Ich fühlte mich falsch, als hätte ich mich selbst hintergangen. Eigentlich tue ich ja gerade nichts anderes während ich mich gerade so im Spiegel anschaute.
Enge schwarze Jeans mit einer weißen Bluse, geglätteten Haaren und zu viel Schminke.
Das war nicht ich. Und die Person im Spiegel wollte ich auch nicht sein.„Du siehst super aus Schatz," lobte mich meine Mum. Für die halbe Stunde, die ich extra früher aufgestanden bin hatte ich mehr erwartet.
Ich beachtete sie nicht. Es wurde mit keinem Wort gesagt das ich nett zu ihr und Mr. Schnösel sein muss um meine Karte zu bekommen.
Ich war extra früher Aufgestanden um meine Sachen beim Postboten abzufangen. Nun waren sie gut in meinem Zimmer unter dem Bett verstaut.
Ich wollte bei dieser Aktion nicht mitmachen. Sie war falsch und oberflächlich, doch mir blieb keine andere Wahl. Entweder ein halbes Jahr die Barbiepuppe spielen oder kein Wrestlingevent.
Ich nahm meine Tasche und betrachtete sie skeptisch. Mein Rucksack war mir lieber. Aber meine Mum hatte diese Tasche doch extra für mich im Internet bestellt und sie ist echt Leder.
Verdammt es ist nur eine Schultasche!„Mach dich bereit! Marc fährt dich jetzt in die Schule", trällerte meine Mum glücklich und kam in den Flur um mir einen Abschiedskuss zu geben.
Ich wandte mich ab, erwiderte diesen Akt der mütterlichen Liebe nicht. Man kann doch nicht von Liebe sprechen, wenn die eigene Mutter einen nicht akzeptiert und nun mit miesen Mitteln einen versucht zurecht zu biegen.
Ich zog meine Schuhe an. Neue, gekauft von meiner Mutter. Original und strahlend weiß.
Wo sind meine schwarzen Chucks? Die Schuhe die ich so lange trage bis sie mit zu klein sind und ich sie mir eine Nummer größer kaufe.„ wenn du von der Schule kommst. Geh doch bitte eine Runde mit Joseph Gassi. Ich bin beim Friseur und Marc ist noch arbeiten."
„es ist nicht mein Hund", gab ich als tonlose Antwort und wollte raus gehen.
Schwanz wedelnd stand der alte Retriever vor mir. Er hatte das G-Wort und war nun bereit los zu gehen.
„Nein!", schnauzte ich den Köter an und lief zum Auto.Der Hund war liebenswürdig und würde sich wahrscheinlich Freuen wenn ein Einbrecher kommt, aber er nervte so unglaublich und er Stank!
Eine Allergie gegen irgendwelche Milben. Das hatte mir Marc erklärt, als ich ihn streichelte und dann den Geruch an meinen Händen bemerkte. Es war so widerlich und ich hätte mich fast übergeben.
Seine Allergie setzt voraus, dass Marc in zweimal im Monat baden muss.
Ist ja kein Problem für mich solange ich meine Tür zu lass.
Der Köter hasst es gebadet zu werden und wenn Marc nicht aufpasst springt er klatschnass aus der Wanne.
Letzte Woche war sein Flucht Ziel mein Bett. Ich lag natürlich im passenden Augenblick drauf. Darauf hin hatte ich nicht sonderlich Lust den Hund für mich zu gewinnen.Marc hat noch ein Haustier. Einen grau weißen Kater. Er ist nur am schlafen und am Essen. Arrogant ist er dazu auch noch. Man darf ihn nicht anfassen, sonst bekommt man einen Kratzer auf die Hand. Außerdem macht er mir Angst. Angus, so sein Name, schaut einem immer direkt in die Augen. Wenn du redest blinzelt er langsam, so als ob er signalisieren will, dass er einen versteht. Man kann mit ihm sogar kommunizieren.
Das habe ich herausgefunden als er miaute und einfach mal zurück maunzte. Er antwortete und dann geht es Minuten so weiter bis man selbst aufhört.
Angus lässt sich von niemanden außer Joseph berühren. Ich habe keine Ahnung was an einer rauen Hundezunge besser als eine weichen Menschenhand ist.
Auf jeden Fall führen diese Zwei Tiere eine Schwule Beziehung. Mir waren beim Frühstück fast die Augen ausgefallen als doch der Hund tatsächlich erst die Katze überall abschleckte und dann auch noch bestieg. Klar sie war zu klein, aber es sah so aus als würde er wirklich probieren Nachwuchs mit ihr zu bekommen. Und der Kater! Der schnurrte und genoss das ganze auch noch! Ein weiterer Grund sich zu übergeben.
Marc saß lachend am Tisch und amüsierte sich an meinem so entsetzten Blick.
Er erklärte, dass der Hund nur versuchte der Katze zu signalisieren das er größer ist als Angus. Er dominiert ihn nur.
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Unstable
HumorVon Wrestling zu Ballet, von American Football zu Gossip Girl, von der Gitarre zum Klavier und von der Jogginghose zum perfekten Outfit, von frech und vorlaut zu schüchtern und erwachsen, von Metal zu Charts, von Maddy zu Madeleine. Das alles tut s...