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Nialls PoV

Tropf. Tropf. Tropf. Alles was ich an diesem regnerischen Tag tat, war die einzelnen Tropfen zu beobachten, die langsam das Fenster, neben dem ich saß, herunter zu laufen. Es war warm in dem Raum, sogar fast zu warm. Die Heizung war anscheinend voll aufgedreht, wegen dem schlechten Wetter draußen, doch es war Sommer. Sommer in England. Und dass hieß nun mal eben an einem Tag strahlender Sonnenschein und am anderen strömender Regen. Nur weil es regnete, hieß dies noch lange nicht, dass es kalt draußen war. Im Gegenteil. Draußen hatte es nette 31 Grad im Schatten, wobei es hier drinnen vermutlich um die 39 Grad hatte. Das machte die ganze Sache zusätzlich schwieriger für mich. Ich war nicht alleine im Raum, sondern es saßen noch 10 andere Leute in dem Raum die einatmeten und da kein Fenster offen war, wurde es dadurch stickig und war. Perfekt, so hasste ich es doch am meisten. Und ich konnte sich so auf rein gar nichts konzentrieren. „Hör mal zu, Niall. Wenn es dich nicht interessiert, dann geh nach Hause und sag dass deinen Eltern. Aber nur hier zu sitzen und nach draußen zu starren verbessert deine Noten nicht.“ Ich zuckte zusammen und starrte schuldbewusst in das Gesicht von Louis. Warum Louis das sagte? Weil dieser mein Nachhilfelehrer war. Ja, ihr habt richtig gelesen. Ich, Niall Horan, musste in die Sommerschule. Wieso? Weil ich dieses Jahr fast, hätte ich bei der Schularbeit auch nur einen Fehler mehr gehabt, in Mathe durchgefallen wäre. Und Louis war unser Nachhilfelehrer. Gut, es war irgendwie schwer ihn so zu sehen, denn er war kaum fünf Jahre älter als ich, strahlte trotzdem Autorität aus. Nun, ich musste zugeben, dass er kein strenger sondern ein verdammt lockerer Lehrer war. Ich war 17 und da er auch spätestens um die 20 sein musste, war es schwierig für mich, ihn nicht als Kumpel zu sehen. Als verdammt heißen Kumpel. Und JA, ihr habt wieder richtig gehört. Ich bin schwul. Und jetzt kommt der ganz schlimme Part. Ich bin so was von in Louis verknallt, dass könnt ihr euch gar nicht vorstellen. „Ähm…sorry. Tut mir leid.“ Bevor ich jedoch wieder in mein Heft sehen konnte, musste ich noch einen Moment in seinen unglaublich schönen, blauen Augen versinken. Klar, ich hatte auch blaue Augen, doch sie waren weit nicht so wundervoll wie seine. Sie strahlten einfach ein Offenheit und Ruhe aus, dass man ihm, zumindest ich, sofort ohne zu zögern sein Leben anvertrauen würde. Nach einem Moment, denn ich für immer in meinem Herzen behalten wollte, blickte seufzend in mein Heft. Algebra. Ich hasste Algebra. So sehr ich Louis lebte, so sehr hasste ich Algebra. Wie zum Teufel konnte er sich bloß freiwillig mit diesem Zeug befassen. Bei dieser Sommerschule lief es so ab: Jeder hatte seinen eigenen Tisch und am Anfang der Sommerferien, hatte jeder sein Problem in Mathe genannt und Louis hatte jedem seine speziellen Aufgaben gegeben. Kurz blickte ich auf und wurde sofort eifersüchtig.  Sarah, eine der Mitschülerinnen, hatte Louis zu sich gerufen um etwas zu fragen. Nun beugte sie sich vor und präsentierte ihm ihr Dekolleté. Wenn es einen Wimpernaufschlagwettbewerb geben würde, dann war ich mir sicher, dass sie den ersten Platz machen würde. Und Louis? Louis lächelte sie warm an und beugte sich zu ihr, um ihr etwas zu erklären. In ihrer Klasse war das Gerücht umhergegangen, dass er schon einmal mit einer seiner Schülerinnen geschlafen hatte. Aber ob es jetzt wahr oder nicht wahr war, konnte ich nicht sagen. Ich hoffte nur inständig, dass es nur ein dummes Gerücht war. Aber das, was ich gerade sah, überzeugte mich eher vom Gegenteil. Louis hatte sich jetzt hinter Sarah gestellt und seine Schulter berührte ihre. Leicht grummelnd widmete ich mich wieder meiner Arbeit Das konnte doch nicht so schwer sein, wie ich dachte. Die anderen in meiner Klasse, rafften ja auch den ganzen Stoff, den sie dieses Jahr durch gemacht hatten. Nur ich hatte mal wieder keinen blassen Schimmer. Letztes Jahr hatte mein großer Bruder Greg versucht, mir zu helfen, doch das hatte nicht geklappt Ich blickte zu Greg auf und das hatte ich auch schon immer getan. Früher hatte ich immer gesagt, ich wolle so werden wie er. Er war mein Vorbild gewesen. Auch mein bester Freund Zayn hatte versucht mir während des Schuljahrs zu helfen, doch auch da war ich kläglich gescheitert. Mit Zayn und ein paar anderen Freunden war ich auch in einer Band. Und nun? Nun war ich hier um zu lernen und konnte mich doch auf nichts anderes konzentrieren, als auf Louis.

You are mine [Nouis]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt