Kapitel 1 • Trippling

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„Madeleine Schatz wir müssen gehen!" rief meine Mum von unten hoch.

Seit neustem nannte sie mich mit Spitznamen, wie Spätzchen oder Süße, seit ich mich so benahm wie sie es wollte, war ich auf einmal gut genug.

„Ich komm nicht mit!" Schrie ich genervt und blickte wieder auf mein Handy.

„Was hast du gesagt?!"

Genervt stand ich auf und riss dir Tür auf. „Ich komme nicht mit!" Schrie ich so laut ich konnte, schmiss mich zurück aufs Bett und verfolgte das Footballspieler der Seahawks gegen die Panthers. Das erste Viertel hatte gerade angefangen.

„Madeleine du kommst mit!" Sagte meine Mum streng die auf einmal in meinen Zimmer stand. Ich schaltete mein Handy aus. Football zu gucken war genauso verboten wie Metal zu hören.

„Du kommst mit! Wir sind eh schon ein paar Minuten zu spät. Außerdem meint Marc, dass der Sohn super nett ist und ihr euch bestimmt verstehen werdet."

Ich schaute sie nicht an. Ich wollte nicht zu dem Arbeitskollegen von Mister Schnösel. Sein Sohn ist bestimmt genauso oberflächlich wie Marc und sein Kollege!

„Wenn du mitkommst, vergesse ich, dass du gegen die Abmachung verstoßen hast."
Sie hob ihre Augenbrauen und schaute mich scharf an.
Ich seufzte. „Von mir aus"

Super. Ich verpasste nun das Spiel.
Meine Mum schaute an mir runter, als ich aufgestanden war.
"Liebes, zur wenigstens das Hemd aus und zieh den schwarzen Blazer drüber den dir Marc gestern gekauft hat. Um dir ein richtig Outfit zu geben ist jetzt keine Zeit" sie lächelte mich mit ihren Knall roten Lippen an und verließ dann das Zimmer.

Sie tat so als würden wir jetzt noch 10 Minuten mit dem Auto fahren, dabei lebten Marcs Arbeitskollege und sein Sohn schräg gegenüber.
Ich verabschiedete mich von meinen zu großem Hemd und zog den Blazer über mein Nirvana Shirt.

„Los, los!" Hetzte mich meine Mum beim Schuhe anziehen. 

Endlich standen wir vor der Haustür und meine Mum klingelte. „Lächeln nicht vergessen Madeleine" erinnerte mich Marc. Ich schaute ihn böse an, setzte dann aber ein Lächeln auf.

„Jonathan, schön dich endlich mal kennen zulernen", trällerte sofort meine Mum die dem Mann vor ihr rechts und links ein Küsschen auf die Wange gab.

Meinem Vater reichte er Kumpelhaft die Hand.

„Und du musst Madeleine sein", richtete er sich an mich „Marc hat viel von dir erzählt."

Bestimmt nur Lügen.

Ich reichte ihm breit grinsend die Hand. „Freut mich sie kennenzulernen Mister White"

Der Mann lachte. Er sah älter aus als Marc. Das lag aber wahrscheinlich daran, dass er sich nicht die Haare färbte und sich den blonden, von Frauen Härchen gesprenkelten Bart rasierte.
„Ist schon in Ordnung. Nenn Mich ruhig John, wir sind doch jetzt Nachbarn."

John führte uns in sein Haus. Es war zu meiner Verwunderung ziemlich altmodisch eingerichtet mit vielen antiken Möbel, aber die Küche war dafür umso moderner. Wir setzten uns an den Tisch und John schenkte Kaffee ein. Ich lehnte freundlich ab.

„Möchtest du Leiber einen Tee?" Fragte er nach. Ich nahm ein normales Glas Wasser.

„Es freut  mich euch endlich kennen zulernen" John hatte sich zu mir und meiner Mum gedreht. „Ich wünschte ich hätte Titus überreden können aus seinem Zimmer zu kommen" John seufzte einmal.

Dann fingen die Erwachsenen an zu reden, über Sachen die mich nicht interessierten. Ich aß ein Stück von dem Kuchen, der auf dem Tisch stand.  „Selbst gekauft" lachte John „backen war noch nie meine Stärke." Ich lächelte über seinen Versuch mich zu lachen zubringen.

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