Kapitel 12 - Liebe?

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Taddl
Manu

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Langsam beruhigte der Braunhaarige sich wieder und löste sich leicht von Taddl, damit er ihn ansehen konnte. Irgendwie wuchs ein starkes Gefühl in ihm, sodass er diesem einfach nachgab, seine eine Hand in Taddl's Nacken wandern ließ und seinen Kopf zu sich runter zog. Verlangend drückte er seine Lippen auf die des anderen.

Geschockt stand er einfach da und tat gar nichts. Er realisierte es gar nicht, aber wollte vielleicht auch einfach nicht wahr haben, was hier passiert. Er war sein Patient, zudem dürfte er nicht lieben und das wichtigste, er musste ihm aber helfen und nicht noch mehr Probleme machen. Was soll er jetzt nur tun.

Plötzlich sah er ein Bild vor sich.
Panisch sprang er von Taddl weg, unterbrach somit den Kuss und stolperte zurück. Seine Augen weiteten sich und er krallte seine Finger in seine Haare, hielt sich den Kopf. Er stieß einen gequälten Schrei aus und blickte weiterhin Taddl panisch an.
Es fühlte sich so an als hätte er IHN geküsst... Er hatte ihn vor sich gesehen!

Endlich erlöst aus den Problemen. Doch was jetzt. Geschockt schaute er zu Manuel. Was war los mit ihm? Eilig ging er auf ihn zu und packte ihn an der Schulter und schüttelte ihn kräftig durch.
"MANUEL, komm wieder zu dir, es ist alles okay, ich bin es!", versuchte Taddl gegen ihn anzuschreien, Verzweiflung in seinem Gesicht.

"PACK MICH NICHT AN!", schrie Manu verzweifelt und griff nach der Hand seines Psychiater, befreite sich aus dem Griff und wich von ihm zurück.
"Tu das nicht nochmal...", wimmerte er leise, doch nicht zu Taddl, sonder zu einer anderen Person. Einer Person in seinem Kopf.
Alles spielte sich nochmal in seinem Kopf ab, jede Berührung spürte er, er sah alles was er gesehen hatte...

Er war echt überfordert. Was sollte er nur tun.
"Manuel, rede mit mir bitte...", wisperte er und schaute gequält zu Manuel, der mit sich selber kämpfte oder irgendwas schreckliches gerade erlebte und Taddl war einfach machtlos.

Sein Herz schlug immer schneller und seine Atmung beschleunigte sich so, dass er anfing zu hyperventilieren. Er bekam einfach zu wenig Luft. Verzweifelt sackte erst in sich zusammen, bevor er einfach ganz umkippte und bewusstlos wurde. Alles um ihn herum war in eine angenehme Schwärze gefallen.

Taddl schnellte vor und schafft es gerade noch Manuel vor dem Boden zu retten. Vorsichtig legte er ihn aufs Bett und teste alles. Puls stabil. Atmung schnell aber ging wieder ruhiger.

Schon nach wenigen Minuten wachte der Braunhaarige wieder auf. Seine Atmung war wieder normal, auch wenn er immer noch diese Bilder vor sich sah. Er blickte neben sich. Taddl saß neben ihm und sah ihn an.
"Entschuldige...", sprach er mit etwas kratziger Stimme." Ich bin ein scheiß Patient." Er lachte leicht.

"Wenn dann bin ich ein scheiß Arzt.", meint Taddl nur mit traurigem Lächeln und stand auf und holte ein Glas Wasser um es Manuel zu geben. "Geht's?"

"Ja, geht wieder..." Er richtete sich auf. Manu nahm dankend das Glas an und trank es in einem Zug aus. Das hatte er irgendwie gebraucht.
"Sie sind kein mieser Arzt... Sie machen das schon richtig, so wie sie das machen!"

Er lachte trocken. "Nein, ich wäre nur gut, wenn es anfangen würde dir besser zu gehen.", meinte er und lächelte traurig, nahm Manuel das Glas wieder ab und stellte es auf den Tisch, ehe er sich wieder neben ihn setzte und einfach ruhig ist.

"Es liegt ja nicht an Ihnen...", erwiderte Manu und verschränkte seine Arme vor der Brust. "Es liegt an dem Rest hier! Die Wände und diese Leute... Die machen mich fertig..."

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Gute Nacht und bis morgen! <3

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