Kapitel 19 - Narben

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Das Ende ist nah 😭

Taddl
Manu

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Er beruhigte sich wieder. Was tat er hier überhaupt? Er musste stark sein, stark für mindestens zwei und jetzt war er es der getröstet wurde. Kurz schloss er seine Augen und öffnete sie dann wieder. Grün traf auf Blau. Eine zerbrochene Seele auf eine die nicht mal wirklich existierte und nur viele Geschichten kennt.
"Können wir Bitte wo anders hin gehen.", flehte er und brach den Blickkontakt ab riss Manu's Kopf von seinem und versuche aufzustehen.

Wusste er es doch! Alles in ihm krampfte sich zusammen. Auch wenn es bestimmt nicht mehr ging, liefen noch mehr Tränen seine Wangen runter. Er richtete sich auf und ging mit zügigen Schritten aus der Toilette, schmiss die Tür hinter sich zu. Er lief so schnell er konnte zu seinem Zimmer und schloss hinter sich ab. Er ging ins Badezimmer doch er fang keine der Klingen mehr. Wütend schrie er auf und lief zurück in sein Zimmer, nahm dort die Tablettenpackung aus dem Mülleimer. Er zerriss sie so, dass scharfe Kanten entstanden und riss dann die Verbände von seinen Armen. Ohne weiter zu überlegen setzte er das scharfkantige Stück an sein Handgelenk und drückte stark zu, zog es einmal längs über seinen kompletten Arm. "Er liebt mich nicht!", zischte er vor Schmerz und zog eine weitere Bahn neben der vorherigen. "Er wird mich niemals lieben!" Er schluckte laut und wimmerte leise vor sich hin. "Er ist nicht mal schwul!" Noch eine Bahn.
Das Blut floss in Strömen auf den Boden, sodass sich eine kleine Blutlache bildete.

Taddl schaute geschockt zu Manuel. Was hatte er getan... er... was? Eilig stand er auf, ignorierte den Schwindel und rannte zu dem einzigen Ort, wo sich Manu vor ihm verstecken konnte. Er wollte gerade seine Tür aufreißen... abgeschlossen Scheiße. "MANU MACH VERDAMMT DIE TÜR AUF", schrie er verzweifelt und ahnte das schlimmste. Erst recht, als er einen wimmern hörte 'er liebt mich nicht'. Manu konnte doch nicht etwa... weiterhin schlug er auf die Tür ein und schrie immer wieder nach Manu, doch dieser hört ihn nicht, er befand sich bestimmt in Trance. Er schlug mit seinem ganzen Gewicht gegen die Tür ignorierte den Schmerz. Immer schlimmer. Bis es knackte und die Tür aus ihren Angeln gerissen wurde. Geschockt sah er Manu direkt mitten im Raum, über und über mit Blut, seinem Blut. In seiner Hand etwas scharfes. Hecktisch lief auf den nun in einer starre sich befinden Manuel zu und schlug ihn die Verpackung aus der Hand. Manus Augen waren glasig und pure Trauer in ihnen. "WAS MACHST DU FÜR NE SCHEISSE VERDAMMT", schrie Taddl wieder voller Angst und Tränen der Wut rannen erneut über sein Gesicht. Dann handelte er aus ohne nachzudenken. Wütend packte er Manu und drückte ihn gegen die nächste Wand ehe er stürmisch und voller Trauer seine Lippen auf die von Manu presste und einfach den Moment genoss. Er konnte alles los werden, vergessen, für einen Moment.

Ohne weiter nachzudenken schlang er seine Arme um Taddl's Nacken und zog ihn noch näher an sich. Stürmisch erwiderte er den Kuss, sein Herz raste, wie bei einem Marathon. Wieso tat er das? Liebte er ihn oder wollte er ihn nur trösten? Schnell schüttelte er die Gedanken wieder von sich und keuchte leise, als er sich von dem anderem kurz löst, um kurz Luft zu holen und ihn danach verlangend weiter zu küssen.

Was tat er hier überhaupt. Das war nicht richtig... er war sein Patient, zudem war er nicht schwul und hallo? Er kannte Manuel erst seit kurzem und soll ihm eigentlich helfen und nicht noch mehr Probleme bereiten. Doch wenn das so falsch ist, wieso fühlt es sich dann richtig an? Er unterbrach den Kuss, hielt Manu aber immer noch an Ort und Stelle und legte seinen Kopf links neben Manuel an die Wand.
"Tut mir leid", murmelte er verzweifelt und atmete schwer. Was hatte er nur getan.

"Ist schon okay.", meinte Manu mit gebrochener Stimme und fuhr mit einer Hand etwas durch Taddl's Haare, lehnte seine Stirn an dessen Schulter ab. "Wieso sollte mich auch jemand lieben!? Ich bin so abstoßend!", lachte er gekränkt und atmete einmal tief durch, inhalierte den Duft des anderen. Musste dann einmal stark schlucken, als er erkannte, dass er niemals 'ihm gehören würde'... Erneut bahnten sich Tränen aus seinen Augen und tropften auf die Schulter des anderen. Langsam hob er seinen Kopf und gab Taddl noch einen hauchzarten Kuss auf seinen Hals, bevor er in sich zusammensackte.

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Bis heute Abend ^^

BlubabyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt