Kapitel 5

102 14 1
                                    

Fauchend sprang die flammenfarbene Kätzin auf die Schultern des flammenfarbenen Katers. Dieser rollte sich auf den Rücken und vergrub sie unter sich. Doch die Kätzin gab nicht so schnell auf. Mit ihren kräftigen Hinterbeinen stieß sie ihn von sich und sprang so gleich auf die Pfoten. Der Kater landete auf der anderen Seite der Trainingskuhle. Dort rappelte auch er sich auf doch Flammenpfote war schneller. Sie landete auf seinem Bauch und drückte ihn zu Boden.
"Du hast gewonnen! Jetzt geh runter du wirst auch immer schwerer, Flammenpfote!" schnurrte ihr Mentor. Sofort sprang sie von ihm runter. Perlenpfote wartete am Eingang auf sie und gratulierte ihr als sie bei ihr war.
"Wie bekommst du das hin! Du kannst das so gut und ich ich bin total schlecht." miaute Perlenpfote niedergeschlagen.
"Du bist gut so wie du bist! Wir sollen jagen gehen. Flammenpfote willst du uns begleiten?" schnurrte Lichtherz hinter ihr.
"Liebend gerne dann kann Feuerstern sich erholen." miaute Flammenpfote und blickte verschmitzt zu ihrem Vater.
Dieser nickte zustimmend und ignorierte den frechen Unterton von Flammenpfote.

Es waren vier Monde vergangen das Flammenpfote zur Schülerin ernannt worden war.

Ampferschweif hatte vor einem Mond ihre vier Jungen geboren. Honigjunges und Mohnjunges waren sehr abenteuerlustig, während Russjunges ständig irgendwo im Heilerbau oder im Anführerbau rumschnüffelte. Maulwurfjunges blieb die meiste Zeit bei seiner Mutter.

Auch Eichhornschweif hatte ihre Jungen geboren. Sie waren erst drei Sonnenaufgänge alt und noch so winzig. Federjunges hatte als einzige schon ihre Augen geöffnet nur ihre Brüder hatten sie noch geschlossen. Brombeerkralle erfüllte zwar seine Pflichten lungerte jedoch immer in der Kinderstube bei seiner Gefährtin rum.

Plötzlich aus ihren Gedanken gerissen hörte sie ein Eichhörnchen in einem Gebüsch seine Nüsse knabbern. Auf leisen Pfoten schlich sie sich an das fette Ding ran. Das Eichhörnchen bemerkte sie zu spät und mit einem Biss in die Kehle tötete sie es.

Schnurrend tappte Perlenpfote auf sie zu. Zusammen schaffen sie in der Erde und vergruben das Eichhörnchen. Zusammen jagten sie mit Lichtherz bis sie ein weiteres Eichhörnchen, zwei Stare, eine Amsel und drei Wühlmäuse gefangen hatten. Mit der Beute kamen sie zurück ins Lager.

Kaum waren sie durch den Dornentunnel gekommen wuselten drei Jungen zwischen ihren Pfoten umher. Flammenpfote musste bei ihrem Anblick schnurren. So hatte auch sie immer mit ihrer Schwester Blitzpfote gespielt.

Blitzpfote. Bei dem Gedanken an ihre Schwester zog sich ihr Herz zusammen. Blitzpfote und sie redeten kaum noch seit sie Schüler waren. Blitzpfote machte ständig was mit Kampfpfote. Man konnte sogar sagen das sie sich zerstritten hatten. Ihre Brüder sahen die Sache natürlich ganz anders. Sie möchten sich auch nicht mehr so gerne. Goldpfote hielt zu Blitzpfote und verteidigte sie wenn jemand schlecht über sie redete. Und Donnerpfote hielt zu ihr. Er fauchte die anderen sogar an oder tat irgendetwas dummes. Aus diesem Grund mussten Goldpfote und Donnerpfote auch die nächsten zwei Monde den Ältestenbau putzen. Perlenpfote schien zu spüren an was Flammenpfote dachte und drückte sich gegen ihre Flanke.

