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  Lous PoV

„HEY LOUIS! Stehe auf, steh auf. Morgenstund hat Gold im Mund. Steh auf Louis, trink deinen Tee, weil du eine Pussy bist, keinen Kaffee. Du musst in die Schule, da du ein Lehrer bist, mal ehrlich, die Schule ist doch Mist. Steh auf! STEH AUF LOUIS TOMLINSOOOOOOON!“ Grummelnd presste ich mir mein Kissen auf mein Gesicht. „Faszinierend. UND JETZT HAU AB, ICH WILL SCHLAFEN!“ Doch nichts da, keine Chance. Harry sprang auf das Bett und landete dabei halb in meinem Bauch. „AU, kannst du nicht aufpassen?“ Ich befreite mich aus meiner Decke und richtete mich auf. Harry blickte mich unschuldig an und zuckte nur mit den Achseln. „Idiot.“ Ich setzte ein schiefes Grinsen auf. Ich konnte Harry einfach nicht lange böse sein. „Ich hoffe du hast wenigstens einen Tee gemacht.“ Als Harry den Kopf schüttelte, stöhnte ich auf. Gähnend tapste ich langsam in die Küche. Verdammt! Ich sollte in der Nacht echt nicht mehr so viel mit Harry machen, ich brauchte wirklich mehr schlaf. Wie Harry es bloß schaffte, immer so munter zu jeder Zeit zu sein, war mir ein Rätsel. Verschlafen rieb ich mir die Augen, als ich den Wasserkocher einschaltete. Eigentlich war ich ja eher der Mensch, der das Wasser in einem Topf kochte, doch Harry hatte mir zu Weihnachten, oder zu meinem Geburtstag, einen Wasserkocher geschenkt und in dieser frühen Stunde war ich einfach zu faul. Müde blickte ich aus dem großen Küchenfenster. Schmunzelnd stellte ich fest, dass zwei Mädchen mich mit offenem Mund anstarrten und bei meinem Blick, schnell tuschelnd weiter gingen. Das Fenster nahm fast die ganze Wand ein, da das eigentlich eine nicht so häufig besuchte Straße war. Und ich stand nun mit einem Teebeutel und nur in Boxer vor dem Fenster.

Seufzend nahm ich mir eine Tasse aus dem Küchenschrank. Die beiden Mädchen waren genauso wie meine pubertierenden Schülerinnen gewesen. Manche würden sich wahrscheinlich über die Aufmerksamkeit von so vielen Mädchen freuen, doch mich nervte das nur. Was war nur an mir, dass ihnen signalisierte, dass ich interessiert war? Denn das war ich absolut nicht. Gut, es gab durchaus schöne Mädchen unter ihnen aber erstens zählte nicht nur Schönheit. Zweitens waren sie meine Schülerinnen, gut das klang jetzt sogar für mich dumm, aber es war nun mal so. Sie waren auch zu jung für mich. Und drittens, das war jetzt das wichtigste: ICH BIN SCHWUL. Immer schon. Wer ein Problem damit hat, soll einfach nicht mehr weiterlesen oder sich nicht mit mir anlegen. Und ich liebte einen MANN. So. Ich goss mir das heiße Wasser über den Teebeutel und tauchte diesen immer wieder ein und aus. Ich wollte schon immer Lehrer werden, nicht so einer der aussah als hätte er einen Stock im Arsc... Hintern. Ich schätzte mich sowieso als sehr lockeren Lehrer ein. Und deshalb unterrichtete ich in den Ferien neben meinem Studium Mathe. Ja, ich ein Mathejunkie. Als ich meinen Freunden erzählt hatte, was ich angefangen hatte, hatte mir zuerst niemand geglaubt. Wenn es nicht gerade in der Früh war, war ich eigentlich ein Spaßvogel und nie wirklich ernst. Aber, hey! Ich mochte das was ich tat. Neben her hatten Harry, ich und Marc und Simon, Freunde von uns, eine Band. Ich spielte Gitarre oder Klavier, je nach Stück und sang mit Harry gemeinsam. Marc war unser Drummer und Simon spielte Bass. Manchmal hatten wir ein paar Auftritte in Bars. Ich machte einen Schluck und trank den letzten kläglichen Rest des Tees aus. Wenn Harry das Bad jetzt wieder für Stunden blockierte... Ich hasste es wenn er das tat. So als müsste er extra heiß spielen. Glücklicherweise saß er noch auf der Couch im Wohnzimmer und spielte auf seiner Xbox. Manchmal dachte ich echt, dass ihm die Xbox mehr bedeutete als ich oder seine anderen Freunde. Schnell zog ich mich an. Doch seit einem bestimmten Tag hatte sich meine Kleiderwahl eindeutig verändert. Draußen war wieder strömender Regen, also entschied ich mich für eine Jeans und ein langärmliges Shirt mit einer Karotte drauf. Auch ein Geschenk von Harry. Ich musste schmunzeln. Harry schenkte mir häufig relativ unnütze Sachen, oder etwas mit Karotten, weil ich vielleicht ein, zwei Mal erwähnt hatte, dass ich diese mochte. Schnell schlüpfte ich in meine Turnschuhe. Ich hatte eigentlich noch mehr als genug Zeit. Ich schnappte mir meinen Schlüssel und öffnete die Tür. „Komm nicht zu spät nach Hause!“ Lächeln und kopfschüttelnd verließ ich unser Haus. Harry war manchmal ein echt mieser WG-Mitbewohner. Ja, WG. Nein, natürlich sind Harry und ich nicht zusammen! Er ist mein bester Freund. Zugegeben, manchmal hielten uns die Leute für schwul und das war ich auch. Aber nicht Harry. Harry war DER Flirt meines Freundeskreises. Jede Woche eine andere und das schadete eindeutig meinen Ohren. Ernsthaft, ich kannte Geräusche von ihm, die ich eigentlich nicht kennen lernen wollte. Was ich dann die ganze letzte Nacht mit ihm gemach habe? Pfui, nicht zweideutig denken. NATÜRLICH haben wir an einem Song geschrieben. Echt, alle die zweideutig gedacht haben, mal eine Runde schämen! Jedenfalls waren wir nur beste Freunde, ja fast Brüder. Ich sah die Schule in meinem Blickfeld auftauchen und lächelte. Endlich mal was positives. Fünf vor neun war ja mal wieder perfektes Timing. Beim morgendlichen Leuten glitt ich in die Klasse. „Hey.“ Ich ließ mich auf den Sessel fallen und betrachtete alle. Diese blickten mich stumm an und ich musste lächeln. Ja, es war schwierig für mich, auf der anderen Seite zu stehen. Nach einem Blick durch den Klassenraum wusste ich, dass heute niemand fehlte. Toll. „Okay, ihr wisst ja alle was ihr auf hattet. Vergleicht mal mit den Lösungen. Wie immer, wenn ihr fertig seid ruft mich einfach. Dasselbe wenn ihr eine Frage habt. Alles, klar? Ach und nicht vergessen, da wir jetzt die Hälfte durch haben mache ich einen Test am Ende der Woche. Heute ist Dienstag, also habt ihr noch 4 Tage. Aber kein Druck. Es gibt hier keine schlechten Noten.“ Es war einfacher für mich, da mich die Schüler alle eher kumpelhaft sahen. Das war mir auch eindeutig lieber!

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⏰ Letzte Aktualisierung: Sep 01, 2013 ⏰

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