Kapitel 1 - Die Ernte

32 3 0
                                    

Ich wache auf. Nicht wie sonst, weil die Arbeit ruft. Nein heute arbeitet Niemand. Es ist Tag der Ernte. Meine Mutter hat mich und meine Geschwister früh geweckt, damit wir uns noch heraus putzen können. Meine kleine Schwester schreit. Sie hat Hunger, aber den haben wir alle. Ich nehme mir meine Jacke und husche hinaus auf eine der vielen Obst und Gemüseplantagen in Districkt 11. Wenn ich jetzt gesehen werde, dann würde ich unter normalen Umständen getötet werden, jedoch ist die Regierung heute, am Tag der Ernte nicht so streng. Ich klettere auf einen Apfelbaum nach ganz oben. Beinahe wäre ein Ast abgebrochen doch ich schaffte es mich zu halten. Von den Baumkronen habe ich einen perfekten überblick über den Distrikt und die Plantagen. Dort drüben ist der große graue Platz rund um das Rathaus. Er ist fahd und langweilig. Direkt daneben sitzen die Obdachlosen. Sie sind dünn und haben sämtlichen Lebensmut verloren. Damals als mein Vater gestorben ist wären meine 6 Geschwister, meine Mutter und ich auch fast solche gewesen. Ich bin die älteste und versorge die Familie. Ich wurde nie dazu aufgefordert doch irgendwie fühlr ich mich dafür verantwortlich.
Die sonne scheint heute sehr stark. Ich muss aufpassen, sonst bekomme ich noch einen Sonnenbrand. Schnell pflücke ich ein paar Äpfel von den Bäumen, stopfe sie in einen Beutel, und renne nach Hause. Dort wartet meine Mutter mit meinen Geschwistern schon auf mich. Ich packr die Äpfel aus und lege sie auf den dreckigen Holztisch. "Rue, heute ist der Tag der Ernte und-", meine Mutter schluckt. "Ich habe dir eines meiner alten Kleider rausgesucht." Ich lächle und nehme das Kleid entgegen. "Viel Glück.", sagt sie und dreht sich zu dem Baby, welches immer noch schreit. Ja, heute kann ich das Glück gebrauchen. Es ist Tag der Ernte. Einmal im Jahr kommen da alle Kinder zwishen 12 und 18 Jahren auf dem großen Platz zusammen um einen weiblichen und einen männlichen Tribut für die Hungerspiele aus zu losen. Die Hungerspiele sind "Spiele", die als Rache für den damaligen Aufstand gegen das Kapitol eungeführt wurden. Sie sind dazu da, um den distrikten zu zeigen wie machtlos sie gegen das Kapitol sind und als Erinnerung für den "Frieden", der herrscht. Damals wurden 12 Distrikte besiegt und unterdrückt, einer wurde ausgelöscht. Für Die Bewohner des Kapitols, welche keine Angst um ihre Kinder, Freunde oder Verwandten haben müssen, ist das das event des Jahres. Sie versammeln sich und feuern ihre Favoriten an, weinen wenn sie getötet werden. Krank.
Ich bin 12. Das heisst ich darf, naja muss, das erste mal meinen Namen in die urne werfen. Mit 12 ist der Name einmal drin mit 13 zweimal und so weiter. Es sei denn, man lässt sich für Tesserasteine eintragen. Für sie bekommt man eine Ration Getreide und Öl. Da ich für meine Familie sorgen muss ist mein Name jetzt 10 mal drin. Die Tribute werden dann in das Kapitol gebracht wo sie trainieren können und der Öffentlichkeit preisgegebn werden. Dann können die Menschen Wetten abschließen und die Tribute können Sponsoren finden, die ihnen in der Arena Geschenke schicken. Die Arena ist eine riesige Landschaft. Die Spielmacher entscheiden willkürlich ob es ein Wald mit Feuerholz ist, in dem die Tribute länger überleben könnten, oder ob es eine Wüste ohne Wasser oder eine Eislandschaft ist, in der die Tribute erfrieren. Am wichtigsten ist jedoch der Unterhaltungsfaktor, der nicht sinken darf.
Ich sitze in der Badewanne und schrubbe meine Finger sauber. Danach ziehe ich mir das schöne Kleid von meiner Mutter an. Es ist mir nich etwas groß aber das stört nicht. Da kommt sie rein und macht mir die Haare. Sie flechtet mir einen Zopf am Hinterkopf entlang. Ich bin fertig. In meinem ganzen Lebe sah ich noch nie so hübsch aus. In Distrikt 11 sind die Menschen sehr arm. Wir können uns keine Klamotten leisten, deshalb bekommen wir meistens die Kleider von Geschwistern und Verwandten oder für kleines Geld auf dem Schwarzmarkt.
