Kapitel 3

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Meine Nase blutete immer noch. Ich war wütend. Wieso passierten diese Dinge andauernd mir?            
Ich versuchte durch den Blutschleier zu sehen was vor sich ging, was schwerer war als gedacht. Meine Nase schmerzte und meine Sicht fiel eher Rot aus. ,,Bitte verzeihen Sie mir, ich wollte Sie nicht verletzen!," eine sanfte Stimme drang zu mir hindurch und kurz darauf spürte ich wie starke Arme mich von hinten um fingen während  mein Kopf sachte nach hinten gedrückt wurde.                             
Zärtlich strich jemand mit einem Tuch das Blut in meinem Gesicht fort. Ich ließ es schweigsam über mich ergehen, diese Geste hatte etwas liebevolles an sich und ich musste zugeben, es zu genießen. Ich hatte nämlich schon lange keine zärtlichen Berührungen mehr erfahren wie in diesem Augenblick.

Nach einer gefühlten Ewigkeit war meine Sicht wieder hergestellt doch es war, als würde man mir in den Magen boxen. Ich hatte nicht die Zeit dazu gehabt Pierre gründlich zu inspizieren jedoch konnte ich ihn direkt in sein Gesicht sehen, nichts. Dieser Mann war ebenfalls ein Schönling genau wie seine Brüder dennoch besaßen sie überhaupt keine Ähnlichkeit miteinander! Es war einfach faszinierend in die warmen grünen Augen des Mannes zu sehen der eigentlich der wahre König von Frankreich war und keine Ähnlichkeiten zu finden.
Pierre war das genaue Gegenteil mit seinem schwarzen dichten Haar, der etwas blasseren Haut und dem fahleren Gesicht.

Seine Finger berührten mein Gesicht zärtlich, ich wollte mich für immer in seinen Augen verlieren.
Bei diesem Gedanken schreckte ich zurück, entwand mich seinem Griff und schaffte es, mir selber das Tuch über meine Nase zu halten auch wenn mein ganzer Körper danach schrie zurück in seine Arme zu laufen.
Wer war dieser Mann, dass er solch komische Gefühle in mir wecken konnte?

,,Wie ich sehe hast du dich nicht verändert," der König gab ihm einen kurzen Klaps auf die Schulter aber Pierre griff nach seinem Handgelenk und zog den König in eine brüderliche Umarmung.
,,Bruder! Es ist schon so lange her! Wie viele Jahre haben wir uns nicht gesehen? Zehn?" Ich konnte nicht fassen was sich vor meinen Augen abspielte! Pierre umarmte diesen Mann mit einem Herz aus Eis freiwillig?!
,,Lassen Sie den König los!, " Monsieur DuPond griff verärgert nach dem Kragen von Pierre und zog ihn gewaltsam von seinem Bruder fort.
Ich mochte DuPond nicht.

Monsieur Phillipp räusperte sich, als er zu mir trat. ,,Pierre wir haben keine Zeit zu verlieren. Je länger du hier bist desto höher ist die Gefahr entdeckt zu werden. Deshalb möchte ich dir deine Verlobte, Madame Nour Merchand vorstellen."
Pierre blickte erneut zu mir und mit jeder Sekunde fühlte ich mich unwohler in meiner Haut.

,,Ihr habt diese arme Frau in unsere Angelegenheit hineingezogen? Schickt das Weib fort, ich will sie nicht," plötzlich hatte sich Pierres Gesicht verhärtet auch seine Augen waren dunkler geworden, er strahlte in gewisser Weiße etwas maskulines aus, das mich verärgerte aber gleichzeitig auch berührte.
,,Abgelehnt. Ich will, das du noch diese Woche mein Schloss verlässt, " da war er wieder, der unberechenbare König von Frankreich.

Pierre seufzte ,,Ich bitte vielmals für das Unangebrachte Verhalten meines Bruders um Entschuldigung. Es tut mir sehr leid, dass Sie sich als meine Verlobte ausgeben müssen," er hatte es geschafft sich unbemerkt von DuPonds Griff zu befreien und stand nun mit angespannter Haltung vor mir. Mein Herz raste vor Aufregung weshalb konnte ich nicht sagen. Bei Pierre hatte ich einfach das Gefühl, dass eine Vertrautheit zwischen uns bestand, auf die ich mich stützen konnte und das war schlecht, sehr schlecht.

Gereizter als geplant antwortete ich:,, Was brauche ich eine Entschuldigung von jemanden wie Ihnen? Dies bringt mir mein vorheriges Leben auch nicht zurück, deswegen hören Sie auf mich zu bedauern! Ich brauche kein Mitleid." Stolz reckte ich mein Kinn in die Höhe um eine gewisse Selbstsicherheit an den Tag zu legen.
Ich war darauf gefasst beleidigt zu werden oder das Pierre sich nun von mir abwenden würde aber er tat es nicht.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Sep 24, 2016 ⏰

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The flaming CookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt