Keiner rührte sich.
Es war, als würde die Zeit stillstehen.
Während mir tausend Szenarien wie ich jetzt ermordet werde durch den Kopf gingen, kam die Schwerter bedrohlich nah an meinen Hals, es pickste ein wenig und durch meine Panik schaffte ich es kaum noch zu atmen.
,,Wer sind Sie?," fragte Monsieur Phillipp mit einem bedrohlichen Unterton, ich wollte antworten, jedoch brachte ich nur einen undefinierbaren Laut heraus.
Wie konnte ich diese Situation retten?
Ich wollte noch nicht sterben, jedenfalls nicht so!
,,Ich vermute, Sie sind Nour Merchand, Tochter des Jérémie Merchand?," der durchdringenden Blick des Königs konnte man nur schwer entkommen, ich hatte Angst, große Angst nun einen Fehler zu begehen.
,,J-ja mein König, die bin ich," jedes Wort verließ nur zögerlich und leicht krächzend meinen Mund.
Plötzlich bewegte sich der König vorwärts, ich schrie auf, er würde mich umbringen, ich würde hier und jetzt mit aufgeschlitzter Kehle von dem Baum fallen und nie wieder aufstehen können!
Instinktiv schloss ich die Augen und hielt schützend meine Arme vor mein Gesicht.Es drehte sich alles und bevor ich überhaupt realisieren konnte was geschah stand ich gefährlich nahe vor dem König, ich wagte es nicht mich zu bewegen gar zu atmen.
In meinen Augen schien der König ein gesandtder Gottes zu sein mit dem Haar, das im Licht Gold strahlte, den Himmelsblauenaugen, die einen gefährlich musterten, als würde er abschätzen ob ich Freund oder Fein war.
Er war größer und stärker als ich, ich erkannte auf seiner Backe einen leicht rötlichen Abdruck einer Hand, außerdem roch er nach einem angenehmen weiblichen Parfüm, er musste wohl bei einer Frau gewesen sein.,,Ich habe es mir anders überlegt... wie viel habt Ihr gehört?," Lügen würde mir sowieso nicht weiterhelfen, die Brüder würden augenblicklich erkennen, was ich vorhatte.
,,Jedes einzelne Wort, mein König," ich sammelte den letzten Mut der in mir übrig geblieben war um ihnen in die Augen zu schauen, ich brauchte einen Plan.
,,Ich weiß, das ihr nicht der erstgeborene Sohn seid, sondern ein Mann namens Pierre.
Und vertrauen Sie mir meine Herren, wenn Sie mich hier zu Strecke bringen dann...," ich stoppte, was dann? Niemand außer meinem Vater und vielleicht Amélie würden meinen Tod in Frage stellen. Zudem hatte ich mich gerade mit dem König angelegt.
Monsieur Phillipp schmunzelte amüsiert. ,,Was geschieht denn dann meine Liebe? Werden Sie uns zunichte machen? Das ich nicht Lache!
Sie sind eine einfache Köchin und wir entspringen aus dem Adelstand.
Wem wird man eher glauben schenken uns oder euch?."Zunehmend wütender ballte ich meine Hand zu Faust, es war bedeutungslos was ich tat, niemand würde einer "Hexe" glauben schenken aber Informationen waren, egal von wem, Gold wert.
Ich musste ruhig bleiben, wenn ich jetzt einen Leichtsinnsfehler beginge, wäre ich geliefert.
Ich atmete einmal tief ein bevor ich sprach:
,,Ich werde keiner Menschen Seele ein Wort darüber erzählen, ich schwöre bei Gott! Sollte ich lügen dürfen Sie mich jederzeit enthaupten! Aber ich will nicht sterben, ich möchte Leben, bis der Tod mich zu sich holt," hoffentlich glaubten die Monsieurs meine Ansprache, natürlich würde ich das Geheimnis erst einmal für mich bewahren aber Gottes Wort war für mich nichts weiter als ein leeres Versprechen.
,,Ich habe anderswo Verwendung für Sie, Madame Merchand." Gut, Monsieur Louis glaubte mir, jetzt musste ich nur noch meine unschuldige Maske aufrecht erhalten, bis ich aus dem Schneider war.„Ich würde alles tun, damit Sie mir glauben schenken," eine hochgezogene Augenbraue verriet mir, dass ich es übertrieben hatte. ,,Sie werden sich verloben" ,, WIE?!," stieß ich entrüstet hervor, ich solle mich mit einen mir unbekannten Manne verloben? War das die Strafe für meinen Hass? Was, wenn dieser Mann etwas... naja... älter war oder Vorlieben hatte? Niemals! Überhaupt, wie konnte ich dies Vater erklären ohne verdächtig zu wirken? Immerhin waren Vater und ich beide schlechte Lügner, Leider. ,,Bei allem Respekt doch dies ist zu viel verlangt!" ,,Wirklich? Ist ihr Leben so wertlos? Na dann," Monsieur Phillipp kam mit gezogenem Schwert auf mich zu und da hatte ich mich entschieden ,,D-dies war doch nur ein kleiner Scherz am Rande! Hahaha? W-wer ist denn mein Verlobter? Könnten Sie bitte das Schwert... senken?," vorsichtig berührte ich das Metall des Schwertes um es in eine andere Richtung zu lenken. ,, Das Geheimnis über Pierre wissen nur ich, Monsieur Phillipp, Gefängnisdirektor René Dupond und nun, Sie. Da der Bau der Zelle für meinen Bruder sich noch eine Weile in die Länge zieht braucht er eine andere Unterkunft und deshalb wird Pierre ihr Verlobter." Das konnte der König doch nicht ernst meinen! Sie sollte auf seinen... Bruder Acht geben?! Sie war doch keine Mutter, die sich um ihr kleines Kind kümmerte!
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The flaming Cook
Historical FictionNour Merchand ist eine unverheiratete 19- jährige Dame. Zusammen mit ihrem Vater lebt sie in Versailles und kocht für den Adel. Nour ist in ihrem Element wirklich begabt, doch als sie eines Tages ausversehen ein geheimes Gespräch zwischen dem König...