Flammenpfote legte die Beute auf den Frischbeutehaufen und lief zum Schülerbau. Kampfpfote war mit seinem Mentor auf Grenzpatrullie und ihre Brüder jagten. Perlenpfote unterhielt sich mit Rauchfell und so war sie seit langem mal wieder alleine mit ihrer Schwester. Doch diese blickte nicht mal auf als sich Flammenpfote bemerkbar machte. Also legte sie sich neben ihre Schwester und blinzelte in die Sonne.
"Flammenpfote? Könn... also können wir vielleicht mal irgendwo ungestört reden?" fragte Blitzpfote plötzlich.
"Ich... äh ja gerne!" miaute sie überglücklich das ihre Schwester wieder mit ihr redete. Ohne Zeit zu verlieren setzte Blitzpfote sich auf und lief zum Frischbeutehaufen. Flammenpfote folgte ihr unsicher.

Schnell lief Blitzpfote an dem Haufen vorbei durch den Dornentunnel. Von dort preschte sie in den Wald ohne sich auch nur zu vergewissern das Flammenpfote ihr folgte. Am Fluss angekommen blieb sie keuchend stehen. Ein flammenfarbener Körper hielt neben ihr und sie erkannte Flammenpfote. Auch sie keuchte.
"Also worum gehts?" keuchte Flammenpfote.
"Es geht um mich und Kampfpfote. Er, ich meine wir sind jetzt Gefährten." maunzte Blitzpfote leise.

Und schon wieder blieb ihr das Maul offen stehen. Wie immer wenn sie überrascht war.
"Jetzt schon! Und bitte leg jetzt nicht noch einen drauf und sag mir du erwartest Junge!" knurrte sie.
"Nein! Ich erwarte keine Jungen! Aber ich wollte mich noch bei dir entschuldigen. Ich war wütend auf dich weil Feuerstern doch irgendwie immer bevorzugt und..."
"Blitzpfote! Er bevorzugt nich nicht! Er liebt euch genauso sehr und außerdem liegt es bei mir an einer Prophezeiung! Er versucht mich so gut wie möglich darauf vorzubereiten!"
"Was denn bitte für eine Prophezeiung?"
"Im Wald scheint Frieden eingekehrt zu sein doch eine dunkle Macht bedroht die Clans. Ein Bündnis erschaffen aus Rache kann nur besiegen die Tochter des Feuers! Sie wird die Clans vereinen und ihnen die Flamme in der Dunkelheit sein!"

Flammenpfote Schloss die Augen. Sie spürte wie sich ihre Schwester neben sie drängelte und ihr leise ins Ohr maunzte un sie zu beruhigen. Plötzlich hörten sie hinter sich Zweige knacken. Sofort sprangen sie auf und stellten sich Kampfbereit hin. Ihren Angreifer hatten sie gerade rechtzeitig bemerkt.

Es war ein riesiger Dachs bestimmt doppelt so groß wie ein normaler. Fauchend stellten sich die Schwestern ihm in den Weg. Unerwartet schlug er mit seiner Pfote nach Flammenpfote doch diese war schnell und sprang an die Schulter des Dachses. Sie schlug ihre Zähne in sein Fell und kratzte mit den Hinterpfoten. Blitzpfote war unter seinen Bauch gerannt und kratzte wie wild. Blut tropfte auf den Waldboden doch noch hatten keine der Kätzinnen Wunden. Doch dann wendete sich das Blatt. Mit einer Pfote stieß er Blitzpfote an einen Felsen. Dort blieb sie regungslos liegen und Blut lief aus einer klaffenden Wunde an ihrer Schulter. Nun war Flammenpfote wütend. Sie kletterte bin der Schulter auf den Hals des Tieres und biss und kratzte die Kehle auf. Sie spürte wie der Dachs immer schwächer würde und letztendlich unter ihr erschlaffte. Schnell sprang sie zu ihrer Schwester die ihre Augen geöffnet hatte.

Flammenpfote packte ihre Schwester am Nackenfell. Dich wie sollte sie sie ins Donnerclan Lager bringen ohne das sie starb?
"Ich helfe dir!" jaulte eine blau-graue Kätzin und kam zu ihr gerannt. Es war Nebelfluss. Sie schubste Flammenpfote sanft von ihrer Schwester und packte sie stadtdessn im Nackenfell.
"Und jetzt bring mich zu eurem Lager!" knurrte sie und nur einen halben Herzschlag später preschte die beiden durch den Wald...

Flammenblütes Bestimmung #Wattys 2016Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt