Irgendwann wollte ich wieder zu ihm. Als ich dann größer war. Aber so sehr ich mich auch anstrengte, ich fand niemals mehr sein Haus, sondern nur ein kleines Feld, welches zum Verkauf stand. Kleine Pappeln standen dort und es war Platz genug für ein Haus für mich und meine Kinder. Es war Platz genug für ein kleines Schild mit der Aufschrift: Hier wohnt Familie Lehmann. Familie Lehmann mit zwei Kindern, einer Frau und einem Mann.
Der Stern aus meiner Hosentasche fand ich zwar nie wieder, aber er verinnerlichte sich in meinen Gedanken und so trug ich ihn ja trotzdem immer bei mir. Und ich erinnerte mich mein Leben lang an seinen letzten Satz und pflanzte überall, wo ich reiste, eine kleine Rose. Ich pflanzte sie in die verschiedensten Böden, Orten, Landschaften. Und von jeder machte ich mir ein Foto und steckte es mir an meine Pinnwand.
Die Welt erblühte, auch wenn es nur für mich war, in einem Meer aus Rosen. Ich hatte ein Ziel und ich erreichte es, ich konnte die Welt mit den Rosen beglücken, ich konnte mich beschenken. Ich hatte mich und Herrn Lehmann befreit.
Und die Sonne schien, wie ich es in Erinnerung hatte. Ich setzte mich auf kleine Steine, die im Feld lagen und trank eine Tasse Kakao.
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Wenn die Rosen blühen
NouvellesDie Welt erblühte, auch wenn es nur für mich war, in einem Meer aus Rosen. Ich hatte ein Ziel und ich erreichte es, ich konnte die Welt mit den Rosen beglücken, ich konnte mich beschenken. Ich hatte mich und Herrn Lehmann befreit.