Meine Geschwister sind auch fertig. Wir gehen los. Ich bin so aufgeregt. Eher gesagt habe ich Todesangst. Wir reihen uns in den Strom ein. Der Weg ist nicht lang, da 11 sehr klein ist. Jedenfalls der wohnbezirk. Ich sehe den Platz. Es wimmelt nur so von Friedenswächtern. Ein Schuss fiel. Alle drehten sich panisch um. Sie sind skrupellos hier. Weicht man auch nur ein bisschen vom gesetz ab, konnte man mit einer Kugel im kopf rechnen. Ein Wundet dass ich noch am leben bin, soviel Essen wie ich manchmal auf den Plantagen mitnehme. Auf dem Platz angekommen muss ich durch eine Art Anmeldung. Ich drehe mich panisch zu meiner Mutter um. Sie lächelt mir nur zu und wirft mir eine Kusshand. Ich lächele zurück, vielleicht ist es ja die letzte Geste die ich ihr zeigen kann. Ich atme einmal tief ein und gehe zu der Dame, die an dem Tisch sitzt. Sie piekst mir in den Finger. Auf dem kleinen Display ihres Computers erleuchtet mein name: Rue Carras. Es ist sehr voll und man wird von hinten ständig geschubst. "Die nächste!", drängelt die Frau. Ich gehe zügig weiter und stelle mich in die Reihe. Die Lage hat sich etwas entpannt. Alle sind an ihrem Platz und es kann losgehen.
Es knackt. Das Mikrofon. Meine Hände schwitzen. Ich habe solche Angst dass ich es bin. Unsere Betreuerin des Distrikts, Luzie Dessert, tritt auf die Bühne. Sie stöckelt die Treppen hoch. Wie alle aus dem Kapitol hat sie bunte Haare und auffällige Kleidung. Ihre Haare sind in dem Fall dunkelgrün. Sie trägt eine gelbe Juwelen Tunika mit riesig hohen schuhen. "Herzlich Willkommen, Distrikt 11, zur diesjährigen Tributenernte der 74. HUNGERSPIELE! Doch zuerst werden wir einen kleinen Film sehen, direkt aus dem fernen kapitol übersandt." Ich schaue auf die Leinwand. Ich habe solche Angst. Der Film war gruselig. Unser Präsident, Correolanus Snow, erzählt über den krieg, und dass die Hungerspiele doch ein Beweis des friedens innerhalb der Distrikte seie.
"Nun kommen wir zu den Tributen! Wie immer bei uns im schönen Distrikt 11, MANN VORAN!" Ihre Hand schoss in die Urne. Sie gräbt drin herum und plötzlich zischt ihre Hand raus. Sie hält den Zettel des Jungen, für den sich sein leben jetzt ändern wird, in der Hand zwischen ihren langen dunkelgrünen Fingernägeln.
Sie holt Luft und beginnt: "Der männliche Tribut für Distrikt 11 ist" Man könnte eine Stecknadel fallen hören, so leise war es. "Thresh Harbown! Komm mal nach vornee", flötete sie. Ein stämmiger Junge kommt auf die Bühne
Er ist muskulös und hat breite Oberarme. Er hat eine Chance. So sieht er für mich nämlich aus. Schweren Schrittes geht er auf die Bühne, wo er Luzie Desserts Händedruck und Glückwunsch entgegen nimmt. "Und nun, die Ladies!" Ihre Hand verschwindet im Gefäß. Sie streckt sie weit nach oben und öffnet mit spitzen Fingern den Klebestreifen. "Der weibliche Tribut für Distrikt 11 ist" Sie blickt in die Menge "Rue Carras! Komm her mein Täubchen!" Ich war es. Nein das darf nicht sein. Nein. Ich höre meine Mutter schluchtzen. Um mich herum machten die Kinder platz damit mich auch bloß alle sehen konnten. Ich gehe auf die Bühne, wo ich von Luzie begrüßt werde. Mir kommen die Tränen in die Augen. Ich glaube es nicht. Tresh streckte mir seine Hand entgegen. Sie war warm und fest. Sie gab mir Halt. Die Menschen werden unruhig, wie immer wenn es eine 12 Jährige ist. Luzie Dessert begleitet uns von der Bühne und gibt uns in die Hände der Friedenswächter. Wir werden uns jetzt von unseren Familien verabschieden. Doch wir gehen nicht in das Rathaus, nein, wir gehen zum Bahnhof! "Wir müssen uns aber noch verabschieden!", rufe ich. Der Friedenswächter brummt mt seiner tiefen Stimme, die Regeln seien geändert. Ich schluchtze. Darauf gibt Tresh mir seine Hand. Auch wenn er brutal und geährlich aussieht ist er nett. Die Friedenswächter setzen uns mit Luzie in den Zug der zum Kapitol fährt. Weit weg von zu Hause, weit, weit weg.

Rues View | FF Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt