Das tiefgründige Gespräch

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Zwanzig Minuten vor dem Unterricht kam ich im Tanzsaal an. Sofort legte ich meine Tasche auf die Seite und ging an eine Ballettstange um mich aufzuwärmen. Kurz nach mir kam auch schon Kat. Sofort suchte ich schon Schutz. Ich sah mich um und ging direkt zu den Jungs und "versteckte" mich bei Christian. Er schaute zuerst verwirrt, bis er verstand das es um Leben und Tod ging. 'Keine Sorge, dir wird nichts passieren. Ich beschütze dich.' - 'Danke, du bist mein Held.' Da kam auch schon Kat auf uns zu. Sie stellte sich genau vor mich und sagte: "Hey Ley, wie geht's?" - "Ähm, gut?" Ich war irgendwie verwirrt. Sir wollte mich nicht killen? Immer noch nicht. Ist sie krank? "Das ist toll. Ich wollte mich bei dir entschuldigen. Dafür das ich dich vorhin am liebsten umbringen wollte." - "Kein Problem, ich hoffe es gibt keine Rache dafür. Ich meine, rein theoretisch war das nur zu deinem Besten. Sonst wärst du nämlich schon am ersten Tag zu spät gekommen." - "Und dafür will ich dir danken." Ich atmete hörbar aus. Man hatte ich eine Angst. "Aber ich würde dir raten das nie mehr zu machen. Sonst passieren schlimme Dinge." Ich schluckte laut. Jetzt hab ich Angst. "Wird nicht mehr vorkommen." - "Dann ist ja gut." Unser Gespräch wurde beendet als Miss Rain reinkam. Und jetzt hieß es Par de deux. Und wie es schon am zweiten Tag üblich war, Miss Rain hatte überall was zu meckern. Wie ich allerdings mitbekommen habe, ist das Alltag. Allerdings war heute sogar ein guter Tag, denn sie lobte ab und zu Tara und Ben, sowie Christian und mich. Das wiederum machte Abigail eifersüchtig, da Miss Rain nichts zu ihr sagte. Ich finde es ehrlich gesagt sehr amüsant, wenn sie sich innerlich total darüber aufregt. Nach insgesamt drei Stunden Par de deux, war dann endlich Pause. Ich war mit Kat einer der Ersten die praktisch aus dem Unterricht stürmten. An sich liebe ich ja tanzen und Perfektion, aber man kann es auch übertreiben. Draußen angekommen ging ich mit Kat sofort zum Imbiss und holten uns etwas zu essen. Wir setzten uns an einen Tisch und kurz darauf kamen auch Sammy und Christian und setzten sich zu uns. Wir redeten über sooooo vieles. Unteranderem auch über unser Leben. "Was ist eigentlich mit dir? Erzähl mal was über dich.", sagte Sammy. "Was wollt ihr denn wissen?", fragte ich nach. "Keine Ahnung, was über deine Vergangenheit. Irgendwas spannendes passiert?" - "Ähm, d- da g-gibt es nicht viel zu er- erzählen." - "Wieso glaub ich dir das nicht?", fragte mich Christian. "Da gibt es nichts zu erzählen.", wiederholte ich mich. "Ja das sagtest du schon, aber das glaube ich dir nicht." Jetzt wurde ich langsam wütend. Ich stand auf und lief einfach weg. Auf den Weg zum Strand. Während ich lief hörte ich wie jemand mir hinterher lief. Allerdings hatte ich gerade keine Lust mich um zudrehen, um zusehen wer mir folgt. Irgendwann konnte ich nicht mehr und ließ mich in den Sand fallen. Ich starrte eine zeitlang auf das Meer und dachte nach. An die Vergangenheit. Wie schön es wäre meine Familie wieder zu sehen. Schon spürte ich wie mir eine Träne die Wange herunter lief. Kurz darauf setzte sich jemand neben mich, sagte jedoch kein einziges Wort. Wir starrten beide, wer auch immer neben mir sitzt, eine gefühlte Ewigkeit aufs Meer. "Tschuldigung" - "Schon gut." - "Nein nicht gut. Ich hätte dich nicht drängen sollen. Ich denke ich war einfach enttäuscht. Ich meine wir haben dir etwas aus unserem Leben erzählt. Selbst ich habe was über meine Vergangenheit erzählt und die war einfach nur Scheisse. Ich hab eine Tankstelle mit Aaron ausgeraubt und den Ladenbesitzer verletzt. Bald ist der Gerichtstermin und dann kommt die Entscheidung ob ich ins Jugendgefängnis komme oder weiter auf die Dance Academy gehen kann. Ich hab Angst. Okay? Ich hab Angst, weil ich euch alle schon ins Herz geschlossen habe, nach so einer kurzen Zeit." Ich war sprachlos. WOW. Ich hätte sowas von jedem erwartet aber nicht von ihm. "Ich, ähm, ich weiß nicht was ich sagen soll. Ich rede nicht gerne über meine Vergangenheit. Sie ist einfach nur beschissen. Ich hab an einem einzigen Tag meine ganze Familie verloren. Ich weiß noch nicht mal ob sie noch leben. Und wenn ja, bezweifle ich das sie wissen das ich noch lebe. Immerhin hätte ich nach diesem Ereignis tot sein müssen. Ich sag es dir. Versprochen. Aber erst muss ich dafür bereit sein." - "Du bekommst so viel Zeit wie du willst. Ich will dich nicht bedrängen." - "Danke das ist lieb." Ich umarmte ihn von der Seite. Ich spürte das er überrascht war, allerdings erwiderte er diese nach kurzer Zeit auch. Wir schauten beide noch eine zeitlang auf das Meer und gingen dann nach Hause. Ich hatte gar nicht bemerkt das wir solange am Strand saßen. Es war schon Abend. Wir hatten den ganzen Unterricht verpasst. Angekommen ging ich nachdem ich mich von Christian verabschiedet habe auf das Zimmer. Ich ging duschen, putzte mir die Zähne und legte mich sofort ins Bett. Wo ich auch direkt einschlief.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Mar 13, 2016 ⏰

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Die tot geglaubte SchwesterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt