Dezember 2016

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Es wird besser mit der Zeit, sagen sie.  Er ist es nicht wert, sagen sie.  Vergiss ihn. Nachvollziehbar,  wahrscheinlich haben sie Recht.  Und trotzdem ist mein erster Reflex jedesmal Flucht, wenn ich dich mit ihr lachen sehe. Wenn ich vorgehalten bekomme, wie gut ihr euch versteht.  Was ich hätte haben können, was ich teilweise auch hatte. Und es tut weh. So viel mehr,  als ich zugeben kann vor mir und anderen. Dann frage ich mich, wie ich vergessen konnte,  wie sehr ich dich liebe, wie ich so etwas Wertvolles wie dich verlieren konnte.
Ich träume von dir, spüre noch deinen Kuss auf meinen Lippen, wache auf und du bist nicht da. Dein Herz war mein und ich habe es verletzt. Das tut mir mehr leid als alles andere, so leid, dass ich keine Worte dafür habe.
So sehr habe ich dich verletzt,  dass du mir nicht erlaubt hast, dass wir uns gegenseitig heilen. Denn auch mein Herz, das ich dir geschenkt habe, im Wissen, du könntest es mir brechen,  hat Risse davon getragen. Und du hast meine letzten Worte, die ich zu dir sagte, als vielleicht noch ein kleines Bisschen Hoffnung für uns bestand, falsch verstanden. Als ich gesagt habe, ich würde so vieles anders machen, weil ich jetzt die Folgen kenne, meinte ich nicht die Trennung.  Ich meinte, dass ich verhindern würde, dich zu verletzten. Aber das hast du nicht verstanden und mir gesagt, ich solle gehn. Und ich, ich bin gegangen.  Obwohl ich lang an der Tür stand,  bin ich gegangen, statt nochmal zu dir zu gehn. Ich habe die Tür hinter mir zugemacht.  Damit auch den Weg zu dir. Und warum? Ich weiß es nichtmal mehr genau. Jetzt leide ich dafür. Verdammt,  am Anfang dachte ich, ich komme ohne dich klar.  Dann trifft mich deine Schönheit und ich bin komplett hilflos. Jedes mal. Mich deinem Einfluss entziehen? Unmöglich.  Wenn du auch nur in den gleichen Raum kommst,  ich bemerke dich.  Egal, wie viele Leute reden, dich höre ich. Noch immer liebe ich alles an dir, und meine Schuld an dem, was aus uns geworden ist, nimmt mir die Luft. Nichtmal sagen, wie leid es mir tut, kann ich. Du hörst mir nicht zu, verständlicherweise,  und Worte sind zu klein um auszudrücken, was ich fühle. Alles, was ich jemals wollte, ist dich zu lieben mit allem was ich bin und geben kann. Aber ich habe versagt.
Und jetzt stehe ich vor den Splittern meiner Liebe, meiner Träume, meines Herzens.

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