Wake me up before you go go!

8.7K 347 2
                                    

Wiedereinmal liege ich in meinem Bett und starre die Zimmerdecke nieder. Ich probiere es zumindest, aber die Decke will einfach nicht nachgeben. Dabei würde ich so viel dafür geben zu gewinnen. Auch was meine Wette anbelangt. Das ganze will ich möglichst schnell hinter mich bringen und Taylor meinen Eltern vorstellen. Ein Abendessen und eine Ausquetschrunde-seitens meiner Eltern- sollte genügen das ich die Wette gewinne. Die anderen müssen nur denken das ich ihn dazu verführen konnte mit unserer chaotischen Familie am Tisch zu sitzen. Den das ist ja wohl Beweis genug, der hypercoole Taylor Clark wird sonst sicher nicht mit seinen aktuellen Barbies am Familienessen teilnehmen. Und ich könnte endlich beweisen das ich sehr wohl Verehrer habe. Jawohl! Jetzt fühle ich mich schon viel besser. Langsam merke ich wie ich müde werde und mir fallen die Augen zu.

Ich träume gerade von einem heissen Oberkörper der mich irgendwie zu stark an Taylor's erinnert.

"Heather beweg deinen süssen Hintern hier raus". Ich seufze, Moment mal.. wieso seufze ich? Und wieso klingt die Stimme so wirklich?

Oh Gott, ich schrecke auf und sehe auf den Wecker, der gute hat wieder einmal nicht geklingelt und der Zeiger steht schon gefährlich nahe an der acht. Scheisse!

"Babe?", Taylor streckt den Kopf rein und sieht mich mit diesen grünen Augen munter an. Na der hat gut lachen, schliesslich muss er nur mit seinem Sportwagen fünf Minuten zur Schule flitzen. Apropos, was macht er eigentlich hier?

"Was tust du hier?", murmle ich und lasse mich zurück in's Kissen fallen.

"Ich wecke dich damit du nicht verpennst, Jack und Logan fanden es offensichtlich ziemlich lustig dich verpennen zu lassen".

Diese Kleinen... Grrr! Das werden sie mir büssen. Schnell springe ich aus dem Bett und vergesse das ich nur Unterwäsche und ein langes Shirt trage das nicht einmal ganz über meinen Po geht. Ich drehe mich um und will Taylor schon anweisen sich umzudrehen und zu gehen, als ich ihn nirgend mehr sehe.

"Talyor?", frage ich unsicher, dieser Idiot würde sich doch nie umdrehen wen es etwas umsonst zu sehen gibt. Im Badezimmer das an mein Schlafzimmer grenzt höre ich Geräusche.

"Sag mal hast du nicht so was wie Make up oder wie das auch immer heisst?".

Ich stöhne, was will der den jetzt mit Make up? Dafür bleibt definitiv keine Zeit mehr. Ich nehme mir ein neues graues Shirt aus dem Schrank und wähle dazu ein blauer high waisted Rock. Also was mein Outfit angeht soll heute besser niemand motzen.

"Ich trage nicht wirklich Make up falls du dir mein Gesicht mal angesehen hast Schatz", sage ich extra süss.

Ich sprinte die Treppe hinunter und bin so in Gedanken vertieft darüber das die Situation schon komisch ist. Ich meine was tut er hier um viertelvor acht in meinem Haus?  Bevor ich noch weiter darüber grübeln kann stolpere ich die letzten Treppenstufen hinunter und falle ziemlich blöde auf meine Knie. Ganz toller Start in den Tag also echt, ich überlege gerade ernsthaft ob ich auf das Date mit Jeff gehen soll. Schliesslich will er sicher nicht mit einer chaotischen Tante wie mir ausgehen. Er könnte schliesslich jede haben, da bin ich mir sicher.

Taylor steht im Bad von Heather und kann sich nicht entscheiden zwischen dem schwarzen Ding das eine kleine Bürste enthält und dem schwarzen Stift. Was sucht ein Farbstift im Badezimmer? Er schüttelt den Kopf und steckt beides in die Taschen seiner Shorts. Heather wird sich am umziehen sein dachte er und musterte die anderen Tübchen auf der Ablage.  Plötzlich fühlt er sich fehl am Platz. Er wusste nicht was ihn dazu verleitet hat hierherzukommen. Die Schule begann in fünfzehn Minuten und er stand im Badezimmer von seiner Fake Freundin. Es überraschte ihn nicht gross das nirgends Make up oder anderer Mädchenkram herumlag. Ausser Zahnpaste, Zahnbürste und ein paar Cremes war die Ablage leer. Man könnte also nicht unterscheiden ob hier Mädchen oder Junge sich eingerichtet hat. Irgendwie erfrischend.

"Taylor wer soll jetzt hier seinen Arsch bewegen?", schreit Heather von unten. Ihre Stimme ist auch wen sie schreit nicht besonders hoch, nicht so wie bei den anderen. Er verlässt das Badezimmer und läuft nach unten. Heather liegt auf dem Boden und begutachtet ihr Knie.

"Was hast du den nun schon wieder angestellt?"

Heather sieht zu ihm auf und verdreht die Augen. Das ist offensichtlich ihre Lieblingsgeste. Keine Ahnung wieso ihm das auffällt, genauso wie sie sich durch ihren zersausten Bob fährt wen sie unruhig ist. Normalerweise schaut er nicht auf solche Dinge bei Frauen, eher auf die Brüste oder die Beine. Reiss dich mal zusammen, die Kleine würde dich nicht mal mit der Greifzange anfassen. Sie war fühlte sich nur körperlich von ihm angezogen, das merkte er. Aber auf dem Gebiet hatte er auch genug Erfahrung.

Ich springe auf und bereue es sofort wieder. Unter dem wachsamen Blick von Taylor stütze ich mich an der Wand ab.

"Verdammt Heather was ist passiert?"

"Schnauz mich nicht so an du Idiot, was kann ich dafür wen du so ein Stress hier machst, apropos wieso bist du um diese Uhrzeit überhaupt hier, hast du keine Chicks die du abholen musst?"

Sein Gesicht versteinert sich ein wenig. Ich hätte es fast nicht bemerkt aber da war ein kurzes Aufflackern in seinen Augen.

"Ich war dir noch etwas schuldig für die Nacht in der ich bei dir gepennt habe, und als ich deine Brüder kichernd aus dem Haus gekommen gesehen habe, dachte ich die wollen dich bestimmt verarschen, und tatdaa da bin ich". Er streckt seine Hände ironischerweise von sich und mein Blick fällt auf seinen angespannten Bizeps. Verdammt, wieso muss er auch immer V-Necks tragen bei denen man alles sieht. Schnell wende ich meinen Blick ab. Bis vor vier Tagen hatte ich noch nie das Vergnügen zu erleben was es heisst wen man ein Verlangen nach jemandem hat, nur körperlich natürlich. Das klingt total altmodisch ich weiss, aber besser als das ich sage ich möchte mit ihm in die Kiste. Das will ich nämlich definitiv nicht.

"Was auch immer, können wir los? In genau vier Minuten fängt der Unterricht an.", ich deute auf die Uhr im Eingang.

Taylor starrt mich noch kurz an dan verschwindet er ohne weiteres Wort nach draussen.

Just a deal, right?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt