II - ようこそ/Willkommen!

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Ich lag auf dem Holzboden.

"Tch, steh auf. Ich will nicht meine ganze Nacht für dich aufopfern müssen. Ich hab auch so schon irre viel zu tun."

Benommen rollte ich mich zur Seite. Mir ist so furchtbar übel. "Wer stieß mich denn, huh? Das ist alles deine Schuld!", klagte ich.

"Ich will das alles genauso wenig wie du. Kooperiere doch einfach. Das wird es uns beiden erleichtern, Dumpfbacke."

Wer ist hier die Dumpfbacke?

"Urusai!", er packte mich an meinem Unterarm und zerrte mich genervt hinter sich her, naja er schliff mich hinter sich her. Ich lag noch auf dem Boden. [urusai - Halt die Klappe!]

Wir verließen das Gebäude, aus dessen Portal ich fiel und fanden uns in einer großen Stadt wieder.

Wolkenkratzer, Gebäude mit riesigen Werbetafeln, viele kleine Straßenstände, so viele Lichter und die ganze festliche Dekoration. Es sah nicht nur so aus wie in Tokio, nein, es war auch genauso überfüllt wie auf Tokios Straßen. Nur sind es keine Menschen, die umherlaufen, sondern Geister. Es sind alles Geister. Geister nicht wie die aus Gruselgeschichten, sondern, die wie Halb-Mensch-halb-Tier aussehen; mal mit Tierohren, mal mit Pfoten oder Schweif. Sie sehen alle irgendwie ziemlich süß aus. Wie die Tiere aus den Fabeln, aus denen mir meine Mutter damals vorlas.

Erstaunt und interessiert betrachtete ich jeden Geist und versuchte zu erraten, welches Tier dieser verkörperte. Alle redeten und alle verhielten sich so, als seien sie Menschen.

Es ist faszinierend und erschreckend zugleich. Ich kann einfach nicht glauben, dass das die Geisterwelt ist.

"Wir werden ein Stückchen gehen. Hast du Hunger?", murmelte er und unterbrach mich in meinem Gedankenfluss.

Ich wendete meinen Blick zu ihm. "Hm?" Was mir auffiel, war, dass er meinen Arm immer noch sehr fest hielt.

"Hast du Hunger, Baka?", wiederholte er genervt. [baka - Dummkopf]

"Bin ich nicht tot oder so?", ich sah ihn verwirrt an.

"Ach jetzt glaubst du mir auf einmal."

"Nein, ich glaube immer noch, dass ich nur verdammt benebelt bin von den Beruhigungsmitteln, die ich wegen meiner Panikattacken nehmen muss, und das alles hier nur träume."

"Ein netter Gedanke. Ich wünschte es wäre so, Menschenmädchen. Du bist zwar tot, kannst aber dennoch ganz normal essen und trinken.", erklärte er während er die Augen dabei rollte.

"Und wieso?"

"Stell nicht so viele Fragen. Du nervst, Dumpfbacke."

Kann er vielleicht auch mit mir reden ohne mich dabei zu beleidigen? Ich seufzte. "Kannst du dann wenigstens meinen Arm loslassen?"

"Tch.", er drehte sich weg und ließ meinen Arm los.

Er ist so furchtbar verkrampft und so ernst. So etwas wie lachen oder lächeln kennt er offensichtlich nicht. Dabei sieht er eigentlich recht gut aus. Welch Verschwendung.

Er beschleunigte auf einmal bockig seinen Gang. "Wir sind gleich da, Balg."

Was tue ich hier eigentlich? Finde ich mich damit jetzt schon etwa ab? Das darf doch alles nicht wahr sein. Das kann nur ein Traum sein. Bitte! Komm schon, wach auf! Wach auf!

Als ich kurz davor war, mir selbst ein paar Ohrfeigen zu verpassen, traf mich ein Regentropfen. Er fühlte sich wirklich echt an auf der Haut.

"Komm, beeilen wir uns!", rief der Wolfsmenschgeist. Mir ist bis heute keine
passende Bezeichnung für seine Person eingefallen. Oder viel mehr seine Gattung? Selbst hier fehlt mir schon der passende Ausdruck.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Feb 19, 2018 ⏰

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