Wir alle kennen die Schauergeschichten über Hexen. Sie sollen von dem Teufel verführt worden sein, zu seiner speziellen Hure, was sie zu schönsten Frauen der Welt macht.
Die Hexen bekommen spezielle Kräfte wenn sie mit dem Teufel das Bett teilen. Ihre reine Seele wird unrein, sie bekommen teufelsrote Haare und sie erhalten die Fähigkeit zu zaubern. Die Geistlichen behaupten sehen zu können wer eine Hexe ist, sie beschuldigten sie der Ketzerei an und veranstalteten Hexenverfolgungen. Diese angeblichen Hexen wurden danach gefoltert oder gar 'gereinigt' in dem man sie auf dem Scheiterhaufen verbrannte. Aber natürlich nur die Frauen niederer Geburt, bei Adeligen sah man es als eine spezielle Schönheit an. Dies alles war Humbuk!Ich war keine Hexe, besaß weder Kontakt zu dem Teufel, konnte nicht zaubern und war ziemlich sicher, immer noch Jungfrau zu sein. Trotzdem konnte ich nicht verhindern gemieden zu werden oder einen angeekelten Blick von der Seite zu erhaschen.
Auf einmal zwickte mir jemand sanft in meine Backe.
,,Wenn du weiter solch ein Gesicht ziehst wird dich kein Mann haben wollen," grummelte Vater nachdenklich, in Wahrheit wusste er das ich erneut an das idiotische Geschwafel der Menschen gedacht hatte. Ich lächelte meinen Vater leicht an, dieser Mann würde immer zu mir stehen, selbst wenn sich die ganze Welt gegen mich verschwören würde, Vater hielt eisern zu mir. ,,Pah! Jeder Mann solle sich glücklich schätzen solch eine Schönheit wie mich überhaupt zu Gesicht bekommen zu können!," ich stolzierte würdevoll an Vater vorbei um den Teig zu kneten, es machte mich glücklich zu kochen, freute mich über jedes angenehme Wort das meine Kochkunst lobte vor allem, weil niemand wusste, dass ich es war, die ihre Gerichte zubereitete.
Ein heller Schrei, der nur von einer Frau stammen konnte ertönte durch den Flur. Vor schreck ließ ich fast die Schüssel fallen, ich und Vater nickten uns kurz zu, bevor wir beide voller neugier aus der Küche rannten um zu sehen was für ein Spektakel sich bei den Adeligen abspielte. Vielleicht waren Adelige unbrauchbar, schnöselig und hochnäsig aber immer für den neusten Klatsch und Tratsch zu gebrauchen. Es machte Spaß zu rätseln wer als nächstes bei einer heißen Affäre erwischt wurde, ich hatte auf Madame Chaupis gewettet, während Vater auf Monsineur Laval setzte.
Gespannt ob sich unsere Wette gelohnt hatte waren wir die Ersten am Schauplatz.
Mein Herz krampfte sich zusammen und ich bekam einen dicken Kloß im Hals als ich sah, wer geschrien hatte.Camille d'Lavie, die schönste Frau mit roten Haaren die jemals gelebt hatte. Ich wusste nicht weshalb ich ihr solch abgrundtiefen Hass entgegenbrachte aber so war es nun einmal.
Nicht ich war die wahre Hexe sondern sie, dieses Weib besaß solch eine erotische Ausstrahlung, dass sie schon verboten sein musste.
Madame d'Lavie stand vor einem leeren Schlafgemach, ihre Haltung war angespannt und ihre Augen schienen vor Wut Funken zu sprühen.
Aufgeregt biß sie sich auf die verführerischen kirschroten Lippen. Selbst Vater der nie Interesse an Frauen zeigte konnte seine Augen kaum von ihr abwenden, ich hatte es falsch formuliert, wer konnte dieser Furie schon widerstehen?Schritte ertönten, gespannt was als nächstes passieren würde versteckten wir uns hinter einer Säule.
Diesmal hatte ich das Gefühl mein Herz würde ganz aufhören zu schlagen.
Der kaltherzige König und sein Männer liebender Bruder kamen höchstpersönlich aus ihren Gemächern um die Madame zu beruhigen.
Erst jetzt viel mir wieder ein das Madame d'Lavie ja eine Mätressen des Königs war.
,,Ich wette 10 Livre darauf das Madame d'Lavie ihrem König nun in die Arme fällt und bitterlich Tränen vergießt," flüsterte ich leise, Vater bedachte mich mit einem herausfordernden Blick.
,,Abgemacht. Ich wette 20 Livre darauf, das die Madame sich dem Bruder um den Hals wirft"
,,Dann wette ich 30 Livre darauf, dass die Herrin keines von beiden in die Tat umsetzen wird," erschrocken drehten wir uns um, hinter uns stand die Zofe Amélie, sie lächelte uns frech an.
,,Abgemacht!," flüsterten ich und Vater ihr gleichzeitig zu, bevor wir uns wieder umdrehten um das Ereignis nicht zu verpassen.
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The flaming Cook
Historical FictionNour Merchand ist eine unverheiratete 19- jährige Dame. Zusammen mit ihrem Vater lebt sie in Versailles und kocht für den Adel. Nour ist in ihrem Element wirklich begabt, doch als sie eines Tages ausversehen ein geheimes Gespräch zwischen dem König...