Ein anderes Leben (Percy Jackson FF)

18. Nico di Angelo

Ich bekam kein Wort raus und guckte mir die Dürre Person einfach nur genau an. Ausgerechnet Caro war die erste, die sich traute etwas zu sagen. "Du... Du bist keine alte Frau.." Der Junge guckte uns mit seinen leeren Augen an und begann leicht zu grinsen. Ich bekam Gänsehaut und trat einen Schritt zurück, hinter den beiden Jungs. Hinter ihnen fühlte ich mich geborgen, da ich wusste, dass sie mich beschützen würden. Aber schon bei dem Gedanke wurde ich sauer auf mich selbst. Ich habe Monate lang gelernt auf mich selbst aufzupassen und dies war immerhin mein Auftrag. Deswegen trat ich wieder dicht an den Jungen heran, obwohl ich immer noch leicht zitterte und fragte "Wie ist dein Name?" Der Junge begann langsam seinen Kopf zu mir zu schwenken und ich wäre fast wieder hinter die Jungs gerannt, aber ich hielt seinem Blick stand. "Das überrascht mich. Normalerweise hätte ich gedacht, dass mich meine ersten Besucher fragen würden warum ich hier sitze oder so was ähnlich. Die Frage um meinem Namen habe ich dabei völlig außen vor gelassen. Aber mein Name ist Nico. Nico di Angelo, Sohn des Hades. Nett euch kennenzulernen." Für eine weile wusste ich nicht weiter. Wir haben nach einer Freundin von Chiron gesucht und fanden stattdessen einen anderen Halbgott. Meine Kette wurde aber in der Nähe von Nico ganz schwer, weshalb er eigentlich der sein müsste, den wir suchten. "Kennst du vielleicht einen gewissen Chiron und tut mir leid aber wir kommen an die Frage nicht vorbei. Warum sitzt du alleine als Halbgott hier unten im Keller neben ein paar Skeletten?" versuchte ich freundlich zu fragen. "Chiron... Ja ich kenne ihn. Er ist auch wahrscheinlich der, der euch hergeschickt hat, um mich ins Camp zu bringen. Er hat mich schon ein Mal vor langer Zeit gefragt ob ich mitkommen möchte, aber als Sohn des Hades ist es nicht einfach Freundschaften zu schließen. Zu deiner zweiten Frage.. Ich sitze hier weil ich mich selbst beschütze. Tote sind die einzigen bei denen ich mich wohl fühle und die mich verstehen. Außerdem kommen hier keine Monster hin. Die meiste Zeit verbringe ich mit meinen Untoten Freunden oder gehen in den Tartarus (Unterwelt) zu meinem Vater." Ich sah ihn überrascht an. Ich habe immer gedacht, dass die göttlichen Elternteile kaum Kontakt zu ihren Kindern haben. Aber er beschrieb es so als würde er Hades jedes Wochenende einen Besuch abstatten. Mich wunderte auch sein offenes Verhalten uns gegenüber, da ich dachte, dass besonders Hadeskinder sehr verschlossen sind. Percy unterbrach meine Gedanken "Aaaalles klar." Sagte er. "Dann lassen wir dich besser in Ruhe und du kannst....Dein Ding machen." Mit den Worten wollte er schon wieder die Treppen raufgehen aber ich hielt ihn am Arm fest. "Warte. Wir müssen ihm helfen." Ich wusste zwar selbst nicht, ob Nico überhaupt mit möchte aber ich glaubte Chiron wollte genau das erreichen. Ich wendete mich zum ihm. "Hör zu Nico!" fing ich an aber Nico hob die Hand und stand langsam auf. "Schon gut ich komme mit." sagte er. Ich runzelte die Stirn. "Ach jetzt auf einmal." hörte ich Kate leise im Hintergrund sagen. "Ich brauche auch als Sohn des Hades Abwechslung und außerdem möchte ich mich nochmal mit Chiron unterhalten. Also losgehts." Er ging an uns vorbei Richtung Treppe. Als er an mir angekommen war sah ich nur wie er mich kurz anlächelte und dann hinauf verschwand. Wir standen alle noch ein paar Sekunden da und starrten uns ohne Worte an. "Wir können ihm vertrauen" sagte dann Caro. "Warum bist du dir so sicher?" fragte Luke misstrauisch. "Ich weiß es nicht... Ich habe nur so ein Gefühle." antwortete sie. Und somit gingen wir jeder einzelnt die Treppen hoch und versammelten uns dann. Nico war der kleinste von uns und auch der unheimlichste. Ich bekam wieder eine Gänsehaut als ich ihn in die Augen sah. "Na gut.. Jetzt müsst ihr mich nur noch sicher ins Camp befördern." meinte er etwas schadenfroh. "Zu allererst gehen wir pennen." sagte Luke und wir stimmte alle sofort zu. Es war inzwischen mitten in der Nacht und wir waren alle kaputt vom heutigem Tag. Deswegen beschlossen wir Nico mit in das Hotel zu schmuggeln und erst am Morgen abzufahren. Ich wäre am liebsten noch etwas hier geblieben, um mich noch weiter umzuschauen, aber der Auftrag war wichtiger. Während Luke versuchte die Tür wieder zu verriegeln, sah ich mir die Statuen vorm Museum an. Plötzlich sah ich am Arm einer Statue etwas aufleuchten. Ich ging zu ihr hin und sah, dass zwischen einem Arm etwas eingeklemmt war. Ich versuchte es vorsichtig heraus zu ziehen und hielt kurze Zeit später eine Phiole mit blauer Flüssigkeit in der Hand. "Hey Annie!" kam es von Kate. "Wir gehen zurück zum Hotel. Komm endlich!" Ich ließ die Phiole in meine Hosentasche gleiten und rannte zu den anderen.