Gedankengänge

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Ich bin immer wieder hin und her gerissen zwischen all den Möglichkeiten, die mir offen stehen. Die Gewissheit, dass ich dazu in der Lage bin, mein Leben einfach so auf den Kopf zustellen, macht mich einfach verrückt.
Ich könnte genau jetzt in diesem Moment mein handy nehmen und dem jungen, den ich gut finde sagen, was ich empfinde.

Gleichzeitig könnte ich auch aufstehen und mir meine Haare abschneiden. Oder in den nächsten Bus steigen und ziellos irgendwohin fahren.
Von heute auf morgen könnte ich aufhören, mit jedem zu reden der mich unglücklich macht.

Sogar die Möglichkeit, mein Leben einfach so zu beenden, steht mit offen. Wenn ich wollte, könnte ich einfach so einen Schlussstrich ziehen. Genauso gut könnte ich aber auch aufstehen und was für meine Gesundheit tuen. Zum Beispiel würden mir alle Mittel zur Verfügung stehen, sodass sofort vegan werden könnte.

Doch ich frage mich immer wieder, was mich zurückhält.

Was hält Passanten auf der Straße davon ab, sich zu einem Obdachlosen zu setzen und ihn zu fragen, ob man irgendwie helfen kann?

Was bringt einen Vogel dazu, auf einem Ast sitzen zubleiben, obwohl er die Möglichkeit hat, an jeden beliebigen Ort zu fliegen?

Ist es Angst? Angst, dass man einen falschen Schritt wagen könnte? Angst davor, ein Risiko einzugehen?

Oder vielleicht doch die Hoffnung? Man hofft, dass sich alles irgendwann zum Guten wenden könnte, wenn man nur lange genug wartet.

Oder ist es so etwas wie Liebe, was uns davor bewahrt, aus der Reihe zu tanzen?

Aus Angst davor, Menschen, die wir lieben zu verletzen, wagen wir keine neuen Schritte. Wir haben Angst davor, was sich hinter einer neuen Tür verbergen könnte. Deshalb hoffen wir, dass wir so lange wie möglich im uns bekannten Raum aushalten können.

Doch irgendwann verhungert man an ungenutzten Chancen. Es kommt immer der Punkt, an dem man merkt, dass sich etwas ändern muss. Das Leben besteht nicht daraus, immer am gleichen Fleck zu stehen. Irgendwann muss jeder eine Veränderung durchmachen.

Ob gewollt oder nicht kann man allerdings nicht entscheiden. Denn auch andere Menschen haben Möglichkeiten.

Zum Beispiel könnte sich eine beliebige Person aus dem Nichts heraus dazu entscheiden, mich einfach so zu überfahren.

Oder meine Eltern entscheiden aus freier Hand, mit mir nach Indien zu ziehen.

Man sollte mit Bedacht handeln. Denn man weiss nie, was man mit seinen Möglichkeiten - ob genutzt oder ungenutzt im Leben anderer bewirken kann.
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Soo:D das hier ist kein offizielles Kapitel, sondern eher so etwas wie ein Tagebucheintrag. Ich hoffe, dass ich euch nicht zu sehr verstört habe:) ich habe einen kleinen Hang zur Philosophie und könnte mit vorstellen, solche "Tagebucheinträge" als sogenannte zwischenkapitel zu machen, wenn es sich ergibt. Ob es aber so sein soll liegt ganz in eurer Hand! ;)
Habt auf jeden Fall viel Spaß mit der Geschichte! 😊👀

Falling SocietyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt