zayn nicht mehr. Wenn er überhaupt mal so war. Er war ein Klinge zückender Killer, mehr nicht. Doch, war ich überhaupt tot? Es schien mir eher mehr als eine Fortsetzung, als das es Vorbei ist. Aber was ist passiert? Ich spürte wie sich bei jedem weiteren Gedanken meine Augen erschwerten und sie zu schwer wurden, als dass ich sie aufhalten konnte. ,,Bleib wach'' ,sagte er besorgt und rüttelte seine Schulter. Mein Kopf stieß immer wieder leicht gegen ihn, was meine Kopfschmerzen nicht wirklich dämmte. 

Wieder dieser Schmerz. Der Schmerz. Wäre ich tot, wäre er nicht. Das hieß, ich lebte. Ich war ganz sicher nicht tot. Das hier passierte also wirklich. Ich öffnete die schweren Augen und sah hoch in seine, während er angestrengt atmete, seine Muskeln anspannte und dabei ziemlich gut aussah. Erst jetzt fiel mir auf, was für wunderschöne blaue Augen er hatte. Sie schienen endlos zu sein, als sie immer wieder zu Boden und dann nach Vorne blickten. Als er kurz in meine Augen sah, zog sich ein Mundwinkel leicht hoch bevor er sich wieder von mir abwendete. ,,Na also bitte, willkommen zurück'' ,lächelte er glücklich und verlor erneut einen Blick in meine Augen. Er schien in Ordnung zu sein. Ich hatte weniger Angst vor ihm als wie vor Zayn, auch, wenn er letzte Nacht so ausgesehen hat als würde er mich bei Zayn's Kommando mit seinem Baseballschläger zusammenschlagen. Dennoch klammerte ich mich an ihn, hielt mich an ihm fest. Er war momentan der Einzige, der mir irgendwie helfen konnte und er schien mir für den Moment nichts anzutun. ,,Wie heißt du nochmal?'' Er blieb stehen und sah zu mir runter als sich ein dickes Lächeln bei meiner Frage auf seinen Mund legte. ,,Niall.'' Mit einem Schmunzeln ging er weiter. ,,Und, Entschuldigung'' ,fügte er hinzu, doch ich verstand ihn nicht ganz. Ich sah ihn mit gerunzelter Stirn an. ,,Ich hab' dir zwei mal mit dem Baseballschläger gegen den Kopf geschlagen. Es sieht ziemlich beschissen aus. Um ehrlich zu sein'' ,er lachte leicht doch ich sah, dass er es ernst meinte ,,Aber... es tut mir leid, ich wollte dich nicht verletzten. Nur beruhigen'' ,versuchte er mir verständlich zu machen was passiert war. Seine Anmerkung half mir dabei mich zu erinnern. Meine Panikattacke, meine Schreie. Niall, wie er mir den Schläger gegen den Kopf schlug, erneut.

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