Gespannt klickte ich auf die Story. Ich biss mir auf die Lippe und betete, dass sie ein neues Kapitel hochgeladen hatte. Zu oft wurde ich die letzte Woche enttäuscht und deswegen machte ich mir jetzt keine großen Hoffnungen. Meine Augen weiteten sich, als ich das neue Kapitel sah. Mit gemischten Gefühlen fing ich an zu lesen. Als ich fertig war bereute ich das, was ich getan hatte, ein wenig. Ich mischte mich gerade wirklich in ein fremdes Leben ein. Kann das gut gehen? Und ist das überhaupt moralisch korrekt? Was, ihr wisst nicht wovon ich rede?
Also, an dem Tag, an dem wir uns jegliche Fanfictions angeschaut haben, habe ich die Story 'Träume die dich am Leben lassen' angefangen zu lesen. Eigentlich hasse ich solche Aktionen und ich war am Anfang auch echt nicht begeistert davon. Desto froher war ich darüber, eine kurze Story gefunden zu haben. Sie hatte nur einen Part. Nach dem ersten Kapitel fragte ich mich, ob diese Story wirklich erfunden war. Sie war so realistisch und so emotional geschrieben. Zur Sicherheit fragte ich nochmal bei Louis nach und der entgegnete mir nur mit einem: "Ja, sicher sind die alle erfunden! Deswegen heißen sie ja auch FANFICTION!" Ich musste lachen und schüttelte den Kopf, weil Louis wirklich jeden einzelnen Buchstaben des letzten Wortes betonte und dabei seine Augen ganz weit aufriss. Zwar hatte Louis gesagt, alle Geschichten wären frei erfunden, aber ich bekam das Gefühl nicht los, dass mehr hinter dieser steckte.
Ich habe hin und her überlegt und als dann Tage lang nichts neues kam, habe ich mir echt Sorgen gemacht. Dann habe ich all meinen Mut zusammengenommen und sie angeschrieben. Natürlich nicht mit meinem richtigen Namen, sondern mit dem Namen Kilam. Das ist Malik rückwärts. Ich wusste nicht, wie ich anfangen sollte und habe sie erst einmal nach ihrem Namen gefragt. Es dauerte nicht lang und sie antworte kurz und knapp: Elina. Ein wunderschöner Name. Ich war ein bisschen enttäuscht, dass sie nicht mehr geschrieben hatte. Aber ich schob den Gedanken beiseite, denn eigentlich wollte ich nur eins wissen: Ist das eine erfundene Story oder ist es dein wahres Leben? Das fragte ich sie und sie antwortete offen und ehrlich, dass es die pure Realität sei. Obwohl ich die Wahrheit schon die ganze Zeit erahnt hatte, traf es mich härter, als ich es jemals gedacht hätte. Schnell blinzelte ich, um das feuchte in meinen Augen zu vertreiben. Mehr als ihren Namen und die Tatsache, dass es ihr richtiges Leben sei wollte sie dann aber doch nicht preis geben. Auch, wenn keine weitere Nachrichten von ihr kamen, immer wieder habe ihr Mut gemacht. Ich habe ihr geraten nicht aufzugeben und ihre Ziele und Träume immer vor Augen zu haben.
Jetzt, nachdem ich das neue Kapitel gelesen habe, atme ich erst einmal tief durch. Einerseits wird ihr geholfen und andererseits ist sie krank. Das hat kein Mädchen verdient. Vor allem nicht so ein ehrliches und nettes Mädchen.
Mittlerweile weiß ich auch, dass sie ein Fan von uns ist. Irgendwie fühle ich mich verpflichtet, ihr zu helfen. Oder auch nur für sie da zu sein, wenn auch nicht mit meinem richtigen Namen. Sie soll nicht glauben, alleine auf der Welt zu sein.
