삶의 흔적

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Ist es menschlich, sich so leicht zu verlieben, dass es dementsprechend genauso menschlich ist, sich so schnell zu hassen?
Ist dem wirklich so?
Seit du von mir gegangen warst, ohne dich von mir zu verabschieden, frage ich mich dies jedes Mal, wenn ich an dich denke.
Dabei denke ich nur noch an dich.
Du gingst von mir, als ob es uns nie gegeben hätte.
Als ob dich nichts an mir halten würde.
Als ob du mich nie geliebt oder überhaupt gekannt hättest.
Wieso warst du von mir gegangen?
Hatte ich irgendetwas getan? War unsere Liebe längst verwelkt?
Wieso bist du einfach so spurlos verschwunden?
Hättest du dich nicht wenigstens offiziell von mir trennen können?
Konntest du es nicht über dich bringen, mich leiden zu sehen, oder war ich dir letztendlich so egal, dass eine Verabschiedung nicht mehr nötig war?

Es waren einige Wochen vergangen und trotzdem verschwendete ich meine Zeit damit, an dich zu denken.
Mich ununterbrochen zu fragen, was der Grund dafür war, mich zurückzulassen.
Was der Grund dafür war, mich überhaupt in dich zu verlieben.
Bei dem Gedanken musste ich immer schmerzvoll lächeln, weil ich tausend von Gründe nennen konnte, wieso ich dich liebte.
Das artete schließlich darin aus, dass ich mir für alles die Schuld gab.
Ich listete in meinem Kopf all meine Fehler auf, die dich von mir stoßen könnten.
Dass es möglicherweise an dir liegen konnte, dachte ich nicht.

Erst konnte ich es nicht realisieren.
Erst wollte ich es nicht wahrhaben.
Danach kam ich zu dem Punkt, an dem ich nur noch weinte.
Ich weinte so lange, bis ich nicht mehr weinen konnte.
Mein Herz schmerzte so sehr.
So sehr, dass mir das Atmen schwer fiel.
Denn es war nicht üblich, dass der eigene Freund die Freundin im Nichts stehenließ.
Weißt du, was mich aber am meisten störte, war die Tatsache, dass ich von dir abhängig war.
Ich weinte einem Mann hinterher, der mich nicht mehr brauchte und der meinetwegen nicht mehr weinen würde.
In seinem Leben war kein Platz mehr für mich und trotzdem versuchte ich nach einer Hand zu greifen, die mich längst losgelassen hatte.
Mich störte es, dass ich dich immer noch liebte, obwohl du mich nicht mehr liebtest.
Ich fühlte mich wie ein altes, vergessenes Spielzeug, das man nicht mehr brauchte.
Wenn Liebe etwas so Natürliches ist, das immer kommen und gehen kann, wieso konnte ich dich nicht so einfach vergessen?
Wieso wollte mein Herz dich nicht gehen lassen?
Deine Nähe spüren, deinen Körper, deine Haare, dein Gesicht.
Wieso konntest du dich für ein Leben ohne mich entscheiden, aber ich mich nicht für ein Leben ohne dich?
Wieso hatte ich nie die Wahl?

Das waren ungefähr all meine Gedanken, als ich nach einigen Wochen, nachdem du gegangen warst, den ersten Brief von dir in den Händen hielt.
Der erste Brief von vielen, in denen du mir erklärtest, wieso es so gekommen war, wie es kommen musste.

Namjoo

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