Ich schrieb sie wieder an und wünschte ihr gute Besserung. Sie dankte mir und diesmal sogar mit einem Smiley. So entwickelte sich ein Gespräch und ich erfahre, dass sie nur im Bett liegt und Musik hört, natürlich die von uns. Irgendwie bring mich das zum Grinsen. Ich fragte sie ob sie gut geschlafen hätte. Sie antwortet: „Ja das habe ich, danke der Nachfrage und du?" Jedes mal, wenn auf meinem Bildschirm eine Benachrichtigung über eine neue Nachricht eingeblendet wurde, stürzte ich mich auf die Tastatur: „Freut mich. Ja auch. Hast du was schönes geträumt?" „Das mag jetzt verrückt klingen aber ja. Ich weiß aber allerdings, dass dieser Traum niemals in Erfüllung gehen wird" Ich musste schmunzeln und schrieb:„Jeder Traum kann in Erfüllung gehen. Magst du mir verraten, worum es ging?" „Ich schreibe mit einem Jungen über meine Träume. Haha, ich sage es dir, wenn du mir versprichst, mich nicht aus zu lachen" „Versprochen", antwortete ich und war gespannt auf ihre nächste Nachricht. „Ich habe von meinem Geburtstag geträumt oder eher von meinen Geburtstagsgeschenk" „Um welches Geschenk handelt es sich?", hakte ich nach. „Konzertkarten für One Direction" Verblüfft starrte ich den Bildschirm an, mit diesem Traum hätte ich nicht gerechnet, eher mit einem Himmel voller Zuckerwatte und Einhörnern. Aber sie mag uns wirklich. Ich musste lange überlegen, weil ich selbst nicht glauben kann, dass irgendwelche Leute und da draußen vergöttern, bevor ich schrieb: „Du magst die Band, nicht wahr?" „ Ich kann es nicht in Worte fassen. Ihre Musik zaubert mir immer wieder ein Lächeln. Sie fängt mich auf, wenn ich falle. Oft stelle ich mir vor, wie die 5 so wirklich drauf sind. Ist das alles Schein oder sind sie wirklich so nett. Was würden sie wirklich alles für ihre Fans tun. Auch wenn sie mich nie sehen werden oder nie von meiner Existenz erfahren, ich fühle mich trotzdem so, als ob ich dazu gehöre. Oh Gott klingt das verrückt! Bitte halt mich nicht für krank oder so? Du denkst es sowieso schon nicht wahr?" „Egal wie verrückt, es ist total niedlich, wie du von ihnen sprichst und nein ich halte dich nicht für krank, eher süß." „Hör auf, sonst werde ich noch rot!" So ging es dann noch weiter und ich musste viel lachen dabei. Ich kann es kaum glauben, dass ich sie wirklich angeschrieben habe. Aber es fühlte sich richtig an. Jetzt kann ich immerhin sichergehen, dass es ihr auch weiterhin gut geht. Erleichtert klappte ich meinen Laptop zu.
"Warum grinst du so Zayn?", hörte ich die spottende Stimme von Liam rufen. "Oh Hey Liam ... äh!", ich wusste nicht, was ich sagen sollte und grinste nur noch mehr. " Hallo? Ich habe gefragt warum!", letzteres klang eher wie eine Aufforderung als eine Frage. "Weil ich glücklich bin", ich zwinkerte ihm zu. "Das freut mich", er kniff mich in die Seite und fügte: "Gibt es auch einen Grund?", hinzu. Soll ich es ihm sagen? Wenn ich mit einem darüber reden kann, dann mit ihm. Na gut, er wird mich schon nicht umbringen.
„Oh Zayn oh Zayn, wenn sie das raus bekommt dann ...aaah sie wird sich voll verarscht vor kommen", sagte er mit hochgezogenen Augenbrauen. "Sie wird es nicht erfahren, glaube mir!" "Solange es ihr gut geht und du glücklich bist. Dann ist es ja in Ordnung", damit verlässt er mein Zimmer und schenkt mir noch ein Lächeln. Ich freute mich auf morgen, da würde ich wieder mit ihr scheiben und hoffentlich nur gutes von ihrem Leben hören.
DU LIEST GERADE
Träume die dich am Leben lassen ( Pausiert)
Fanfiction>>Jeder Mensch auf Erden träumt. Das ist einfach Tatsache. Mal sind es guten und mal sind es schlechte Träume. Was ist, wenn ein Mädchen sich mit Träumen den Tag versüßt und schon fast in ihren Träumen lebt? Und was ist, wenn die Träume einfach so...